Die Ärzte

07.06.2022 Die Ärzte (Wuhlheide, Berlin)

Saturday, June 18th, 2022
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Sommer 2013, der DÄOF/DÄFC war schon eine Weile Geschichte, die Ärztivals 2012 eine ziemliche Enttäuschung, die Festivals mit DÄ-Beteiligung okay, aber jetzt auch keine Wow-Momente. Damit hatte ich DÄ 98-mal gesehen, und meine Vorhersage war klar: “Ich werde die 100 wohl kaum voll kriegen.”

Fast forward nach 2019 – okay, ich lebe mittlerweile im Ausland, DÄ gehen auf Auslandstour und warum nicht einen kurzen Abstecher nach London, London ist immer toll? Das DÄ-Konzert war nett, nicht mehr und nicht weniger. Camden Rocks direkt im Anschluss war absolut grandios. Fazit: “Ich werde die 100 wohl kaum voll kriegen”.

Dann die Ankündigung für die “In the ä tonight”-Tour. Man kann es ja vielleicht doch mal probieren? Aber absolut keine Chance, Tickets zu kriegen. Na gut, dann nicht – “Ich werde die 100 wohl kaum voll kriegen”. Beim x-ten Mal “gibt es vielleicht doch noch Rückläufer?” dann plötzlich ein noch nicht angekündigtes Zusatzkonzert in Stuttgart. Ob das vielleicht doch klappt mit dem 100.?

So weit so gut. Und dann kam Corona. 2020 wollte ich mir System of a Down bei Rock im Park angucken, das Festival wurde verschoben – erst auf 2021, dann auf 2022. Die Berlin-Tour wurde angekündigt, und das Wuhlheide-Konzert sollte direkt nach Rock im Park sein … das passte natürlich. Also auch da mal ein Ticket gesichert, denn man weiß ja nie, was passiert (und RiP war ohne System of a Down eh wenig Anreiz für einen Deutschland-Trip).

Mein potentiell 100. DÄ-Konzert in Stuttgart wurde erst auf 2021 verschoben, dann abgesagt. Damit war die Wuhle der Kandidat für Nummer 100 (was ja schon recht cool ist!) – aber kurz vor meiner Abreise nach Deutschland fingen DÄ an, Konzerte abzusagen … nu ja: “Ich werde die 100 wohl kaum voll kriegen”. Ne? =;-)

Umso überraschter war ich dann, als ich TATSÄCHLICH in der Wuhle stand. Nummer 100, here I come! 25 Jahre nach meinem ersten DÄ-Konzert und neun Jahre nach meinem 98. Konzert … Die Erwartungen waren gemischt. Ich kann beim besten Willen nicht sagen, dass DÄ mich in den letzten Jahren in irgendeiner Art und Weise interessiert hätten. Ich hab mir die neuen Alben gekauft und angehört, aber nicht sonderlich “religiös”. Ein paar Songs waren nett, einige unterirdisch. Alte weiße Männer, die denken, progressiv zu sein. Und klar, so waren sie schon immer, aber die Zeiten ändern sich halt … Andererseits hat der Podcast zur Berlin-Tour und die ganzen Lied-Snippets darin doch ein wenig das alte Fieber geweckt, und da kam doch immer wieder Lust auf das Konzert auf.

Und genau so war es eigentlich auch während des ganzen Konzerts: Furchtbar viel “Füllmaterial” (neue Lieder sowie alte, die mich nie sonderlich interessiert haben), und mittendrin dann immer mal wieder eine Perle. Quatschmäßig war es nett, aber nicht grandios. Keine furchtbaren Cringe-Momente, aber auch keine “Ich kann nicht mehr vor Lachen”-Gags oder Improvisationen. Die Wuhle war und ist toll, das Wetter spielte mit, die Menschenmassen in Corona-Zeiten (und besonders die Schlangen überall) dämpften die Stimmung.

Sprich: Es war nett. Nicht mehr und nicht weniger. Das Ende – zwanzig Minuten nach dem üblichen Curfew! – mit Käfer und Zu spät war toll. Und ich hab die 100 jetzt voll, ein super Zeitpunkt, um aufzuhören (oder sie irgendwann nochmal zu sehen, warum auch nicht – Punk ist, ne …?).

Danke DÄ für 25 Jahre brutto, viele tolle Erlebnisse und Erfahrungen, und die Wuhle war ein schöner Abschluss!

30.05.2019 Die Ärzte (Electric Ballroom, London)

Friday, June 7th, 2019
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Mein 99. Ärzte-Konzert. Zugegeben, ich hatte nicht erwartet, die 100 Konzerte irgendwann vollzukriegen – einerseits, weil es ja nie sicher war, ob DÄ nochmal auf Tour gehen, anderseits, weil sie mich einfach nicht mehr wirklich interessieren …

Als dann die Miles&More-Tour angekündigt wurde (einmal rund in Europa, aber natürlich nicht nach Skandinavien … *grmbl*) schlug dann natürlich doch ein wenig die Gewohnheit zu – man muss ja zumindest mal gucken, ob man ein Ticket ergattern kann. 😉 Insbesondere, wenn das Konzert in London an einem langen Wochenende liegt. Gesagt, getan, und mit genügend Konzertjunkie-Erfahrung auch kein großer Stress beim Ticketkauf (auch wenn die Portokosten jenseits von gut und böse waren). Und in der Vorbereitung auf den Trip dann auch noch die Erkenntnis, dass am gleichen Wochenende noch Camden Rocks stattfindet und man das ja auch noch mitnehmen kann. Yay!

Um es kurz zu machen: Das Ärzte-Konzert hat Spaß gemacht. Camden Rocks hat noch viel mehr Spaß gemacht. 😉
Aber doch, ja, ich war positiv überrascht. Meine großen Fan-Zeiten sind definitiv vorbei und ich würde mir jetzt nicht sofort nochmal ein Ärzte-Konzert angucken wollen, aber mein 100. wird wohl doch noch irgendwann stattfinden.

Ich hatte nicht vor, einen Bericht zu schreiben (und tue es eigentlich nur, weil ich schließlich schon 98 Berichte vorher geschrieben habe), daher habe ich mir nichts gemerkt. Aber es war die typische Altherren-Blödelei auf der Bühne, gemischt mit “woah, wir sind tatsächlich in London”, und die ganzen alten Lieder, die ich seit 2013 nicht mehr gehört habe. Und das war definitiv cool!
Weniger cool war das Publikum. Ich stand wie immer vorne links – um mich rum ein paar typische Fans, die begeistert waren und Spaß hatten, direkt neben mir eine Gruppe, der das Konzert relativ wuppe war, die aber dafür umso besorgter waren, wie man denn bei dem Gedränge neues Bier holen soll, und auf der anderen Seite eine Dame, die der Meinung war, dass hier in London im Gegensatz zu Deutschland ja nur “Gesocks” auf Konzerten sind, die einen nicht mal durchlassen. Nun ja, zwei Minuten vorher bin ich genau denselben Weg durchgelaufen, wurde überall problemlos durchgelassen, und von dem ganzen Gesocks habe ich keinen einzigen Englisch sprechen hören …
Nun ja, Ärzte-Fans halt. *ähem*

Also insgesamt ein tolles Konzert, nervige Elite-Fans, aber insgesamt ein netter Abend. Und am Wochenende danach ein Haufen wundervoller Club-Konzerte mit ganz vielen Neuentdeckungen – und damit ein voll und ganz gelungener Kurzurlaub in London!

Concert summary 2013

Saturday, December 28th, 2013

2013 is almost over – time for the annual look back at the concerts of the year!

Let’s start with the numbers: 55 concerts in total, seven of these were summer festivals. There weren’t really a lot of bands I saw more than once or twice … only Itchy Poopzkid with two concerts and two festivals, I think, and die Ärzte with one concert and two festivals. Oh, and of course this weird Norwegian band that I saw a couple of times this year. =;-)

29 of these concerts were in Germany, the other 26 abroad. Which is a rather strange ratio, I know, but well, I’m a concert junkie. =;-) In addition to the concerts, I attended three WWE events, one musical, one ballet, and one TV award show.

The smallest concert of all was the Honningbarna concert in Stuttgart: There were ten, maybe fifteen people in the audience. It was great fun, even though I was a bit jetlagged and couldn’t enjoy it as much as I would have a week later. The biggest concert … hmm, not quite sure. Probably Rock’n’Heim festival or the Ärzte concert in Bietigheim-Bissingen. I guess both had an audience of about 20.000.

Die Ärzte … well, no, I guess it’s over. I tried to give them another chance in Bietigheim-Bissingen, but it just was no fun. If you’re at a concert and think that you could just as well be back home on your couch with a good book – there’s no need to be there. And I had a very similar feeling when they played at Taubertal festival and Rock’n’Heim a month later.

The festivals: Interestingly, the festivals that I enjoyed most were Trollrock in Norway and Rock’n’Heim. The first one was tiny but awesome – only a few bands every day, so no “overkill”, and great music, nice people, and good weather. The latter … well, I had expected to HATE it there. Big, new (and therefore unorganized), expensive, my last festival of the year. But I wasn’t “working” at the festival, thus not writing any report or taking photos, so I could just do whatever I wanted, and I really enjoyed it. Plus, it was far from sold out, which means the area wasn’t too crowded. So thumbs up!

Biggest band surprise? Hmm, hard to decide. I LOVED the concerts/festivals with Itchy Poopzkid and Madsen. A perfect mixture and two great bands on stage! Also, I greatly enjoyed the Fozzy concerts I got to see, and I’m looking forward to their next European tour. Beware, I’m coming after you! =;-) And my new discovery of the year is clearly Hoffmaestro – I saw them at some festivals and turned into a fan right away. Their album is just as awesome. The sad part is that they canceled their tour in fall, so I hope I can catch them next year!

And finally, there was … Kaizers Orchestra. 28 concerts this year – three at the opera in Oslo, one in London, one in New York, and finally seven in a row in Stavanger. If I want to list the “traditional” geographical statistics, it’s Kaizers only. Northern-most concert: Kaizers in Trondheim. Eastern-most concert: Kaizers in Vienna. Southern-most concert: Kaizers in Zurich. Western-most concert: Kaizers in New York City.

Yes – New York City. And London. Both in one year – within one month, actually. It’s crazy, but it was soooo worth it. The London trip: an awesome week together with great friends, and not only Kaizers, but also WWE and Fozzy. I can’t even pick the highlight of the week – Kaizers were just one of many highlights. New York City had been on my list of cities to visit for a long time. Still, when the concert was announced, I knew I wouldn’t go there. And at the same time I knew I would … and I did. And just like London, it was a great vacation, and the Kaizers concert (and afterparty) were just … surreal. But an experience that I will never forget. And NYC itself would have been worth the trip even without the concert, so it wasn’t fully crazy. =;-)

Not all Kaizers concerts were amazing this year – I’ve seen them soooo often by now that I know them way too well. What might seem like a great concert to most can be a bit disappointing for me, as I notice if they could do more but just don’t care, like for example at my ten-year anniversary at Ravnefesten in Kristiansand. It was still a great concert, just not as good as it could have been. Still, there’s no concert that I would have wanted to miss. So many memories, so much joy, so much fun. Thank you, Kaizers!

The last week of concerts in Stavanger was a rollercoaster ride – both emotionally and concerning the “work load” (not only caused by Kaizers of course, as I was also doing “real” work remotely, but there was quite some work related to Kaizers). It was a terrific finale though – of course! Followed and finalized by meeting Janove at the airport in Amsterdam the day after the final show … time to really say goodbye.

Or so I thought … Just last month, I went to Norway again to hand out the award for the best live band of the year to the best live band of the year! Another surreal experience, and a great honor.

So this concludes the Kaizers era now. There will surely be less concerts for me next year, and fewer trips to Norway. Skambankt will take over a bit – my first trip to Norway is booked and scheduled already – but I doubt I’ll go there as often as for Kaizers. But we’ll see …

Apart from Skambankt, I’m looking forward to a Fozzy tour, some great concerts with Thees Uhlmann, Wirtz, Hoffmaestro, and of course some nice summer festivals. Taubertal, Mini Rock, maybe Trollrock again – it’s gonna be a fun year, but it will not be as much and as rushed as this year. Which is good, even for a concert junkie like me. =;-)

16-18.08.2013 Rock’n’Heim (Hockenheimring)

Monday, August 19th, 2013
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Tja … Als Konzertjunkie hat man es wirklich nicht leicht. Da freut man sich das ganze Wochenende darüber, mal wieder ganz “privat” auf einem Festival zu sein und nicht als Presse und daher keinen Bericht schreiben und nicht zu jeder Band eine Meinung haben zu müssen – und dann denkt man mittendrin immer wieder “Das muss in den Bericht!”/”Das ist die perfekte Überschrift!”/”Na, das ist nun aber mal ein klarer Kritikpunkt”. Und kaum wieder daheim, setzt man sich hin und schreibt einen Bericht …

Disclaimer vorab: Das hier wird mehr ein Blogeintrag als ein Festivalbericht. Denn schließlich war ich nicht als Presse da, hab mir keinerlei Notizen gemacht und möchte eigentlich auch nicht über die Bands berichten, sondern eher so ganz allgemein.

Gut, erst mal drei Schritte zurück. Vor dem Festival gab es eine Menge Kritik am Rock’n’Heim-Festival, dem neuen Ableger von Rock am Ring/Rock im Park. Kaum Vorab-Infos, teure Tickets in verschiedenen Stufen (normal, Preferred Camping, VIP), und als dann endlich das komplette Programm bekanntgegeben wurde, gab es nur 30 statt 40 Bands und nur zwei statt der angekündigten “mehreren” Bühnen. Ich hatte das Festival rein gewohnheitsmäßig (es ist halt immer noch drin …) nach der Ankündigung der Ärzte ins Auge gefasst, und als ich dann mal genauer aufs Line-Up geguckt und System of a Down registriert hatte, war’s um mich geschehen. Und da ich ja mittlerweile eigentlich Hotelschläfer bin, es in der Nähe (Nähe = Laufweite) aber keinerlei Hotelzimmer gab, hab ich das gesparte Hotelgeld in ein VIP-Ticket investiert. Was sich im Nachhinein betrachtet wohl kaum gelohnt hat, denn das Preferred Camping war wohl nicht viel weiter entfernt; aber geschadet hat es auch nicht, also was soll’s.

Lust hatte ich vorab überhaupt nicht – ernsthaft, im Auto schlafen? DÄ hatten mich bei den letzten Konzerten absolut nicht überzeugt und ich WOLLTE sie überhaupt nicht sehen. Und dann auch noch ein riesiges Festival mit 35.000 Leuten (und das nur, weil es ja weit entfernt von ausverkauft war, eigentlich hätten 50.000 aufs Gelände gepasst…). Hätte es einen Markt für Karten gegeben, hätte ich meine sicher verkauft. Den gab’s aber nicht. Und außerdem: SYSTEM!!!

Also, auf in den Kampf. Auf Facebook wurde schon vom Chaos bei der Anreise berichtet – aber man ist ja VIP, fährt von der anderen Seite an den Ring, sieht weit und breit keine anderen Autos und wird sofort auf einen Parkplatz geleitet, der zwar außerhalb des Geländes ist, aber dafür ca. fünf Minuten entfernt vom VIP-Eingang. Mit direktem Blick auf eine der Bühnen! OK, war leider die “kleine” und ziemlich uninteressante, aber hey, das hatte ich bisher noch nie! Und so ruhig wie dort habe ich auch noch nie auf einem Festival übernachtet; auf dem Parkplatz kam echt den ganzen Tag niemand vorbei, und nachts sowieso nicht. Und nachdem mir ein Ordner versichert hatte, dass das Tor zum Gelände auch nachts offen bleibt und ich jederzeit wieder an mein Auto komme, wurde das Auto noch schnell in die richtige Himmelsrichtung ausgerichtet (ja, schlafen im Auto ist eine Wissenschaft für sich!), und los ging’s zum Festivalgelände. Nicht, dass ich der Aussage des Ordners wirklich vertraut hätte – ich habe zwar eigentlich alle Festival-Mitarbeiter, mit denen ich gesprochen habe, als sehr nett und hilfsbereit empfunden. Genauso hatten alle aber absolut überhaupt keine Ahnung. Am besten war dabei noch derjenige, der mir lang und breit und ausführlich (und wirklich nett dabei) erklärte, dass er nun mal niemand durch den einen Durchgang lassen darf und daher alle, die zum Parkplatz wollen, immer erst 200 Meter die Rennstrecke rauf laufen müssen, DANN durch den unbewachten Durchgang und dann wieder 200 Meter über den Versorgungsweg zurück. Ohne dass irgendeine Kontrollstelle oder irgendwas dazwischen gewesen wäre. Es gab absolut NULL Grund für diese Regelung. “Ich finde das auch schwachsinnig, aber so ist die Anordnung.” Die Bemerkung, dass er einen echt guten Nazi abgegeben hätte, konnte ich mir noch gerade so verkneifen … Aber nun ja, zum Glück stand an dem Durchgang nur hin und wieder jemand. 😉 Und das Tor blieb nachts tatsächlich offen.

Aber genau das war der große Kritikpunkt am ganzen Festival: Es war doch alles schwer improvisiert und unorganisiert. Und das erwarte ich von einem Festival, das von solch erfahrenen Veranstaltern auf die Beine gestellt wird, doch anders. Der VIP-Eingang und -Ausgang war an jedem Tag an einer anderen Stelle. Warum?! Mein Müllpfand hab ich auch nicht wiederbekommen, da ich ja nicht auf dem großen VIP-Parkplatz stand, sondern auf dem kleinen außerhalb. Laut Webseite sollte man in dem Fall zum nächsten großen Parkplatz fahren – aber da kam ich von meinem aus ja gar nicht hin. Und eine lange Wanderung war es mir nicht wert; zumal danach dann ja noch die Diskussion gekommen wäre, dass ich viel zu wenig Müll produziert hätte. Diese Diskussionen konnte ich bisher zwar bei jedem Festival für mich entscheiden, aber … ach, ich war zu faul.

Das Gelände war für ein Festival dieser Größe super – zwar furchtbar weitläufig und mit riesigen Entfernungen, dafür aber auch beim Headliner nicht total überlaufen. Größtenteils geteert, nur vor der Hauptbühne gab’s eine riesige “Wiese”. Oder nennen wir es “Dreckloch” … Das passte nun wirklich nicht zu der Ankündigung, dass “das gesamte Gelände befestigt und damit auch bei Regen laufsicher” sein sollte. Nun ja, der Regen hielt sich zum Glück in Grenzen, Matsch gab es also wirklich keinen – dafür stellte ich bei System of a Down fest, dass der Staub im Taubertal doch eher ein “Stäubchen” ist. Wenn man vorne im Wellenbrecher steht und die Bühne nicht mehr sieht … aber ich greife vor.

Hauptband des ersten Tages waren für mich die Ärzte. Wie erwähnt, es ist halt immer noch drin … Das war mein 98. Ärzte-Konzert, die letzten beiden fand ich richtig mies, und die Band und ihre Konzerte interessieren mich einfach nicht mehr. Dennoch versuche ich es ja immer wieder, ihnen noch mal eine Chance zu geben und das Konzert zu genießen … Das klappte diesmal nicht, aber nicht unbedingt nur wegen DÄ. Ich hatte mir schon früh am Abend einen Platz im Wellenbrecher gesucht (denn man weiß ja, bei großen Festivals muss man zwei Bands vorher drin sein, sonst kommt man nicht mehr nach vorne). War auch kein Problem, es gab noch ein schönes Plätzchen hinten am Gitter, direkt vor dem Wellenbrecher, zwar recht weit hinten, aber mit guter Sicht. Bei Bonaparte wurde es langsam voll, aber nun ja, ich konnte ja jederzeit noch ein wenig zur Seite gehen, da wäre dann ja mehr Platz. Sollte man zumindest denken. Bei den ersten DÄ-Liedern sah ich dann, wie weiter in der Mitte Leute nach hinten übers Gitter aus dem Wellenbrecher kletterten – äääääh, nicht gut. GAR nicht gut. Und bei uns wurde es auch immer voller und voller … nicht wirklich gefährlich (schließlich stand ich direkt vor dem Gitter und hintendran war der Gang), aber unangenehm. Und mit der Zeit kamen immer mehr Leute von vorne und von der Seite, teilweise fast panisch, und wollten raus. Der Gang hinter mir war auch ständig voll … Irgendwann wurde es mir dann auch zu blöd (bis dahin hatte ich vor lauter Gedrängel und Durchgequetsche und Platz machen, um andere rauszulassen, eh noch nichts vom Konzert mitbekommen, und bewegen war sowieso unmöglich), und ich bin auch raus. Das dauerte eine ganze Weile, bis man dann mal aus dem Graben raus war, da war nämlich Stau … und was soll ich sagen: An der Seite hätte man dann ganz problemlos wieder in den Wellenbrecher reinspazieren können! Äh – hallo?! Innendrin ist es völlig überfüllt, und keiner kommt auf die Idee, vorne dichtzumachen?! Später sind dann auch noch Securities mit Holzlatten in den Wellenbrecher-Gang gelaufen. Vermutlich wurde doch ein wenig zu viel von vorne gedrückt … Nee, das war völlig unprofessionell und gefährlich. Es scheint alles gut abgelaufen zu sein, aber so geht das nicht bei einem Festival dieser Größenordnung.

Am nächsten Tag fragte ich vorab, ob der Wellenbrecher zugemacht wird. “Ja klar, wenn voll ist, machen wir hier dicht!” Auf die Anmerkung, dass das gestern ja nicht so geklappt hätte, kam dann nur ein “ja, gestern ging’s ein bisschen drunter und drüber”. Na gut, ist ja auch das erste Mal, kann man ja als Security nicht ahnen … *rolleyes* Nun ja, die Definition von “wenn voll ist” war dann offenbar “wenn keiner mehr reinpasst”, zumindest fühlte es sich vor Tenacious D genau so an. Und zwischen Tenacious D und System of a Down muss es am Wellenbrecher-Einlass auch übel abgegangen sein … am nächsten Tag gab es dann plötzlich noch einen Trenner im Eingangsbereich, um Ein- und Ausgang abzutrennen. Ach ja, woher soll man sowas auch nach zwanzig Jahren RaR/RiP wissen … Das hatte Southside-Niveau, und das ist schlecht. Ganz schlecht. 🙁

Aber zum Glück ist dieses Mal alles gutgegangen, und vielleicht lernen die Veranstalter bis nächstes Jahr. Wenn nicht, ist es nicht zu entschuldigen.

Zurück zu den Ärzten. Ich fand das Konzert völlig unspektakulär – hängengeblieben ist bei mir eigentlich nur, dass tatsächlich Angekumpelt gespielt wurden (YAY!) und dass Bela immer wieder blöd über “Rock im Heim” rumgewitzelt hat. Mehr WEISS ich nicht mehr vom Konzert. Und das liegt garantiert nicht an dem einen Radler, den ich mir nach der Flucht aus dem Wellenbrecher gönnen konnte (im vorderen Bereich gab’s tatsächlich nicht mal Bier!). Diese Band interessiert mich einfach nicht mehr, und das ist einerseits total schade, andererseits interessiert es mich so wenig, dass es mir echt egal ist. Mich erschreckt es nur ein bisschen, dass ich – als Konzertjunkie – nach 98 Konzerten nicht das kleinste bisschen Ehrgeiz habe, die 100 vollzumachen …

Franz Ferdinand danach an der “kleinen” Bühne (“klein” in Anführungszeichen, weil diese Bühne ungefähr dreimal so groß war wie die Hauptbühne beim Taubertal *g*) waren ein netter Abschluss des Tages, zumal relativ wenig los war und man vorne seitlich quasi direkt vor die Bühne laufen konnte.

Der nächste Tag galt dann SYSTEM. Alles andere war mir eigentlich egal – im wunderschönen Wetter und strahlendem Sonnenschein war aber der gesamte Tag sehr nett, auch wenn mich musikalisch nichts vom Hocker riss. Tenacious D kannte ich vorab gar nicht und wusste nur, dass die von allen total gehyped werden. Aber: super! Gefiel mir echt gut, und zumindest ein paar Lieder werde ich mir wohl anschaffen müssen. Es war definitiv amüsant.

Und dann System of a Down! Ich hatte sie vorher schon zweimal gesehen – einmal beim Southside mit katastrophalen Sicherheitsvorkehrungen, wo ich vorsichtshalber ganz hinten geblieben bin, weder auf der Bühne noch auf der Leinwand etwas sehen konnte und die Musik von zwei Bühnen gleichzeitig gehört habe. Dafür war ich nicht von den gebrochenen Gittern betroffen … Dann vor zwei Jahren bei Rock im Park, was super toll war, aber ich war eigentlich zu weit weg und konnte die Texte nicht. Letzterem hatte ich dieses Mal vorgesorgt, und da der Wellenbrecher dann doch irgendwann zugemacht wurde, traute ich mich auch seitlich vorne rein. Und hatte mit meiner Ecke echt Glück! Es wurde mitgemacht, geschrien, getanzt, aber jeder für sich und ohne Geschubse, und das Pogopit knapp neben mir blieb auch knapp neben mir. Wunderbar! Und beste Sicht zur Bühne. System sind leider keine sonderlich tolle Live-Band, aber wenn man mit dem Wissen reingeht, ist man auch nicht enttäuscht – alle großen Lieder waren dabei, die Band hatte Spaß beim Spielen, das Publikum war absolut null aggressiv, dafür waren alle am Strahlen, und es war einfach ein tolles Konzert! Nur als am Ende dann die Circle Pits losgingen (zum Glück erst am Ende!), ging vorne gar nichts mehr – der Boden war völlig ausgetrocknet, und der komplette vordere Bereich verwandelte sich in eine einzige riesige Staubwolke. Urghs. Aber hach … SYSTEM!! Allein dafür hat sich das Festival voll und ganz gelohnt.

Casper an der kleinen Bühne war dann noch ein netter Ausklang, aber die Energie war bei mir langsam weg.

Der nächste Tag fing dann mit Regen an – also, so gegen 15 Uhr. *g* Zum Glück blieb es aber beim Nieselregen und schüttete nicht, und mittendrin wurde es auch wieder trocken. Hätte schlimmer sein können. Die Bands sagten mir diesmal alle was – richtige Highlights gab es aber erst mal nicht. Bei Kvelertak fragte ich mich ernsthaft, wer die überhaupt braucht und warum da nicht stattdessen Skambankt stehen … Es ist einfach nicht meine Musik. Ich hatte erwartet, dass das Publikum sie abfeiert, aber das war auch nur sehr begrenzt der Fall. Und bei den Ansagen hab ich ungefähr so viel verstanden wie von ihren Texten … es ist also offenbar wuppe, ob der Frontmann Norwegisch oder Englisch spricht, man versteht ihn in keinem Fall.

Heaven Shall Burn kamen dann deutlich besser an, und den Dauerlauf übers komplette Gelände (ursprünglich mal geplant als Circle Pit um den FOH-Turm) fand ich lustig. *g*

Dann war es endlich Zeit für Kraftklub, mit einem tollen Konzert wie immer. Die Jungs haben immer noch nicht kapiert, wie groß sie sind. “Oh, hier sind ja wirklich Leute vor der Bühne!” Und der Ausflug von Sänger Felix ins Publikum war sicher auch anders geplant – er hatte schwer zu kämpfen, um wieder zurück auf die Bühne zu kommen, opferte Schuhe und Socken und war danach sichtlich mitgenommen. Tja, das Leben als Rockstar wäre vielleicht einfacher, wenn man merken würde, dass man Rockstar ist. 😉 Aber wie gesagt: toller Auftritt, und wieder ein wunderbar begeistertes Publikum, wo es Spaß machte, mittendrin zu stehen. 🙂

Headliner am Sonntag waren dann Nine Inch Nails. Von denen war ich vor Jahren mehrfach sehr begeistert – diesmal sprang der Funke nicht wirklich über. Das kann einfach daran gelegen haben, dass es der dritte Festivalabend war; es war langsam aber sicher zu viel des Guten. Visuell macht NiN NIEMAND etwas vor, das war Weltklasse. Es wäre allerdings noch eindrucksvoller gewesen, wenn nicht ständig irgendwelche Beleuchter und Umbauhelfer auf der Bühne rumgekrabbelt wären. Musikalisch fand ich’s … langweilig. Schade! Das empfand offenbar auch nicht nur ich so, denn das Gelände war erschreckend leer. Und auch ich war mehrfach kurz davor zu gehen – schließlich hatte ich noch anderthalb Stunden Heimfahrt vor mir und musste am Montag wieder zur Arbeit. Aber im Hinterkopf hatte ich ständig “gleich kommt noch ‘Hurt’!” Und das war eine weise Entscheidung, denn als Hurt dann endlich kam, war das eines der Highlights – wenn nicht DAS Highlight – des Festivals! So toll, so viel Gefühl … hach. Einen besseren Festivalabschluss hätte es nicht geben können!

Und insgesamt? Mein Fazit ist voll und ganz positiv. Ja, es war das erste Mal für das Festival, dementsprechend lief vieles chaotisch ab. Nein, einige der Dinge, insbesondere die sicherheitstechnischen Kritikpunkte, sind nicht zu entschuldigen. Dennoch war es insgesamt einfach schön – alles lief friedlich und freundlich ab, die Menschenmassen verteilten sich auf dem Gelände, man kam immer problemlos dorthin, wo man hinwollte, Schlangen hielten sich in Grenzen und die Bands waren einfach toll. Und System of a Down und Nine Inch Nails sind halt doch eine andere Kategorie Headliner als Deichkind und Chase & Status – was letztere nicht schlecht macht, aber es ist einfach eine ganz andere Art von Festival. Und gar nicht mal eine schlechte …

09-11.08.2013 Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

Friday, August 9th, 2013
09-11.08.2013 – Photos Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)
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Taubertal-FestivalRothenburg ob der Tauber, Anfang August – 10.000 Musikfans fallen in die historische Stadt ein, erobern das Taubertal, campen auf dem Nachbarhügel und machen sich mittags auf zur Frühstücksjagd in der Innenstadt.

Oder so ähnlich. 😉 Auf jeden Fall ist es wieder Zeit fürs Taubertal-Festival! Wie immer mit einem hochkarätigen Line-Up, deutschen wie internationalen Headlinern, vielen kleinen und großen Bands am Nachmittag und natürlich dem Emergenza-Weltfinale. Die Wettervorhersage klingt nicht schlecht – Regen nur bis Freitagvormittag, danach dann zwar bedeckt, aber 20-25 °C. Hoffen wir, dass das so stimmt und dass der Regen den Boden nicht allzu sehr aufgeweicht hat und uns somit die Schlammrutschbahn am Hang erspart bleibt.

Vom Line-up her sind die drei Festivaltage in meinen Augen sehr unterschiedlich. Am Freitag der Ärzte-Tag, mit ein paar Alternative-Rock-Bands als Ergänzung. Am Samstag das volle Rock-Punk-Spaß-Paket mit Bad Religion, Skunk Anansie und Deichkind auf der Hauptbühne und Subway to Sally als Rausschmeißer. Geheimtipp hier: Hoffmaestro als erste Band auf der Hauptbühne – angucken! Der Sonntag ist dann in meinen Augen etwas schwächer, was aber einfach daran liegt, dass mir die Headliner Biffy Clyro sowie Chase & Status bisher nicht sagen – aber was wäre ein Festival ohne Überraschungsbands? Und Pennywise werden mit Sicherheit den perfekten Abschluss liefern.

Nun also los ins schöne Taubertal – der folgende Bericht wird quasi “live” geschrieben und mehrmals täglich ergänzt. Bitte seht mir Tippfehler und verquere Formulierungen nach; nach Ende des Festivals wird der ganze Bericht noch einmal überarbeitet und glattgebügelt.
Bandfotos wird es keine geben, nur ein paar Stimmungsfotos. Beim Taubertal spielen einfach zu viele Bands, um das als Fotograf und Redakteur in Personalunion abdecken zu können, und für nur ein paar Bilder lohnt es sich nicht, extra einen Fotopass zu beantragen. Zumal es vom Freitag sowieso gar keine Fotos geben wird, da ich als Online-Medium keine Ärzte-Fotos veröffentlichen (oder auch nur schießen) darf und keine Lust darauf habe, meine (Pocket!-)Kamera vor dem Ärzte-Auftritt vom Gelände zu schaffen.

Freitag, 09. August 2013 – “Wir üben schon mal für die Ärzte!”

Taubertal-FestivalAm Nachmittag fallen dann doch noch ein paar Tropfen Regen – aber zum Glück nur ein paar Tropfen, die Aussichten sind gut, und das Gelände ist in deutlich besserem Zustand als befürchtet. Kein Matsch! Und demzufolge ist auch am Nachmittag, kurz vor dem Auftritt von Jennifer Rostock, schon ordentlich was los. Gewöhnlich geht es am Freitag ja doch eher ruhig los, aber in diesem Jahr erfolgte die Anreise laut Auskunft der Veranstalter schon deutlich früher als sonst, und schon am Donnerstagabend waren die ersten Flächen voll. Sogar der Steinbruch musste am Warm-up-Abend mehrfach kurz dichtgemacht werden; wegen Überfüllung geschlossen. 😮 Natürlich ärgerlich für alle, die in der Schlange standen, aber ein sehr gutes Zeichen fürs Festival!

Mein erstes Konzert des Festivals: Jennifer Rostock. Die habe(n) in der letzten Woche beim Mini-Rock-Festival schon bewiesen, dass ihre Musik zwar klasse ist, die Frontfrau aber unerträglich. Und genau das stellen sie auch heute wieder unter Beweis: musikalisch ist die Band top, die Lieder sind eingängig, die Meute vor der Bühne feiert. Zwischen den Liedern feiern dann nur noch die ersten Reihen und diejenigen, die auch um halb fünf Uhr abends schon genug Alkohol intus haben. Inhaltlich geht es nur um Muschis und Penisse, unterbrochen von dem gelegentlichen Schnaps. Hach ja, wer’s mag … ich gehöre nicht dazu, aber da sowieso gleichzeitig die Eröffnungs-Pressekonferenz stattfindet, muss ich ja auch nicht. 😉 Als ich danach zurück aufs Gelände komme, bin ich allerdings überrascht und erstaunt, wie voll es doch um diese Uhrzeit schon ist.

Die nächste Band, … And You Will Know Us By The Trail Of Dead, können das Publikum jedoch nicht wirklich halten. Eigentlich schade, denn sie liefern hochwertige, durchkomponierte Musik, die zwischen ruhigen, eindrucksvollen Passagen und ordentlichem Rock abwechselt – aber sie sind halt doch eher eine “Intro-Band”. Nämlich sehr introvertiert; mehr als “How are you doing?” ist da als Publikumsinteraktion nicht zu erwarten. Und damit sind sie für die meisten Besucher wohl doch eher die Begleitmusik zum Abendessen auf dem Hang …

Taubertal-FestivalAuf dem Weg zu Clockwork Radio mal kurz am Basar vorbei – und gleich eine sehr positive Überraschung: Die Wohnraumhelden! Falls sie angekündigt waren, habe ich das nicht mitbekommen, und wirklich zu erwarten scheint ihren Auftritt auch niemand. Ihr Bus steht mitten im Bazar, und urplötzlich geht es mit Bläserfanfare los – und Wohnraumhelden-typisch sehr chaotisch weiter. Genial! Sie verkünden gleich: “Wir üben jetzt schon mal für die Ärzte!”, und das Publikum gehorcht aufs Wort, stürmt die Fläche vor dem Bus und legt einen ordentlichen Pogo hin. Wunderbar – es lohnt sich also auf jeden Fall, immer wieder mal am Bazar vorbeizuschauen, man könnte unerwartet überrascht unterhalten werden! 🙂

Jetzt aber weiter, denn eigentlich will ich mir ja Clockwork Radio angucken, die sich vorher schon im Pressezelt mit zwei Unplugged-Songs sehr positiv vorgestellt haben. Dort erinnerten sie mich ein wenig an 77 Bombay Street. (Oh nein, Journalistenregel Nummer 4: “Vergleiche niemals unbekannte Bands mit anderen unbekannten Bands.” Und schon wieder eine Regel gebrochen, ich alter Punk … 😉 ) Verstärkt auf der Bühne kommen sie – was ja auch irgendwo logisch ist – deutlich rockiger rüber. Insgesamt aber immer noch Pop-Rock, tanzbar und mit viel Energie. Super! Laut eigener Aussage sind sie schon zum sechsten Mal beim Taubertal dabei. Wirklich? Dann sind sie mir bisher immer entgangen.

Taubertal-FestivalAls nächstes sind die Editors an der Reihe. Eigentlich viel zu früh für diese Musik – zwar kein strahlender Sonnenschein, das hat die Sonne heute dann doch nicht geschafft, aber es ist noch hell draußen, und dafür ist die Musik der Editors ja eigentlich viel zu düster. Der Lichtmensch leistet aber volle Arbeit und setzt die Band eindrucksvoll in Szene, mit Nebel und ordentlicher Lichtshow. Das Publikum macht mit – zumindest, bis es dann eine längere Unterbrechung wegen technischer Probleme gibt. Derweil formiert sich an der Seite eine Massenseilsprunggruppe, mit selbstgebasteltem Seil aus verknoteten Pullis. Sehr amüsant, aber irgendwie ein wenig fehlplatziert, als das Konzert dann weitergeht. 😉 Aber die Editors haben das Publikum schnell wieder im Griff, nachdem die Gitarre wieder Töne von sich gibt.

Im Anschluss spielen Awolnation auf der kleinen Bühne, und im Vorbeigehen klingen sie klasse. Riesige Energie auf der Bühne, und das Publikum feiert sie ab! Leider ist es zu dem Zeitpunkt aber schon völlig überfüllt auf dem ganzen Gelände, sprich vor beiden Bühnen. Ich bin jetzt das sechste Mal in Folge beim Taubertal, das achte Mal insgesamt, aber so voll wie heute wirkte es nie … Ich weiß nicht, ob es auch objektiv betrachtet so ist oder ob es einfach am Headliner liegt, dass ALLE gleichzeitig auf dem Gelände sind, und das am ersten Abend, wo man die Taubertal-Drängelei noch nicht wieder gewöhnt ist. 😉 Fakt ist jedenfalls, es ist unglaublich voll, und besonders seitlich an der Bühne wird gedrängelt ohne Ende.

Als die Ärzte dann auf die Bühne kommen, wird es noch schlimmer. Vor der Bühne sieht es völlig chaotisch aus, und DÄ selbst machen nach den ersten paar Liedern eine Ansage, dass alle vorsichtig sein und aufeinander aufpassen sollen. Die Hosen machen das immer, die Ärzte nur dann, wenn es wirklich nötig ist. 😉 Aber es scheint alles so weit glimpflich abgelaufen zu sein.

Taubertal-FestivalDas Konzert ist solide – ein gutes Konzert, aber kein überragendes Ärzte-Konzert. Die Eigenaussage von Bela trifft es ganz gut: “Früher war das mal lustig, aber jetzt? Na ja, lass sie mal reden, die drei älteren Herren. Auf Festivals seh ich sie ja gerne, und sie spielen bestimmt gleich mein Lieblingslied …” Kaum jemand interessiert sich für die Ansagen der drei (gleich zu Beginn fragt Farin schon, ob ihm überhaupt jemand zuhört?). Dennoch ist Tiertag bei DÄ: Zuerst ahmen wir im “Waldspaziergang mit Folgen” Enten nach (“Das muss noch viel entiger klingen!”), dann gibt es “affenschnelle” La Olas. Da die dann doch zu langsam ausfallen, weist Bela darauf hin, dass nicht die eigentliche Geschwindigkeit eines Affen gemeint ist, sondern die Aussterbegeschwindigkeit! Und schon geht’s schneller … Die Setlist ist Standard, nur am Ende gibt es mit “Grace Kelly” und “Meine Freunde” ein paar kleine Überraschungen – übrigens auch für Bela, denn “Lippenlesen steht nicht in meinem Arbeitsvertrag!” Natürlich gibt’s Circle Pits und Walls of Death, wobei die WoD am Hang sehr amüsant aussieht – zumindest der Moment, in dem alle übereinander purzeln. Danach dauert es zu lange, bis alle sich wieder ordnen; hoffentlich ist nichts passiert.

Schönster Spruch des Abends, als die Feuerzeuge rausgeholt werden: “Was für eine Kulisse! Oben die Japaner, und unten die Sterne … ” Tja, das ist das Taubertal! 🙂

So, und nun ist es Zeit für die Nachtwanderung zurück in die Stadt, während Frittenbude und The Locos noch den Soundtrack für die Nachtschwärmer liefern …

Samstag, 10. August 2013 – “Wenn ihr ein Circle Pit auf dem Hügel hinkriegt, mach ich Handstand auf der Bühne!”

Taubertal-FestivalSamstag, die Sonne scheint, und im Hotel-Frühstücksraum haben alle Anwesenden – inklusive Personal – Taubertal-Bändchen am Handgelenk. Cool!

Die erste Band auf der Hauptbühne und damit für die meisten die Eröffnung des Festivaltages sind Hoffmaestro. Die Schweden könnten kaum untypischere Musik für eine schwedische Band machen – Reggae und Ska, gemischt mit haufenweise anderen Stilrichtungen von Country über Punk bis hin zu Rave, das Ganze auf Englisch und Schwedisch. Genialst! Ich hatte sie schon beim Mini-Rock gesehen und dort für mich “entdeckt”, aber heute legen sie noch mal einen Hacken drauf. Zu Beginn des Konzerts sitzen ein paar Leute auf dem Hang, und vor der Bühne haben sich maximal zwei bis drei Reihen versammelt. Das ändert sich aber schnell – von allen Seiten strömen die Fans, alte wie neue, und tanzen sich im strahlenden Sonnenschein warm. Interessanterweise behaupten die meisten auf Nachfrage von der Bühne, dass sie Hoffmaestro schon einmal live gesehen hätten – wundert mich, dass sie dann nicht schon vor Beginn vor der Bühne standen? Aber egal, es wird gefeiert, getanzt und – weil Wall of Deaths ja langweilig sind (“Nobody wants to play fucking wall of death anymore!”) – von einer Seite des Geländes zur anderen gerannt. Und weil das flache Gelände irgendwann zu Ende ist, rennt man auch gleich noch den Hang hoch! Wunderbar, riesige Stimmung, und ein toller Auftakt für den Festivaltag.

Taubertal-FestivalWeiter geht’s mit Itchy Poopzkid. Zum vierten Mal beim Taubertal dabei und dem Publikum bestens bekannt – da dauert es nicht lange, bis der Mob vor der Bühne tanzt. Und auch der Hügel tanzt mit; allerdings dauert das ein bisschen und passiert erst nach den goldenen Worten: “Ihr da am Hügel, steht mal auf!” – “Äh, warum haben wir das erst jetzt gesagt?!” Aber die Stimmung ist auch vorher schon super; es wird getanzt, gepogt, mit den Armen und Kleidungsstücken gewedelt, hingesetzt und aufgesprungen und über die Zuschauer gesurft. Letzteres jedoch nur maximal dreimal pro Person … die Securities im Graben schnappen sich jeden Wiederholungstäter und erklären, dass bei nochmaligem Surfen das Festivalbändchen abgeschnitten wird. Bei dem Spaß, den die Surfer offensichtlich haben, ist das einerseits schade und spießig; andererseits jedoch ist es auch sehr sinnvoll, wie jeder weiß, der schon mal unter einem Surfer gestanden hat …

Aber zurück zu Itchy Poopzkid. Die covern die Misfits, mit Sibbi am Schlagzeug und Max am Bass (“Unsere Lieder sind zu kompliziert, um sie mit Max am Bass zu spielen!”), und Panzer erklärt, dass sie auf einem Festival schon mal vier Circle Pits gleichzeitig bei diesem Lied hatten. “Und wenn ihr ein Circle Pit auf dem Hügel hinkriegt, mach ich Handstand auf der Bühne!” Nun ja – wer das Taubertal-Publikum kennt, der weiß, dass das nun wirklich kein Problem darstellt. Es gibt sage und schreibe vier (!) Circle Pits auf dem Hügel (!), dazu noch einige vor der Bühne. Und ja, wir bekommen so etwas wie einen Handstand zu sehen – “Oh je, ich und mein großes Maul …” Ein toller Auftritt, und die Freude über die riesige Resonanz des Publikums sieht man den Jungs absolut an.

Die Emergenza-Bühne kommt bei mir in diesem Jahr leider viel zu kurz – ich weiß nicht genau warum, sind die Umbaupausen in diesem Jahr kürzer? Oder mein Gedächtnis schlechter, sodass ich mehr Pausen für meinen Bericht brauche?

Taubertal-FestivalAuf der Hauptbühne sind nun jedenfalls Bad Religion an der Reihe. Die Helden meiner Jugend! Mittlerweile alt und grau, aber kein bisschen leiser – außer wenn man zu sehr an der Seite steht, dort ist der Sound furchtbar und der Gesang kaum zu hören, und ich bin sehr erleichtert, als ich feststelle, dass es in der Mitte deutlich besser klingt. Die Show von Bad Religion ist dennoch eher “ruhig” – wenig Bewegung auf der Bühne und kaum Interaktion mit dem Publikum. Dementsprechend bleibt der Hang auch das ganze Konzert über sitzen und rührt sich nicht, und eigentlich geht nur in der ersten Welle “der Punk ab”. Das dafür aber so richtig! Die alten Lieder, insbesondere natürlich der “Punk Rock Song” als letztes Lied, werden abgefeiert, und das zu Recht. Hach ja, lange ist es her, aber die alten Lieder haben mich damals lange begleitet und machen doch ein wenig nostalgisch. “We are back at Taubertal! And we are once again a few years older than last time …” Älter, aber nicht schlechter. 🙂

Dann ist Zeit für Frauenpower mit Skunk Anansie. Muss ich mehr sagen als: Energie, Energie, Energie? Und dazu diese Stimme! Diese Frau ist einfach Wahnsinn, ohne jede Frage. Am Anfang muss sie ziemlich arbeiten, um auch dem Hang Leben zu entlocken; zuguterletzt klappt aber auch das. Skin läuft über das Publikum (sic!), und am Ende bringt sie alle vor der Bühne dazu, sich hinzuhocken, läuft durch die Menge und lässt sich zurücktragen. Und man sieht jedem im Publikum an, wie großen Respekt er vor dieser Frau hat. Ein wahnsinnig eindrucksvoller Auftritt – wie bislang jedes Konzert von Skunk Anansie, das ich gesehen habe.

Taubertal-FestivalHeadliner des Abends sind Deichkind, bekannt für ihre extrem energiereiche und abgefahrene Show. Ich habe sie schon zweimal “so halb” live gesehen, aber immer nur aus der Ferne und auch nur Teile des Konzertes. Diesmal also richtig! Und sie erfüllen voll und ganz die Erwartungen. Mit dem Schlauchboot über die Menge (auch wenn die Beschiffung des Hanges nicht so ganz funktioniert 😉 ), in bunten Kostümen auf Leuchtsäulen, Synchrontanz à la Lady Gaga, dann in einem Fass übers Gelände, das später noch als Discokugel zweitverwertet wir. Durchgeknallt, aber gut, und das Publikum springt, singt und feiert! Am Ende dann noch die komplette Reizüberflutung mit vollgestopfter Bühne mit allen Elementen, die man von Deichkind so kennt – Trampoline, Luftballons mit “Deichkind”- und “Leider geil”-Schriftzug, Pyramiden, eine Hüftburg und noch haufenweise anderer Details. Zusätzlich natürlich noch das Luftkissenboot, aus dem Federn über dem Publikum verteilt werden. So stelle ich mir einen LSD-Trip vor … Eine unglaubliche Show, mir persönlich aber fast zu viel des Guten, man kann gar nicht alles aufnehmen.

Auf der kleinen Bühne stehen zum Abschluss des Tages noch Subway to Sally mit Mittelalter-Metal, lyrischen Texten und riesiger Feuershow auf dem Programm. Und hier zeigt sich mal wieder eines der wenigen Probleme des Taubertal-Festivals: Der Zugang zur “Sounds for Nature”-Bühne ist einfach zu eng. Nach dem Headliner der Hauptbühne ist es quasi unmöglich, sich zur kleinen Bühne durchzuschlagen, selbst wenn man wartet, bis der Großteil der Besucher schon unterwegs Richtung Campingplatz ist. Wenn man es dann aber geschafft hat, sich ein wenig vorzukämpfen, ist vor der Bühne selbst meist noch massig Platz – wo aber eben niemand hinkommt, da man zuvor zwischen Ausgang/Toilette und Cocktail-Stand/Mischpult durch muss, wo sich alles staut. Schade! Die Stimmung vorne bei Subway to Sally wirkte sehr gut, es wäre sicher ein toller Abschluss für den Festivaltag gewesen, aber die Bühne ist einfach für so große Bands zu klein, auch nach dem Headliner.

Sonntag, 11. August 2013 – “When I say everybody I mean everybody, including you bastards on the hill!”

Taubertal-FestivalHeute geht es auf der Hauptbühne ein bisschen früher los. Schon um 14:30 stehen Turbostaat auf der Bühne. Zu früh wohl für die meisten – oder die falsche Band für die Zeit? Vor der Bühne haben sich ein paar Fans versammelt, aber der Großteil der Festivalbesucher befindet sich noch auf dem Campingplatz oder vertreibt sich anderweitig die Zeit. Man kann im zweiten Wellenbrecher sogar Kunstturnwettbewerbe verfolgen. 😉 Für Turbostaat auf der Bühne interessieren sich indes wirklich nur die Fans, mehr Zuschauer (oder gar die Hügelsitzer) können die Jungs leider nicht begeistern.

Das sieht bei den darauffolgenden Irie Révoltés dann GANZ anders aus. Ähnlich wie bei Hoffmaestro gestern füllt sich der Platz vor der Bühne sehr schnell und sehr gut, und ab dem ersten Lied hüpft und klatscht das Publikum, als gäbe es kein Morgen mehr (was – zumindest bezogen aufs Festival – ja auch zutrifft ;)). Ska auf Deutsch und Französisch mit inhaltsreichen Texten, hinter denen das Publikum voll und ganz steht; die Fäuste werden gereckt und Antifa- und “Kein Bock auf Nazis”-Fahnen geschwenkt. Sehr gut! Auf dem Hang wird zwar noch ein wenig gechillt, und die Irie Révoltés sind nicht allzu begeistert, dass dort gesessen wird; aber nachdem sie aufgeben, die Leute zum Aufstehen bringen zu wollen, machen die zum Dank fleißig und begeistert bei allen Aktionen mit.

Taubertal-FestivalDer nächste Hauptbühnen-Slot ist für die Emergenza-Gewinnerband reserviert: in diesem Jahr haben es Obsolete Radio aus Frankreich geschafft! Sie rocken die Hauptbühne auch richtig, mit sehr eigenem, leicht funkigem und noch mehr rockigen Sound. Nur an den Ansagen mangelt es noch; meist muss ein kurzes “Ja …” zwischen den Liedern reichen. Schade! Das Publikum ist wie meist beim Emergenza-Gewinner doch eher im Pausenmodus. Zwar ist der Hang gut besetzt, vor der Bühne tanzen aber nur wenige, vermutlich andere Emergenza-Teilnehmer. Und dennoch eine tolle Sache und eine super Gelegenheit für Obsolete Radio, sich einem größeren Publikum vorzustellen!

Das vermutlich beherrschende Thema von nun an: Staub! Wobei die folgende Band, Flogging Molly, da natürlich eher förderlich ist … Mittlerweile haben es vermutlich so ziemlich alle Besucher vom Campingplatz runter aufs Gelände geschafft. Vor der Bühne ist es richtig voll, und wie bei Flogging Molly üblich ist das Publikum in Feierlaune! Dementsprechend wird getanzt und gehüpft und im Kreis gelaufen, und über dem ganzen Gelände steht – wie fast immer am Taubertal-Sonntag – eine riesige Staubwolke. Unangenehm, aber der Stimmung tut das keinen Abbruch. Am sportlichsten dabei ist aber vermutlich die Gummipuppe, die das halbe Konzert vor der Bühne herumfliegt. 😉 Die Ansagen finde ich persönlich dieses Mal eher uninteressant; da habe ich von Flogging Molly schon unterhaltsameres gehört. Aber hauptsächlich geht es ja um die Musik!

Flogging Molly sind die letzte Band des Abends, die ich kenne und einordnen kann. Aber von Biffy Clyro habe ich bisher nur sehr sehr Gutes gehört und bin dementsprechend gespannt! Und sie erfüllen die Erwartungen: Nach einem langsamen und ruhigen Anfang wird losgerockt, und das mit eingängigen und melodiösen Liedern und ordentlich Show und Posen auf der Bühne. Ein netter Effekt ist die Videowand hinter der Bühne, auf der größtenteils die “normalen” Videobilder vom Konzert laufen, teilweise mit Effekten, manchmal auch komplett unverfremdet. Ich kenne zwar relativ wenig von ihnen, aber die Musik, Punk Richtung Hard Rock, gefällt mir echt gut, und die Lieder gehen schnell ins Ohr. Und alle Musiker oben ohne hat natürlich auch was. 😉 Und wie Biffy Clyro am Ende verkünden: “Nothing tastes as good as Biffy!” Das Publikum sieht das genauso; auch wenn die Konzerte heute allesamt schlechter besucht sind als an den anderen Tagen – die Anwesenden haben Spaß.

Taubertal-FestivalIm Anschluss schaffe ich es tatsächlich mal rüber zur kleinen Bühne zu Chuck Ragan. Ich muss gestehen, er sagt mir nichts, aber er weiß zu überzeugen! Folk Rock mit Geige, Mundharmonika und Zither, aber eben nicht nur Folk, sondern durchaus auch Rock. Dazu Chucks Reibeisenstimme – ganz schön mitreißend und definitiv tanzbar! Das Publikum ist interessiert, sonderlich viel Stimmung kommt aber nicht auf, dafür ist die Musik vielleicht doch ein wenig “Old School”.

Heutiger Headliner ist Chase & Status – Elektro & Dubstep. Es ist ja immer Ansichtssache, ob man eine “Band” im Livekonzert sehen will, bei der das meiste vom Band kommt und nur noch ein wenig auf der Bühne ergänzt wird. Bei Chase & Status kommt der Gesang größtenteils vom Band, das Schlagzeug und ein paar Raps sind live, und alles andere kommt von den beiden DJs (die teilweise auch mal zur Gitarre greifen). Kann man mögen oder nicht. Ich finde das als Headliner durchaus akzeptabel, es ist allerdings nicht meine Musik. Daher ziehe ich mich auch nach einigen Liedern zum Berichtschreiben zurück; hauptsächlich auch deshalb, weil ich es unerträglich laut finde. Beeindruckend aber, wie das anwesende Publikum feiert – diese Musik kommt schon sehr gut an, allerdings leider nur bei einem Teil des Publikums. Insgesamt ist es doch sehr leer; am Hang bewegt sich kaum jemand, die meisten Zuschauer dort sitzen sogar. Nur vor der Bühne ist richtig gute Stimmung. Damit ist Chase & Status am Sonntagabend natürlich bestens platziert, denn so können diejenigen, die sich nicht dafür interessieren, schon abreisen.

Taubertal-FestivalSchade ist dies aber natürlich für Pennywise, die die Rolle des Festivalrausschmeißers innehaben … zumindest ist das meine Vermutung, bevor ich mich auf den Weg zur kleinen Bühne mache. Dort angekommen ist es – noch vor dem Ende des Konzerts von Chase & Status – kein Problem, sich nach vorne durchzudrängeln, aber es ist schon erstaunlich gut gefüllt. Und diejenigen, die vor der Bühne warten, sind offensichtlich Fans und wollen das Festival noch mit Stil abschließen! Und genau so geschieht es auch. Pennywise improvisieren sich ohne feste Setlist, dafür “auf Zuruf” durch ihr Konzert, covern Songs der Beastie Boys und von Nirvana und heizen dem Publikum ordentlich ein. Okay, manchmal hat man das Gefühl, dass 90% der Zuschauer nicht verstehen, was da gerade auf der Bühne geredet wird – aber dafür holen alle noch mal die letzten Pogo- und Circle-Pit-Kräfte aus sich raus. Mitgegrölt wird natürlich auch, wenn auch nicht ganz laut genug, dass “they can hear you up in the village with all the old people”. Nicht nur Pennywise und das Publikum haben Spaß, auch Nathan von Flogging Molly fällt besoffen auf der Bühne herum und singt mit – hach ja, so müssen Punk-Konzerte sein. Der perfekte Festivalabschluss!

Fazit

Das 18. Mal Taubertal-Festival, das Festival ist also volljährig geworden. Dementsprechend sind die “Kinderkrankheiten” lang vorbei, und vom Organisatorischen und Aufbau her hat sich nicht viel verändert. Sichtbare Änderungen sind die Erweiterung der VIP-Tribüne sowie ein neuer “Biergarten” auf dem Weg zur kleinen Bühne. Letzterer ist eine sehr nette Sache, vermutlich vor allem, wenn es regnet und man sich über eine Bank zum Sitzen statt des nassen Bodens freut. Da in diesem Jahr doppelt so viele VIP-Tickets verkauft wurden wie im letzten Jahr ist eine größere VIP-Tribüne definitiv angebracht; und da sie dem “normalen” Publikum keinen Platz wegnimmt (da auf dem steilen Teil des Hanges eh niemand stehen kann), gibt es hieran nichts auszusetzen.

Taubertal-FestivalZusätzlich wurde das Green Camping weiter ausgebaut und auch sehr gut angenommen sowie am oberen Campingplatz ein neues Sanitärkonzept eingeführt. Sprich, es gab in diesem Jahr einige kleine, aber feine Verbesserungen, und genau so soll es auch weitergehen.

Ein wenig ärgerlich war für einige sicher die Regelung, was an Getränken mit aufs Gelände genommen werden durfte und was nicht. Laut Ansage vor dem Festival war jeweils 1 Liter Alkoholfreies im Tetrapak oder in der PET-Flasche erlaubt – am Einlass wurden dann aber alle Flaschen abgenommen. Am frühen Abend dann die Info, dass das ein Versehen war und Flaschen durchaus erlaubt sind; das wurde dann aber kurz darauf wieder zurückgenommen. Klar, natürlich sind volle PET-Flaschen ein gefährliches Wurfgeschoss, keine Frage – aber waren sie das im letzten Jahr nicht?! Offenbar war es wirklich der Blödheit einiger weniger Besucher geschuldet, die ihre Flaschen geworfen haben. Im nächsten Jahr werden daher vermutlich nur Tetrapaks erlaubt sein. An der Menge soll sich aber nichts ändern.

A propos Blödheit einiger weniger Besucher: Auch in diesem Jahr gab es wieder einen Unfall im Steinbruch, bei dem ein Besucher schwer verletzt wurde. Allerdings kann man in diesem Jahr noch weniger die Schuld auf die Veranstalter schieben, denn diesmal wurde nicht nur ein Zaun überstiegen, um nachts in den Steinbruch zu gelangen, sondern auch noch ein weiterer Zaun (drei Meter mit Stacheldraht …) untergraben. Wer sich eine solche Arbeit macht, um sich selbst in Gefahr zu begeben, hat die Konsequenzen auch absolut verdient.

Taubertal-FestivalMusikalisch gesehen bestätigte sich meine Erwartung, dass der Samstag klar der stärkste Tag werden würde und am Sonntag doch viele schon vor dem Headliner abreisen. Aber auch das ist kein Kritikpunkt – so entspannt sich die Abreise, und dennoch herrschte auch bei der letzten Band noch tolle Stimmung. Insgesamt war das Programm wieder wunderbar abwechslungsreich, sodass für jeden etwas dabei war, und es gab fast keine Band, deren Konzert man als langweilig oder gar schlecht hätte bezeichnen können.

Also mal wieder: beide Daumen hoch für ein tolles Taubertal-Festival 2013, und wir sehen uns 2014!

14.07.2013 Die Ärzte (Festplatz am Viadukt, Bietigheim-Bissingen)

Monday, July 15th, 2013
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Jede Band kriegt das Publikum, das sie verdient. Genau das ging mir durch den Kopf, als Rod beim Ärzte-Konzert in Bietigheim-Bissingen Seven Nation Army anstimmte, die anderen einstiegen und das Publikum den insgesamt wohl lautesten Mitsing-Chor des Abends anstimmte und – logischerweise – auch nicht mehr aufhörte. Und damit ist das Konzert auch schon ziemlich gut zusammengefasst.

Aber okay, drei Schritte zurück. Ich war den ganzen Tag, ach nee, das ganze Wochenende nur am Hetzen, und dementsprechend abgehetzt (ach …) kam ich auch am Gelände an. Bändchen gab’s zu diesem Zeitpunkt nur für die zweite Welle. (Man beachte übrigens das fehlende “noch” – wenn mir jetzt bitte noch jemand erklärt, warum zuerst ein paar Bändchen für die erste Welle, dann alle für die zweite Welle, und dann der Rest für die erste Welle verteilt wird … ?!? Und dann wird auch noch der andere Arm kontrolliert, damit man sich bloß nicht eins für die erste Welle holt, wo man doch schon in der zweiten ist … äh ja, goodbye Logik.) Aber whatever, das störte mich erstaunlich wenig, schließlich erwartete ich von dem Konzert sowieso nichts. Das erste Konzert nach dem offiziellen Fanclub-Ende, die Karte hatte ich mir erst sehr spät und eigentlich nur “aus Gewohnheit” gekauft, und ich kam nicht ansatzweise in Versuchung, noch zu irgendeinem anderen Ärztival hinzuwollen. Immerhin spielte das Wetter perfekt mit, das Festivalgelände war schön, die Anreise unproblematisch (wenn auch hektisch, aber nun ja …). Die Preise auf dem Gelände waren gesalzen – 5 Euro für vegetarische Nudeln, 4 Euro für Bier, 3,50 Euro für Wasser?! Aber nun ja, kennt man ja, alles nichts Neues.

Die Vorbands waren nett – Side Effect wurden nach engagierter Ansage von Farin vom Publikum sehr gut empfangen und abgefeiert. Ich fand sie auch klasse, vielleicht ein wenig eintönig, aber mit guten Ansagen (auf Englisch) mittendrin war das Konzert echt in Ordnung. Sator gefielen mir letztes Jahr besser, die passen offenbar besser in eine Halle. War aber auch okay.

Dann waren die Ärzte an der Reihe, und ich versuchte, möglichst neutral ins Konzert zu gehen. Ich glaube eigentlich auch, dass mir das einigermaßen gelang. Und dennoch war mir schnell klar: brauch ich nicht (mehr). Ein paar Sprüche auf der Bühne waren gut, insgesamt war es recht unterhaltsam, aber es gab nicht eine einzige Überraschung in der Setliste, es wurde halt der ganze alte (oder eben nicht alte) Mist runtergespielt. Bei der Comeback-Tour war ich ja nicht dabei, und die Ärztival-Setliste ist also eine abgespeckte Version der “Das Ende ist noch nicht vorbei”-Tour. Und nee, das brauch ich nicht. Ob ich wohl meine 100 Konzerte noch voll kriege? Die Festivals werden’s zeigen … denn ohne Steigerung: Nö. Brauch ich nicht.

Einen großen Anteil an meinem Fazit hatte allerdings auch das Publikum, denn das war vor allem eines: tot. Es kam überhaupt keine Stimmung auf (außer bei Seven Nation Army, siehe oben *rolleyes*). Um mich rum wurde gequatscht, geguckt, und bei Lasse reden, Junge und Zeidverschwändung auch mal kurz mitgeklatscht. Sonst war alles andere wichtiger. Klar, kann an der zweiten Welle gelegen haben. Oder daran, dass es insgesamt doch sehr leer war (ich hab nie in dritter, vierter Reihe gestanden und so viel Platz um mich rum gehabt – und in der ersten Welle sah es noch leerer aus). Oder daran, dass bei den “echten” Fans mittlerweile einfach eine Sättigung eingetreten ist und sie sich die Konzerte sparen, sodass zu den Konzerten hauptsächlich die “Event-Fans” hinkommen. Wenn sie denn überhaupt etwas davon mitbekommen – erst letzte Woche wurde ich gefragt, wie man denn an Ärzte-Karten kommen könnte, ich hätte da doch Beziehungen. “Hmm, für welches Konzert denn? Zurzeit ist doch kaum was ausverkauft.” – “Na ja, Stuttgart oder so? Das war doch letztes Mal sofort ausverkauft?” – “Also, nächste Woche spielen sie in BiBi, gibt noch Karten …” – “=:-o ?!?”

Sprich, das Ganze war nicht wirklich ein Ärzte-Konzert, sondern ein Event. Damit ging natürlich auch jegliche Subtilität verloren – selbst der Zeitungsbericht warf die Frage auf, ob der Beginn mit “Abenteuerland” von PUR wohl eine Hommage war oder ob es darum ging, dass jetzt etwas ganz anderes kommt. *rolleyes* Diese Eröffnung fand ich allerdings absolut genial, und genau daher glaube ich eigentlich auch, dass ich doch recht positiv ins Konzert hineingegangen bin und nicht mit vorgefertigter “wird doch eh doof”-Meinung. Aber nach drei Liedern mit nervigem Publikum, uninteressanter Setlist und “same old, same old” war die Luft dann auch raus, und dass DÄ danach dann immer wieder möglichst subtil übers Publikum abgelästert haben, ohne klar zu sagen, was sie doof finden – nun ja. Kann man ironisch und total lustig finden. Oder auch nicht.

Wie gesagt, mal sehen, was die Festivals bringen. Komplett abgeschrieben habe ich die Band noch nicht, aber das war auch kein Konzert, was mich überzeugt hat, dass sie doch immer noch “die beste Band der Welt” sind …

09-11.08.2013 Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

Sunday, June 2nd, 2013
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TTF2013_Logo_CIVom 9. bis 11. August ist es wieder so weit: Auf ins wunderschöne Taubertal zum wunderbaren Taubertal-Festival!

Wie jedes Jahr erwartet uns ein hochkarätiges Line-Up: Als Headliner sind mal wieder die Ärzte dabei, außerdem Deichkind, die schon länger auf der Wunschliste der Veranstalter standen, und als internationale Headliner zum Abschluss des Festivals Biffy Clyro und Chase & Status. Hinzu kommen viele kleine und große Perlen aus den verschiedensten Ecken des Musikspektrums, u. a. Bad Religion, Skunk Anansie, Pennywise, Flogging Molly, Subway to Sally, Editors und Frittenbude – das komplette Programm gibt es auf www.taubertal-festival.de zum Runterladen.

Auf keinen Fall vergessen darf man dabei das Emergenza-Finale. Aus der ganzen Welt treten die jeweiligen Gewinnerbands gegeneinander an, bis dann die beste Emergenza-Band sowie die besten Musiker gekürt werden. Leider ist vor der “Sounds-for-Nature”-Bühne oft nicht allzu viel los, dennoch lohnt es sich absolut, dort regelmäßig vorbeizuschauen. Ich persönlich wurde dort schon oft von tollen Bands überrascht – und musikalische Neuentdeckungen sind doch das Tollste an einem Festival, oder?

Wobei das Taubertal insgesamt viel zu bieten hat: Zwei Bühnen mit super Programm (siehe oben), die beide nahe beieinander liegen, sodass man jederzeit schnell wechseln kann, die sich aber nicht behindern wie bei anderen Festivals, wo man gerne mal zwei Bands gleichzeitig hört. Eine perfekte Organisation mit einem eingespielten Team, netten und hilfsbereiten Sicherheitsleuten, und Zeltplätzen mit allem, was man so braucht – wenn natürlich auch mit dem ein oder anderen Kritikpunkt, wie z. B. dem Haupteingang am entfernten Ende des Geländes, was einen längeren Fußmarsch bedeutet, oder einem doch recht entfernt gelegenen Zeltplatz auf dem Berg, der nur tagsüber mit Shuttlebussen angefahren wird. Dies sind allerdings Faktoren, die aus Sicherheitsgründen nicht geändert werden können. Und so kommt man immerhin zwangsläufig an der kleineren Emergenza-Bühne vorbei, und so ein nächtlicher Fußmarsch in der Gruppe den Berg hoch kann auch sehr unterhaltsam sein!

Und der größte Pluspunkt des Festivals: die Lage! Wunderschön im Taubertal, inmitten der Natur, mit Blick hoch auf die mittelalterliche Stadt. Mit einem Hang seitlich der Hauptbühne, auf dem man immer ein schönes Plätzchen findet – tagsüber, um gemütlich in der Sonne zu sitzen und gleichzeitig das Geschehen auf der Bühne verfolgen zu können (das Taubertal ist wohl das einzige Festival in Deutschland, bei dem auch die “Picknickfraktion” am Nachmittag bei LaOlas und Schrei-Spielchen mitmacht!), und abends, um trotz vollem Gelände freie Sicht zur Bühne zu haben. Und vormittags, bevor das Festivalgelände öffnet, geht es entweder zum Frühstück hoch in die Stadt oder zum Frühschoppen mit Bierbänken in die Tauber. 😉

Im letzten Jahr bewährt, in diesem Jahr wieder am Start: das Green Camping auf dem Campingplatz Tal. Das Taubertal-Festival ist ein “Sounds for Nature”-Festival, dementsprechend wird natürlich auch beim Camping auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz Wert gelegt. Und da der Tal-Campingplatz direkt am Wasser und mitten in der Natur liegt, gelten dort strengere Regeln – oder, wie die meisten im “Premierejahr” 2012 positiv feststellen konnten – eine bessere Campingqualität als auf dem Campingplatz Berg. Auf dem Berg sind weiterhin Fahrzeuge und Stromaggregate erlaubt.

Laut Veranstalter sind nur noch wenige Festivaltickets verfügbar – es sieht also so aus, als könne das Taubertal in diesem Jahr so früh wie nie “ausverkauft” vermelden. Festivaltickets kosten knapp 100 Euro (inkl. Camping), Tagestickets je knapp 50 Euro. Alternativ gibt es VIP-Tickets für 200 bzw. 80 Euro. Alle Infos rund ums Festival gibt es auf 2013.taubertal-festival.de.

Im letzten Jahr blieb das Taubertal-Festival zum ersten Mal überhaupt komplett regenfrei – hoffen wir, dass es in diesem Jahr genauso sein wird! Und wenn dann auch noch die Temperaturen mitspielen, steht einem tollen Fest(ival) nichts im Wege!

Stadt

17-19.08.2012 Die Ärzte (Waldbühne, Berlin)

Monday, August 20th, 2012
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So, zur Abwechslung mal ein Sommer-Konzertwochenende, zu dem ich keinen Bericht abliefern muss … oder Moment, Ärzte, also doch Bericht. =;-)

Aber ich fasse mich kurz: Die Waldbühne hat wirklich einige Nachteile gegenüber der Wuhlheide (hauptsächlich, dass man nach dem Konzert erst mal eine halbe Stunde warten muss, bis man überhaupt dran denken kann, sich auf die Bergwanderung Richtung Ausgang zu machen, und sich auch dann noch ewig zur S-Bahn voranstehen muss), die Kulisse ist aber definitiv sehr sehr eindrucksvoll. 22000 Leute in einem großen Amphitheater – das sind gut doppelt so viele Menschen wie beim Taubertal. Der Wahnsinn!

Insgesamt haben die Konzerte Spaß gemacht – keine Ahnung, wieviel davon an der Leistung der Band lag oder ob ich einfach mit der ganzen Sache so weit “abgeschlossen” habe, dass ich da diesmal ganz erwartungsfrei und unvorbelastet reingehen konnte. Ist aber ja auch egal, es waren jedenfalls schöne Konzerte! Hauptsächlich der Freitag und Samstag, Sonntag fand ich den schwächsten Tag.

DÄ zeichneten am Samstag und Sonntag für eine DVD auf – die laut FU wohl am ehesten “Pleiten, Pech und Pannen” heißen müsste. Frankfurt war vermutlich nur der “Backup-Plan”, falls es in Berlin nicht klappt – und es würde mich nicht wundern, wenn dem so wäre … *ähem* Am ersten Tag (also Samstag) waren so viele Verspieler und Textaussetzer drin, Farins Gitarrenanlage streikte und am Ende gab’s nebenan noch ein Feuerwerk (was auf DVD natürlich völlig unverständliche Reaktionen des Publikums bedeuten würde). Am Sonntag war es besser, dafür streikte dort gegen Ende die Spidercam. Ich bin echt gespannt auf diese DVD … *hüstel*

Am Freitag ging das Konzert gleich mit einem “Halt’s Maul und spiel”-Chor los – sehr bezeichnend. Bei “Wir sind die Besten” bekamen wir nicht nur die Nähmaschine zu sehen, sondern auch noch einen Überraschungstanz von Farin, nämlich den “Hillbilly”. Vor dem halben Lovesong wurde die Idee einer herzförmigen Wall of Death geboren, die dann die nächsten Tage immer wieder aufgegriffen wurde und – mit ein bisschen Anleitung – auch immer funktionierte. “Blockwart” FU teilte das Publikum in Blöcke ein (A, B, C, D und – der Einfachheit halber?! – Z) und rief die Blöcke einzeln auf, und später wurde dann die Arbeit gleichmäßig verteilt – ein Block übernahm das Klatschen, die anderen das Singen. Nicht immer war alles nachvollziehbar, was so passierte: “Was quatschen die senilen Deppen auf der Bühne?” Außerdem bekamen wir noch eine geschnalzte Version von We will rock you und eine Zeitlupen-Wall-of-Death.

Der Samstag begann mit einigen La Olas, die so gut aussahen, dass spontaner Jubel ausbrach. “Wie, beklatscht ihr euch selbst?” Joah, genau! =:-p Dann wurde natürlich ein bisschen für die Aufnahme geübt und “Schnittmaterial” aufgenommen. Beim 4-Töne-Test sollten wir diesmal nicht jubeln, sondern mit “Jibb’s doch jar nich” antworten – zum Schreien, allerdings streikte dann die Gitarrenanlage, ist also gut möglich, dass es das nicht auf die DVD schafft. Backliner Jochen schaffte es aber, das Problem zu beheben, wobei die “Jochen”-Sprechchöre bestimmt zu seiner Beruhigung beitrugen: “Ja genau, das hilft bestimmt, wenn 20000 Leute seinen Namen rufen!” Später entgleiste das Konzert dann ein wenig, als FU und Bela drauf hinwiesen, dass ihr Mütter da wären, und Bela daraufhin über die Kochkünste von Farins Mutter lästerte. Er entschuldigte sich aber: “Es ist nicht so schlecht, wie Jan immer sagt!” FU bat seine Mutter dann, ihn nicht zu enterben – bis er genauer nachdachte und feststellte, dass das für ihn jetzt nicht sooo das Problem wäre. Die ganze Tirade endete dann mit dem Spruch “Hören wir auf, auf unseren Müttern rumzureiten!” Äh ja. =;-) Dann gab es noch das oben schon erwähnte Feuerwerk, einen Haufen Bengalos, ein verzweifeltes “Ey, scheiß Texte!” von FU und einen recht bezeichnenden Augenblick, als Bela in zeiDverschwÄndung vom Publikum wissen wollte, ob es denn auch noch andere gute Bands gibt. Was (natürlich!!) zumindest ein Teil des Publikums bejahte, und davon ließen wir uns auch durch noch so viele “Das hab ich jetzt nicht gesehen!” von Bela nicht abbringen. Fand ich recht dreist, aber hat ja (zum Glück) nicht funktioniert.

Am letzten Abend dann noch einmal der Hinweis: “Wir versuchen, eine DVD aufzunehmen.” Betonung auf versuchen … *g* Vor zeiDverschwÄndung erklärte FU, wie ihn seine Schnalzkünste (denn das Lied beginnt ja mit einigen Schnalzern) in der Bandhierarchie haben aufsteigen lassen: “Ich bin jetzt auf Platz drei!” Und damit hat er das Klopapier überholt … also, zumindest kurzfristig. Kurz darauf gab es nämlich “Klopapier”-Sprechchöre, und das Klopapier eroberte sich seinen Platz zurück. FU zu Bela: “Du meinst also, Klopapier macht bessere Ansagen als ich?” Dafür bekamen wir noch geschnalzte Versionen von Popcorn, Deine Schuld, Zu spät etc. – sehr amüsant. Nur als Bela in zeiDverschwÄndung dann meinte, es gäbe nichts Besseres zu tun, als “diverse Nationalhymnen zu schnalzen”, da weigerte Farin sich. Als Revanche für den vorherigen Tag hackte diesmal Farin ordentlich auf Bela rum, besonders bei der Ansage zu Mein kleiner Liebling. Den Anfang von M+F spielte Farin diesmal sehr langsam, und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass das Lied live funktioniert. Vorne wurde wieder vielfach blank gezogen; allerdings wurden nur ein paar davon auch mit “Stöckchen” belohnt. Eigentlich gut, denn: “Mädchen, du musst dich nicht prostituieren, um ein Stöckchen von mir zu kriegen!” Nun ja, das sah in Wien noch ganz anders aus … *seufz* Bei Dinge von denen kamen FU und Bela dann als King of Rock und King of Pop auf die Bühne. Sah klasse aus, aber Belas Gejuchze wurde auf Dauer nervig, und es hätte auch cooler ausgesehen, wenn er nicht erst mal rückwärts übers Drumpodest gefallen wäre. *hüstel*

Die Konzerte waren also durchaus nett, auch wenn’s einige Kritikpunkte gab – viel toller war aber noch das ganze Drumherum. Nicht nur das wunderbare Wetter, wo man selbst nachts noch ohne Jacke unterwegs sein konnte, sondern hauptsächlich die vielen lieben tollen Leute; nette Gespräche (und weniger nette, aber nötige Lästereien *g*), Blödeleien, Seelenverwandschaften. Hach, schön war’s!

Und nachdem die Oktober-Tour ja für mich ausfallen wird, hoffe ich jetzt einfach mal auf die richtigen Festivals nächstes Jahr, damit ich meine 100 Konzerte endlich vollkriege und einen Haken an die ganze blöde DÄ-Sache machen kann … =;-)

06-07.07.2012 Die Ärzte (Schleyerhalle, Stuttgart)

Wednesday, July 11th, 2012
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Hups, da war doch was – aus akutem Zeitmangel (wer legt auch Ärztekonzerte in Stuttgart und das Böblinger Stadtfest aufs selbe Wochenende?!) jetzt also nur ein knapper Kurzreport zu den beiden Konzerten in Stuttgart.

Das Wellenbrecher-Konzept in Stuttgart war ja bekannt – zwei Wellenbrecher, jeweils mit Auslasskarten. Sprich, zum Einlass da sein sollte ausreichen… es reichte auch, das Konzept war allerdings “ein wenig” erweitert worden, und zu den Auslasskarten für ganz vorne gab es auch noch Bändchen für die zweite Welle. Und keiner wusste so genau, wie das alles funktionieren sollte und wann man wie wo durch durfte. Mal durfte man nur den einen Eingang nehmen, dann nur den anderen Ausgang, und irgendwann durfte man dann mit Bändchen nicht mal mehr in den normalen Innenraum (häh?). Aber egal, man musste es jeweils nur woanders noch mal probieren, da klappte es dann; die Absprachen waren also offenbar nicht so wirklich klar.

Was allerdings klar war, war, dass in der ganzen Halle ein absolutes Rennverbot bestand. Sehr lustig anzusehen beim Einlass, als alle gebremst wurden, und während des Konzerts dann auch vorne im Graben. Äh ja. *lol*

Insgesamt waren die Konzerte gut, sie haben Spaß gemacht und waren mittendrin immer wieder sehr amüsant, aber es waren keine Überfliegerkonzerte.

Ein paar Details vom Freitag:

– Los ging’s mit der Frage: “Seid ihr gut drauf?” – Publikum: “Ja!” – “Sollen wir das ändern?” *g*
– Bei beiden Konzerten hatte Rod einen Aufsteller von Tabaluga und Peter Maffay bei sich stehen… warum auch immer. Besonders beim ersten Konzert wurde der immer wieder zelebriert – mittendrin stellte Rod sich hintendran und ließ so Maffay für ihn Bass spielen.
– FU sprich “lynchschwäbisch”. Immer, wenn er das spricht, wollen Leute ihn aufknüpfen…
– Das Highlight vom Freitag: Die Kollisions-La-Ola zu Ehren von Higgs. Im Publikum wurde ein Fan als Higgs-Teilchen auserkoren, und von dem ausgehend bewegte sich die La Ola dann in verschiedensten Gewschwindigkeiten auseinander. Das war zwar physikalisch nicht ganz korrekt, aber: “Wir können euch ja nicht in einem Radius von 12 Kilometer aufeinander zurennen lassen.”
– Rod verstand die ganze Aufregung nicht: “Hier stehen doch die drei Gottesteilchen!”
– Und für Samstag wurde uns dann Schrödingers Katze versprochen: “Wir lassen den Vorhang zu, und das Publikum ist dann schon tot?” *rofl*
– Übrigens gab FU zu, eigentlich Animateur auf Mallorca zu sein. Und sein Lehrer kommt aus Nordkorea…
– Vor Langweilig wurde kurz Yoko Ono angespielt – aber Bela wollte offenbar nicht, daher blieb es beim Anspielen.
– Nach der Zugabenpause kamen DÄ zurück auf die Bühne und meinten, sie hätten keine Lieder mehr und müssten also wohl wieder von vorne anfangen – und genau das taten sie auch. Also, FU und Rod zumindest, Bela nicht. *rolleyes* Also spielte FU den Anfang von Ist das noch Punkrock einfach gleichzeitig auf Gitarre und Schlagzeug. Nur das mit dem Singen klappte dann nicht mehr.
– Vor Unrockbar setzten sich mal wieder hin, oder zumindest alle “bis auf die üblichen Widersetzer… die mit den Security-T-Shirts!” FU versicherte dann, dass er die Verantwortung übernimmt, und überzeute tatsächlich auch die Securities, sich hinzusetzen. Allerdings klappt das erst, als er es auf schwäbisch erklärte. Also, auf lynchschwäbisch, genauer gesagt. *g*

Der Samstag war weniger ereignisreich, was aber nicht heißt, dass das Konzert schlechter war – ich könnte diesmal nicht sagen, welches besser oder schlechter war.

– Erst mal wurden die Ränge zum Aufstehen aufgefordert, und zwar auch die VIP-Tribüne: “Auch wenn du der Sohn von Vom bist, du wirst stehen beim DÄ-Konzert!” (Vorband waren diesmal ja Cryssis, wo Vom Ritchie Schlagzeug spielt.)
– Dann wurde die Willenlosigkeit des Publikums getestet, indem erst mal alle hochhüpfen und Kikeriki schreien sollten. Und das machten fast alle. Unglaublich. Fragt sich nur, ob es positiv ist. =;-)
– Den Tanz vor Wir sind die Besten haben sie seit Frankfurt beibehalten. Diesmal erzählten sie noch, dass sie ja die Gogoboys vom Ballhaus Spandau wären.
– Mittendrin entdeckten DÄ, dass sie den Hallenausgang direkt im Blick hatten. Und daraufhin wurde natürlich alles kommentiert… “Da gehen Leute! Halt, wartet! Wir spielen auch was von den Hosen!” Umso erleichtert waren sie natürlich, als auch wieder jemand reinkam… “Ha, jetzt kommen sie wieder. Na ja, jetzt ist es ja auch kostenlos. Wir verteilen ja immer noch Gratiskarten nach Beginn, damit es auch voll wird.”
– Dann gab’s noch ein Geburtstagsständchen “Happy 30 to you” für die Toten Hosen, warum hab ich aber vergessen. =;-)
– Und plötzlich ging’s um die Ulkigen Pulkigen, und sie spielten tatsächlich Currywurst! Und sogar so ziemlich komplett! Das Lied wird ja auch immer in ihrer Limo gespielt, mit dem Ergebnis, dass der Fahrer anfängt zu weinen und gegen einen Bus fährt, in dem dann alle sterben. Daraufhin sagt der Busfahrer: “OK, dann fahre ich jetzt euch. Ich hoffe, ihr mögt es kalt!” Äh ja, war lustiger, als es sich jetzt so liest… *g*
– FU hatte seinen Privatsecurity, der ihm im Graben immer gefolgt ist, sobald er die Seite gewechselt hat – das bereitete ihm sehr viel Freude, besonders, wenn er sich heimlich wegschleichen konnte. *lol*
– Das Publikum wirkte offenbar ein bisschen leiser: “Gestern waren die Wutbürger da!”
– Als La Ola gab’s diesmal eine Ja-Nein-Vielleicht-La-Ola. Nette Idee, Umsetzung aber eher unspektakulär, fand ich…

So, jetzt erst mal Ärzte-Pause bis Berlin, und dann der Tourabschluss in der Waldbühne!

29.+30.06.2012 Die Ärzte (Festhalle, Frankfurt)

Sunday, July 1st, 2012
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Ach herrjemineh, was war das denn bitte? Zuerst beschloss ich am Donnerstagabend, das Freitags-Konzert sausen zu lassen und nur am Samstag hinzufahren. Dann entschied ich mich morgens noch mal um, mit dem Hintergedanken, dass ich mich um Stau auf der Hinfahrt ja nicht scheren muss, wenn die Alternative zum zu spät ankommen ist, das Konzert komplett ausfallen zu lassen, und mit der Vorfreude auf einen wunderschönen Shopping- und Eis-ess-Sommertag in Frankfurt. Den hab ich gekriegt, und zusätzlich ein Konzert am Freitag, das mir richtig Spaß gemacht hat! OK, und ein Standard-Konzert am Samstag, aber ich will nicht meckern, dafür hab ich keine Hageldellen im Auto, weil ich immer da war, wo die schwersten Unwetter gerade nicht waren. =;-)

Am Freitag kam ich also um Punkt 20:30 in die Halle, zwei Minuten später ging das Licht aus und kurz darauf ging’s los – die ersten drei Lieder stand ich irgendwo hinten außen, es war heiß, schwitzig, eklig und doof, weil ich nichts gesehen habe und überhaupt, so weit weg?! Also doch mal gucken, ob die Wellenbrecher offen sind… und wups, stand ich zweite, dritte Reihe links außen, wie immer also. *g* Und irgendwie… ach, ich weiß nicht. Es machte Spaß. Ich hab’s nicht erwartet, ich weiß auch nicht, woran es lag, ich bin genauso negativ reingegangen wie immer (eigentlich noch negativer, weil ich ja eigentlich gar nicht da sein wollte und bei den ersten Liedern schon innerlich geseufzt habe “ach je, noch drei Stunden…”). Aber irgendwie hat’s diesmal gezündet, die drei schienen Freude an dem zu haben, was sie da auf der Bühne taten, und das kam rüber.

Ohne dass das irgendwie vorab angekündigt gewesen wäre, wurde in Frankfurt eine DVD aufgezeichnet – ich glaube nicht, dass das meine Laune in irgendeiner Form beeinflusst hat; drauf zu sehen sein werde ich eh nicht, ich würde es auch nicht wollen, und bis das Ding erscheint (wenn es denn erscheint, weiß man ja vorher nie), hab ich eh vergessen, was in den Konzerten passiert ist. =;-) Aber war eine nette Überraschung.

SEHR amüsant fand ich den “Kranich” – und das war mal wieder so eine Aktion “wie früher”, wie man sie von DÄ kennt. Dieses “wir machen einfach mal und beömmeln uns dann selbst über das Ergebnis”. Bela musste kurz von der Bühne, warum auch immer, und Farin, der gerade die Wedelei für den Waldspaziergang erklärt hatte, machte einfach weiter: “Das macht ihr also im Refrain. Und in den Strophen – wer von euch kann Kung Fu? In den Strophen macht ihr den Kranich!” OK, ich kenn den Kranich ja nur aus Karate Kid, aber genau den sollten wir also machen. Und – Publikum ick liebe dir – das taten auch fast alle. Und es sah sowas von bescheuert aus, aber irgendwie auch cool, und natürlich kam das von da an immer und immer wieder vor… Hach, klasse!

Sonst hab ich mir noch folgendes notiert (ja, ich bin uncool und mache mir während des Konzerts Notizen, man wird halt alt und vergesslich, und außerdem schreiben sich so Konzertberichte deutlich einfacher und schneller, als wenn man erst im Gedächtnis kramen muss *g*):

– Wir haben zwar verhältnismäßig wenig für den Eintritt bezahlt, aber wir wissen ja noch nicht, wieviel der “Austritt” kostet… und 10 Euro fürs Klo hätten wir sicher auch noch nie gezahlt.
– Aber wer braucht bei der Hitze schon ein Klo? Farin: “Die schwitzen das alles aus!” Bela: “Das heißt, wenn wir tief Luft holen, atmen wir Urin ein?!”
– Am Anfang von “Wir sind die Besten” führten Farin und Bela uns ihren Standardtanz der 80er (am zweiten Abend als “die Nähmaschine” betitelt) vor. Zum Schreien!
– “La Ola kommt aus dem Spanischen und bedeutet: sich zum Horst machen!”
– Rod hat Chuck Norris Gitarren- und Ukulenenunterricht geben. Aber die Saiten waren natürlich aus Stacheldraht!
– Nachdem die Akustik-Gitarre ihren Dienst versagte, wurde erklärt, dass das auf der DVD natürlich rausgeschnitten wird und nie passiert ist. “Und jetzt guckt mal alle hier her… *zing*”
– Farin kann ja total gut schnalzen. Es gibt ja auch Coverversionen aller Ärzte-Lieder, die nur geschnalzt sind – Teenagerliebe wurde gleich mal demonstriert…
– Farin: “Jetzt steht nicht rum mit offenem Mund! Klatscht gefälligst mit!”
– Es war heiß. Und schwül. Und echt kreislaufkillend, wie man vorne an einigen Mädels, die rausgetragen wurden, sehen konnte… Farin: “Grenzerfahrung auf der Bühne: Wenn man bei langen Tönen nur noch Sterne sieht…”
– Extra für die DVD machte Bela auch wieder seine Pfandbecheransage, dass man das Pfand doch an Viva con Agua spenden soll. Hehrer Gedanke, allerdings gab es nur Wegwerfbecher…
– Vor dem letzten Lied wurde noch wild hin und her improvisiert – Du willst mich küssen, Lust for life (hat Rod da etwa MsS angespielt?!) und eine fast vollständige Version von Gwendoline. Yay!

Insgesamt also ein sehr unterhaltsamer und spaßiger Abend – für mich äußerst überraschend. *g*

Weiter ging’s am nächsten Tag auf dem Rang. Mein Plan “Ach, für eine Person findet man auch um sieben noch ‘nen ordentlichen Platz” ging auf – also, theoretisch zumindest, praktisch ist die Festhalle einfach scheiße und man sieht auf dem Rang überhaupt nichts, weil die Leute in der gleichen Reihe vor einem stehen statt daneben. *rolleyes* Insofern kann es sein, dass mir das Konzert einfach deshalb nicht so viel Spaß gemacht hat, weil ich schlecht gesehen habe – ich glaube aber eher, dass einfach das Besondere des ersten Konzerts, was auch immer das war, gefehlt hat. Es war in meinen Augen also ein absolutes Standardkonzert, wo ich mittendrin immer wieder mit “ok, eine Stunde noch” auf die Uhr geguckt hab.

Lost ging’s mit Sator – die gefielen mir richtig gut, würde ich mir auch so angucken. Aber gerne auch in Stuttgart als Vorband. (OK, nicht dass ich die Wahl hätte bei den blöden Wellenbrechern in Stuttgart…)

Meine Notizen:
– Zu Beginn wurde stummer Applaus geprobt. Man braucht ja Schnittmaterial für die DVD. =;-)
– Farin hieß das ganze Konzert über (mehr oder weniger konsequent) Stefanie.
– Vor Heulerei hatte Farin offenbar einen kompletten Blackout – oder ich habe nicht verstanden, was los war. Zumindest probierte er ewig herum, bis er herausfand, wie das Lied noch mal ging.
– Von wegen “oder ich hab’s nicht verstanden” – die drei fragten immer wieder mal, ob wir noch folgen können. Denn das war teilweise ziemlich unmöglich… das war doch sehr absurder Humor, den sie da präsentiert haben.
– Es war wieder extrem heiß – insgesamt vermutlich nicht ganz so schlimm wie am ersten Abend, aber auf dem Rang dafür noch unangenehmer als unten. Farin wies uns darauf hin, dass es nicht schlimm ist, wenn wir nicht mehr können. “Ihr dürft auch gehen, wenn ihr platt seid. Wir haben alle Bilder…”
– Wunderbarer Insider bei Unrockbar, als alle saßen: “Ihr könnt euch die Zeit auch mit Rudern vertreiben!” Verstand leider kaum jemand, sodass sie die drei, vier Ruderer nicht durchsetzen konnten…
– Bei Dinge von denen kam Bela als Darth Vader und Farin als… ?!? Ich weiß es nicht. Sie nannten es nachher “Humungus”, aber fragt mich nicht…
– Auf jeden Fall scheint es ziemlich ehrenrührig gewesen sein. Bela hatte die Kostüme ausgesucht, er war also schuld, und als Revanche spielte Farin beim folgenden Geh mit mir absichtlich falsch.
– In Zu spät bauten sie einen Haufen völlig unbekannter Lieder ein – Bela Lugosi’s dead z.B., wie mir Google im Nachhinein verriet. Öh ja. Lehrstunde, wie man die Stimmung im letzten Lied komplett killt…
– Das sahen sie dann auch ein, und so gab’s noch was obendrauf. Zuerst Gute Nacht in einer Mariah-Carey-Version, und danach noch Vollmilch und Dauerwelle vs. Minipli. Vollmilch war sehr nett, da Farin das während des Konzerts schon einige Male angespielt hatte, es aber nie angenommen wurde.

Und das war vermutlich auch mein Kritikpunkt am Konzert – es gab furchtbar viel unverständliche Rumblödelei, wo das Publikum absolut nicht involviert war, und jeder Versuch, ein ungeplantes Lied anzuspielen, wurde komplett übergangen.

Aber hey, dafür war das erste Konzert umso toller. 🙂