Stuttgart

11.03.2014 – SDP (LKA, Stuttgart)

Sunday, April 13th, 2014
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Kurz vor Weihnachten: Mein Bruder schickt seinen Wunschzettel rum. Eine der gewünschten CDs: “SDP – Die bekannteste unbekannte Band der Welt” – cooler Titel, und so passend … nie von der Band gehört. Aber wofür gibt es Amazon und die Preview-Funktion … und so landete die Platte in meinem Warenkorb, kurz danach unter dem Weihnachtsbaum, und dazwischen in meinem Amazon-Player. (Hö hö … nie war es praktischer, Familienmitglieder mit gutem Musikgeschmack zu haben. Über die Heino-CD für meinen Vater breite ich lieber mal den Mantel des Schweigens … OK, es war die “Mit freundlichen Grüßen”, zur Ehrenrettung. *g*)

Kurz darauf wurde SDP als Headliner fürs Mini-Rock-Festival angekündigt. Yay – normalerweise werde ich dort immer von Bands überrascht, die außer mir jeder zu kennen scheint, von denen ich aber noch nie etwas gehört habe. Nicht so diesmal, denn die Platte lief zu dem Zeitpunkt schon rauf und runter bei mir. Und dann kamen sie auch noch ins LKA – na, dann kann ich doch mal bestens vorbereitet zum Festival erscheinen!

Ich hatte mir keine Karte im Vorverkauf besorgt, da die Woche sowieso schon so vollgestopft war und ich mich spontan entscheiden wollte. Und außerdem: “das LKA kriegen die doch nie voll, kennt doch keiner”. Äh … am Tag des Konzertes las ich dann auf Facebook, dass der Abend vorher ausverkauft war. Ups. Nun ja, no risk no fun, trotzdem mal los zum LKA. Parken sollte ja kein Problem sein, sind ja eh nur Kids da … denkste. War zwar – wie immer am LKA – kein echtes Problem, aber doch deutlich voller als erwartet. Und drinnen war’s auch schon richtig gut gefüllt. Und zwar mit deutlich gemischterem Publikum als erwartet!

Der Vorgruppenmensch heizte an – und ich überlegte die ganze Zeit, warum er mir so bekannt vorkam. (Die Auflösung: Romeo feat. Julia auf KIKA, was auch sonst. *lol*) Und dann war es Zeit für SDP!

Ich hatte vorab einige Bedenken, da ich ja nur das eine Album sowie ein paar wenige Lieder von Spotify gehört hatte – aber völlig grundlos. Die Show war super – immer was zu gucken, super Stimmung, Publikum und Musiker in ständiger Bewegung und mit breitem Grinsen im Gesicht. So muss es sein! Und vermutlich war es sogar von Vorteil, die Platten nicht auswendig zu kennen … Als ich mir nach dem Konzert die neu gekaufte aktuelle Platte anhörte, war ich doch ein wenig verwundert, dass die “Zwischenspiele” live genau wörtlich so wiedergegeben wurden. Es kam gut, keine Frage – hätte ich aber die Platte zuerst gehört, hätte es glaub ich sehr auswendig gelernt gewirkt.

Hab ich aber nicht, und so hatte ich einen Heidenspaß – wie auch die anderen Zuschauer. Auf dem Weg zum Auto rief mir ein andere Konzertbesucher einfach so zu: “War das genial, oder was?!”

Ja, war es. Und ich freu mich auf den Sommer und die Festivals!

22.05.2013 77 Bombay Street (Universum, Stuttgart)

Saturday, June 1st, 2013
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Konzerttechnisch gesehen war der Mai ziemlicher Wahnsinn – Art Brut, Benzin, dann eine Woche New York inklusive Kaizers-Konzert, dann Honningbarna und zum Abschluss noch 77 Bombay Street. Die wollte ich unbedingt mal wieder sehen – nachdem sie mich beim Open Air Gampel 2011 sofort überzeugt hatten. Also keine Müdigkeit und auf ins Goldmarks … oder nein, kurzfristig verlegt ins (deutlich größere) Universum, gutes Zeichen!

77 Bombay Street sind in der Schweiz riesig – hierzulande aber noch quasi unbekannt. Die Musik kann man wohl am besten als eingängigen Pop auf Englisch beschreiben, und genau da haben wir sowohl die Stärke als auch die Schwäche der Band. EINGÄNGIG. Ohrwurm, aber absolut! Lieder wie “Up in the sky” oder “I love Lady Gaga” hört man einmal, singt am Ende schon mit, und zwei Wochen später immer noch. Und interessanterweise funktioniert das auch auf Platte: Die Lieder kann man immer und immer wieder nebenbei hören, sie sind einfach schön, gehen einem aber nicht auf den Geist.

Aber wie gesagt, es ist auch gleichzeitig die Schwäche. Hört man auf die Texte oder liest sie gar im Booklet nach, ist man doch enttäuscht, denn … nun ja, “banal” ist noch nett gesagt. Zwar sollen da durchaus immer wieder Gesellschaftskritik oder ernste Themen drinstecken, aber über eine minimale Prise kommt die Band nicht raus. Schade! Man muss es also wirklich als seichten Pop ohne Tiefgang nehmen.

Das ist ja aber auch absolut in Ordnung, solange die Musik Spaß macht. Und dementsprechend freute ich mich auf das Konzert – war aber erst mal ernüchtert. Denn was stellt man sich beim Stichwort “seichter Pop” vor? Genau, vier weichgespülte Grinsebacken auf der Bühne, die ihre Lieder runterspielen und dazwischen eher unbeholfene Ansagen ins Mikro grinsen. Und genau das war es. 🙁 Die erste Hälfte des Konzerts fand ich absolut enttäuschend und fühlte mich simpel und einfach “im falschen Film” – das mag ja ganz nett sein, aber es ist nicht meine Welt. Absolut nicht. Am Tag zuvor hüpfte noch der Sänger der Honningbarna um mich rum, da fühlte ich mich um einiges wohler …

Aber – zum Glück – zu früh verzweifelt! Nach einer Weile wurden 77 Bombay Street immer lockerer und damit auch sympathischer. Der Lead-Gesang ging reihum, jeder durfte mal ans Mikro, es wurde sehr unterhaltsam und man merkte, was die Jungs musikalisch so alles draufhaben. Und als dann als letztes Lied noch “Waiting for tomorrow” akustisch und ohne Mikros dargeboten wurde – auch wieder auf alle Band-Mitglieder verteilt und mit lautstarkem Mitsingen des Publikums – da hatten sie bei mir absolut gewonnen. Das war stark, wahnsinnig stark. So viel Ausdruck sucht man bei anderen Bands vergeblich.

Mal sehen, wie lange es dauert, bis sie es wieder nach Deutschland schaffen – und wann der große Durchbruch kommt. Denn der muss kommen – radiokompatible Ohrwürmer und musikalisches Können, was will man mehr?!

21.05.2013 Honningbarna (Zwölfzehn, Stuttgart)

Saturday, June 1st, 2013

I was quite surprised when I received a newsletter announcing a Honningbarna concert in Stuttgart. Seriously? Honningbarna? Why would they tour in Germany?!

Just a little bit of background: Honningbarna is a Norwegian punk band that has been strongly influenced by Skambankt. I – as a Skambankt fan – have always seen them as a rip-off of Skambankt. However, after seeing them play at Odderøya Live last year, I have to admit that it’s not “as bad” as feared: Yes, they play punk songs with Norwegian lyrics, yes, they have a song where they mostly shout their own name, yes, that is quite like Skambankt. But then, their songs are different and they use a cello in addition to the usual instrumentation. And, just like Skambankt, they have a great energy on stage and their concerts seem to be really fun.

Still, an unknown band singing in Norwegian … I wouldn’t expect them to tour Germany. But hey, if the come, I’ll go and see them! I even got my ticket beforehand, because I returned from New York City the day before, and I knew that without a ticket, the sofa would win that night …

I arrived pretty late, when the support band was already playing. There were about five people outside the venue and – except for the band on stage – about five inside. *uhem* Subtracting the guys from Honningbarna, that left about four or five paying (?) guests. Ooops.

It did get a little bit better until Honningbarna went on stage, but still there weren’t more than 10-15 people there. And honestly: If I had been in charge, I would have forced the support band to watch the concert instead of standing outside or hanging out backstage. But well.

Honningbarna didn’t care about how many people were there (or at least they didn’t show it). They delivered! Full energy, jumping around, screaming – impressive, especially with such a small audience! It might have been a bit too much in the beginning though … I mean, I would have come forward and stood closer to the stage, but I don’t want to jump, I don’t want to mosh, I don’t want to watch out for anyone suddenly jumping into me. And during the first song, singer and guitarist left the stage and started jumping around wildly in the front – which was awesome and is probably typical “them”, but it made all the spectators draw to the back and to the sides to get out of the danger zone. 😉 Uhm, probably not what was intended.

Anyway, it was an awesome (and intimate *g*) concert and great fun. I’ll really need to get the albums – because even though I speak Norwegian, I didn’t have a chance to understand anything they were singing. Next time I’ll come better prepared. 😉

06-07.07.2012 Die Ärzte (Schleyerhalle, Stuttgart)

Wednesday, July 11th, 2012
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Hups, da war doch was – aus akutem Zeitmangel (wer legt auch Ärztekonzerte in Stuttgart und das Böblinger Stadtfest aufs selbe Wochenende?!) jetzt also nur ein knapper Kurzreport zu den beiden Konzerten in Stuttgart.

Das Wellenbrecher-Konzept in Stuttgart war ja bekannt – zwei Wellenbrecher, jeweils mit Auslasskarten. Sprich, zum Einlass da sein sollte ausreichen… es reichte auch, das Konzept war allerdings “ein wenig” erweitert worden, und zu den Auslasskarten für ganz vorne gab es auch noch Bändchen für die zweite Welle. Und keiner wusste so genau, wie das alles funktionieren sollte und wann man wie wo durch durfte. Mal durfte man nur den einen Eingang nehmen, dann nur den anderen Ausgang, und irgendwann durfte man dann mit Bändchen nicht mal mehr in den normalen Innenraum (häh?). Aber egal, man musste es jeweils nur woanders noch mal probieren, da klappte es dann; die Absprachen waren also offenbar nicht so wirklich klar.

Was allerdings klar war, war, dass in der ganzen Halle ein absolutes Rennverbot bestand. Sehr lustig anzusehen beim Einlass, als alle gebremst wurden, und während des Konzerts dann auch vorne im Graben. Äh ja. *lol*

Insgesamt waren die Konzerte gut, sie haben Spaß gemacht und waren mittendrin immer wieder sehr amüsant, aber es waren keine Überfliegerkonzerte.

Ein paar Details vom Freitag:

– Los ging’s mit der Frage: “Seid ihr gut drauf?” – Publikum: “Ja!” – “Sollen wir das ändern?” *g*
– Bei beiden Konzerten hatte Rod einen Aufsteller von Tabaluga und Peter Maffay bei sich stehen… warum auch immer. Besonders beim ersten Konzert wurde der immer wieder zelebriert – mittendrin stellte Rod sich hintendran und ließ so Maffay für ihn Bass spielen.
– FU sprich “lynchschwäbisch”. Immer, wenn er das spricht, wollen Leute ihn aufknüpfen…
– Das Highlight vom Freitag: Die Kollisions-La-Ola zu Ehren von Higgs. Im Publikum wurde ein Fan als Higgs-Teilchen auserkoren, und von dem ausgehend bewegte sich die La Ola dann in verschiedensten Gewschwindigkeiten auseinander. Das war zwar physikalisch nicht ganz korrekt, aber: “Wir können euch ja nicht in einem Radius von 12 Kilometer aufeinander zurennen lassen.”
– Rod verstand die ganze Aufregung nicht: “Hier stehen doch die drei Gottesteilchen!”
– Und für Samstag wurde uns dann Schrödingers Katze versprochen: “Wir lassen den Vorhang zu, und das Publikum ist dann schon tot?” *rofl*
– Übrigens gab FU zu, eigentlich Animateur auf Mallorca zu sein. Und sein Lehrer kommt aus Nordkorea…
– Vor Langweilig wurde kurz Yoko Ono angespielt – aber Bela wollte offenbar nicht, daher blieb es beim Anspielen.
– Nach der Zugabenpause kamen DÄ zurück auf die Bühne und meinten, sie hätten keine Lieder mehr und müssten also wohl wieder von vorne anfangen – und genau das taten sie auch. Also, FU und Rod zumindest, Bela nicht. *rolleyes* Also spielte FU den Anfang von Ist das noch Punkrock einfach gleichzeitig auf Gitarre und Schlagzeug. Nur das mit dem Singen klappte dann nicht mehr.
– Vor Unrockbar setzten sich mal wieder hin, oder zumindest alle “bis auf die üblichen Widersetzer… die mit den Security-T-Shirts!” FU versicherte dann, dass er die Verantwortung übernimmt, und überzeute tatsächlich auch die Securities, sich hinzusetzen. Allerdings klappt das erst, als er es auf schwäbisch erklärte. Also, auf lynchschwäbisch, genauer gesagt. *g*

Der Samstag war weniger ereignisreich, was aber nicht heißt, dass das Konzert schlechter war – ich könnte diesmal nicht sagen, welches besser oder schlechter war.

– Erst mal wurden die Ränge zum Aufstehen aufgefordert, und zwar auch die VIP-Tribüne: “Auch wenn du der Sohn von Vom bist, du wirst stehen beim DÄ-Konzert!” (Vorband waren diesmal ja Cryssis, wo Vom Ritchie Schlagzeug spielt.)
– Dann wurde die Willenlosigkeit des Publikums getestet, indem erst mal alle hochhüpfen und Kikeriki schreien sollten. Und das machten fast alle. Unglaublich. Fragt sich nur, ob es positiv ist. =;-)
– Den Tanz vor Wir sind die Besten haben sie seit Frankfurt beibehalten. Diesmal erzählten sie noch, dass sie ja die Gogoboys vom Ballhaus Spandau wären.
– Mittendrin entdeckten DÄ, dass sie den Hallenausgang direkt im Blick hatten. Und daraufhin wurde natürlich alles kommentiert… “Da gehen Leute! Halt, wartet! Wir spielen auch was von den Hosen!” Umso erleichtert waren sie natürlich, als auch wieder jemand reinkam… “Ha, jetzt kommen sie wieder. Na ja, jetzt ist es ja auch kostenlos. Wir verteilen ja immer noch Gratiskarten nach Beginn, damit es auch voll wird.”
– Dann gab’s noch ein Geburtstagsständchen “Happy 30 to you” für die Toten Hosen, warum hab ich aber vergessen. =;-)
– Und plötzlich ging’s um die Ulkigen Pulkigen, und sie spielten tatsächlich Currywurst! Und sogar so ziemlich komplett! Das Lied wird ja auch immer in ihrer Limo gespielt, mit dem Ergebnis, dass der Fahrer anfängt zu weinen und gegen einen Bus fährt, in dem dann alle sterben. Daraufhin sagt der Busfahrer: “OK, dann fahre ich jetzt euch. Ich hoffe, ihr mögt es kalt!” Äh ja, war lustiger, als es sich jetzt so liest… *g*
– FU hatte seinen Privatsecurity, der ihm im Graben immer gefolgt ist, sobald er die Seite gewechselt hat – das bereitete ihm sehr viel Freude, besonders, wenn er sich heimlich wegschleichen konnte. *lol*
– Das Publikum wirkte offenbar ein bisschen leiser: “Gestern waren die Wutbürger da!”
– Als La Ola gab’s diesmal eine Ja-Nein-Vielleicht-La-Ola. Nette Idee, Umsetzung aber eher unspektakulär, fand ich…

So, jetzt erst mal Ärzte-Pause bis Berlin, und dann der Tourabschluss in der Waldbühne!

08.11.2011 Katzenjammer (LKA, Stuttgart)

Wednesday, November 9th, 2011

Hmm… over the last couple of years, I saw quite a few Katzenjammer concerts, and I was always very enthusiastic afterwards. These girls are just so adorable, so lovable, the music is fantastic, and the concerts are incredibly fun. This time it’s the first time that this feeling was different. It’s hard for me to put my finger on the “why” or “how”. It’s not because of the girls! They were as lovely as ever, the music was great as well, but somehow it feels like… well, maybe they have outgrown me? Sounds weird, I know…

But: LKA was sold out. Or maybe not sold out, I didn’t check, but so crowded that you had to fight your way through to get to a place where you could enjoy the concert. The audience was rather old for Germany. In Norway, that’s one of the things I love about concerts: that I’m not the oldest one there, but that adults actually attend concerts. However, it’s different in Germany… So you have this huge crowd at the venue, and they applaud nicely after each song and nod their heads and… well, no “and”. That was it. No wild dancing, no jumping around, no partying to the Katzenjammer songs. And come on, these songs deserve it. This BAND deserves it! But no, the audience was quietly listening, clapping when a song was done, tapping their feet, nothing else. A grown-up audience, in a way.

I hate to accuse a band of selling out, of becoming mainstream – and I’m certainly not gonna do that for Katzenjammer. They didn’t sell out, they didn’t go mainstream, they didn’t do anything. Their music is just like it was, they are doing just what they used to do at concerts (even though I think they could use a break from touring – they did seem a bit tired at times). But obviously their music appeals to the mainstream audience, and these people come by to see a concert.

Which is great, don’t get me wrong! It’s fabulous to see all those people falling in love with Katzenjammer. And all in all, the show was really nice. It just wasn’t what I expect from a Katzenjammer concert. There, I want to start dancing during the first song and not stop until the last. And I would love the people around me to join. And not just stand there gaping. Too bad they did just that.

It seemed like this show was a “bad one”. I assume that most other Katzenjammer shows have a better crowd – judging from the band reaction and their “helplessness” when people just didn’t react at all. So no, I don’t blame Katzenjammer at all. I don’t blame anyone. It just felt a bit like I need to take a little break from Katzenjammer concerts in the future – to come back in a year or two and be blown away by their show again.

So: Takk for sist og ha det bra, Katzenjammer! =:-)

16.10.2011 Thees Uhlmann (LKA, Stuttgart)

Sunday, October 16th, 2011
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Ich habe in den letzten Wochen die Konzertberichte hier ein wenig vernachlässigt, und dieses hier wird wohl auch kein klassischer Konzertbericht. Eigentlich möchte ich ja nicht Berichte und Blog-Einträge vermischen, aber irgendwie… geht es hier nicht anders, glaube ich.

Thees Uhlmann im LKA. Sein Album fand ich – wie alle Tomte-Alben – wunderschön, allerdings fiel es mir schwer, es musikalisch von Tomte abzugrenzen. Live wurde das schon klarer. Thees wirkte viel offener, lockerer, entspannter, und das zeigte sich auch in der Musik. Vielseitiger, leichtmütiger und weniger “nölig” – einfach toll! Er wolle uns nicht sagen, wie wir uns zu verhalten haben, und keine Circle Pits und Moshereien einfordern. Dafür dürften wir uns aber auch nicht beschweren, wenn er auf der Bühne rumtanzt (“Ich will mich nicht tanzen sehen, aber ich werde es gleich tun!”). Weitere Ansagen dürfen leider nicht berichtet werden, denn: “Ihr dürft es nicht weitersagen, dass das hier so entgleist ist…” Ach Thees, das kennt man doch, und es ist so wunderbar sympathisch und menschlich, dass man nur vor Freude grinsen kann.

Aber… dann ist da noch der dunkle Schatten, der über dem ganzen Konzert schwebt. Warum ist das da auf der Bühne “Thees Uhlmann solo”? Warum ist das nicht Tomte? Und was bedeutet das für die Zukunft?

Ich habe so viele Erinnerungen an Tomte, obwohl ich sie nur 10 Mal gesehen habe – für meine Verhältnisse relativ wenig. Das erste Mal in Hannover im Schwimmbad, ohne sie zu kennen. Beim Freiburger Zeltmusikfestival (“Ich will zurück nach Hamburg! Ich will zurück zu meinen Depressionen!”) und fünf Jahre später beim Ulmer Zelt, um 180° gedreht (“Ich bin so gut drauf! Happy Uhl!”). Mit mehr als einem Kloß im Hals beim Abschiedskonzert für Rocco Clein. Beim Open Flair, als die Sonne untergeht, während Thees Uhlmann “Das ist nicht die Sonne die untergeht, sondern die Erde die sich dreht…” singt. Mitten in einer anderen Tour im Stuttgarter Theaterhaus, wo mir bei “Geigen bei Wonderful World” die Tränen übers Gesicht laufen. “Ich lebe mich durch eines der schönsten Leben, mit den schönsten Songs der Welt…” JA!

Noch vor kurzem habe ich zu einer Freundin gesagt, dass das Ende zu einer Band dazugehört, dass ein Abschluss die Band “konserviert” und dass es daher ein Grund ist, sich wehmütig zu verabschieden, aber nicht zur Trauer. Und das empfinde ich auch genau so. Aber wie ist es, wenn der Abschluss fehlt und der Abschied als dunkle Wolke über sonst wundervollen Konzerten schwebt? Wenn man ein Konzert in vollen Zügen genießt, gleichzeitig aber fürchtet – ohne Gewissheit zu haben -, dass die alten Erinnerungen alte Erinnerungen bleiben werden und nicht mehr aufleben dürfen?

Das tut weh. Und bei einer Wahl zwischen Tomte und Thees solo würde ich Tomte wählen. Und auch das tut – nach einem so tollen Konzert – weh. Ich will beides, verdammt noch mal!!

Ach ja, und Thees: BITTE keine Gitarren schmeißen. Das kann auch mal schiefgehen. Und das tut dann erst recht weh – sogar als Zuschauer…

01.06.2010 Donots (Universum, Stuttgart)

Wednesday, June 2nd, 2010
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“Die Band mit dem Allergieschock!” Eigentlich sollte das Konzert ja schon vor einem guten Monat stattfinden, ist dann aber kurzfristig wegen Allergieschock ausgefallen. Nun also das Nachholkonzert – für mich leider terminlich eher blöd gelegen, aber machbar war’s zum Glück.

Hrmpf. Nun ja. Sagen wir’s so: Objektiv betrachtet war das ein absolutes Knaller-Konzert. Die Stimmung war super, die Band war gut drauf, der Sound war gut, das Timing klasse (ich bin pünktlich zur Vorband gekommen, die Umbaupause war kurz, und danach hab ich direkt meine Bahn gekriegt), aber: Nö. Hat mich nicht umgehauen. Warum auch immer… *seufz*

Kritikpunkt Nummer eins: Das Universum. Der Club ist einfach mal scheiße. Sorry, dass ich das so krass ausdrücke, aber so ist es nun mal. Man sieht absolut überhaupt gar nichts, völlig egal, wo man steht – es sei denn, man steht direkt vor der Bühne, dann wird man aber vermutlich von allen Seiten gleichzeitig zerquetscht. Nummer zwei: Das Publikum. Da gab’s zwar an sich nichts zu meckern, das war alles im grünen Bereich, die Leute waren eigentlich okay, aber für meine Laune waren sie einfach zu nervig. Nein, ich kann’s manchmal halt einfach nicht ab, wenn ständig Leute so tun, als wollten sie vorbei, und dann bleiben sie direkt vor meiner Nase stehen. Oder wenn sich Herren mit überfunktionalen Schweißdrüsen so direkt neben mich stellen, dass sie ihre Arme an meinem abtrocknen können. Und ich mag’s auch nicht, wenn vor mir einigermaßen Platz ist und die Mädels dort deshalb immer wieder urplötzlich beschließen, ihren zwei-Meter-Begleiter anzupogen, so dass der in mich reinrennt. *seufz* Aber ich gestehe: Hat mich genervt, weil ich halt nicht in Konzertlaune war. Sonst hätte ich sicher ein Plätzchen gefunden, wo’s aushaltbar war. Gesehen hätte ich aber trotzdem nichts. Punkt drei: Die Donots. Ja, die machen total Stimmung. Ja, die haben total durchgeknallte Fans. Ja, das ist toll zu sehen. Aber die Lieder bleiben bei mir einfach nicht hängen. Ich hab sie mittlerweile zehn Mal gesehen, davon allein drei Mal auf ihrer Tour vor zwei Jahren, wo sie… äh… “Nachband” von Disco Ensemble waren. Eigentlich müsste ich ihre Lieder kennen. Aber bis auf die drei Hits und hier und da mal ein kleines Stückchen Refrain bleibt bei mir einfach nichts hängen, was bedeutet: Das ist nichts für mich. Bestes Beispiel auch ihr “Stop the clocks”, was ich auf der angesprochenen Tour geliebt habe. Dann hab ich mir den Text durchgelesen, und da hat überhaupt nichts gefunkt. Wie kann man ein so tolles Lied durch so einen nichtssagenden Text kaputtmachen?!

Nu ja, Fazit ist jedenfalls: War toll, aber nicht für mich. Wie gesagt – objektiv betrachtet war es absolute Spitzenklasse. Wenn’s schon damit losgeht, dass der Barmensch plötzlich auf der Theke steht und die Boxen festhält, und ein paar Songs später surft der Sänger von der Bühne ganz nach hinten durch, und das völlig problemlos. Und das Publikum war super laut beim Mitsingen. Ach ja, und die Vorband Jupiter Jones war durchaus auch nicht übel.
Aber ich hatte – simpel und einfach – keinen Bock auf die ganze Sache. Oder werd ich langsam zu alt dafür? *seufz*

12.05.2010 Katzenjammer (Universum, Stuttgart)

Thursday, May 13th, 2010

Yes, they are back in Germany! =:-D The four ladies from Katzenjammer… so amazing. When I first saw the tour dates, I couldn’t decide whether I wanted to go to Stuttgart or Karlsruhe. So what does a concert junkie do in this case? Yes, of course: Go to both concerts!

OK, Universum sucks. That was my first thought when I read where Katzenjammer where playing this time. Fortunately, I googled the venue a few days ago – and found out it isn’t where it used to be! No clue when it moved, but it did, so I was curious to see if it was turned into a nicer concert place by now.

No. It wasn’t. Not at all. It’s as bad if not worse than it used to be – and yes, this spoiled the concert for me. It was impossible to see, and in the few meters where you could actually stand and see the girls on stage, it was so crowded that you couldn’t move. Let alone dance…

The concert itself was great. Katzenjammer were in a great mood, and they claimed that this was by far the best show of the tour. And I agree: The audience was very loud and impressive! But also a bit annoying – but well, in that venue you probably didn’t have a chance to enjoy your concert if you didn’t annoy others. *sigh*

So it was a fun concert – but it didn’t blow me away. It seems Katzenjammer will always be the band I don’t get to see at a concert… But well, let’s wait and see how it’ll be tomorrow in Karlsruhe!

03.05.2010 Fettes Brot (Liederhalle, Stuttgart)

Tuesday, May 4th, 2010
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Warum sind eigentlich immer die Konzerte, auf die man am wenigsten Lust hat, am Ende die geilsten? =:-D

Wie gerne hätte ich den Abend auf dem Sofa verbracht (wobei, nein, hätte ja Probe gehabt… *g*), aber das Ticket war gekauft, also los nach Stuttgart. Das Publikum war seeeeehr gemischt (aber eigentlich gar nicht so unangenehm wie befürchtet ;)), und zehn Minuten vor Beginn konnte man sich schön nach vorne an die Seite durchschlagen. Perfekt!

Die Vorband, “Die Orsons”, waren… na ja. Teilweise lustig (das Lied, das sich nicht reimt – wäre halt noch schöner gewesen, wenn man von den Nicht-Reimen auch hin und wieder mal einen hätte verstehen können), teilweise skurril, teilweise doof. Aber als Vorband okay. 😉

Und dann ging’s los – mit einem Hit nach dem nächsten. “Ähem, was sollen die denn am Ende spielen, wenn sie am Anfang schon alles verbraten??” – das war mein erster Gedanke. Aber zum Glück haben sie ja genug Lieder, die man allesamt kennt, es wurde also absolut nicht langweilig! Und das Publikum feierte und tanzte durchgehend, die Stimmung war Wahnsinn. Die Show auch. Die Laune auch. Yeah!

Viel mehr hab ich eigentlich gar nicht zu berichten, außer, dass es eben einfach toll war. Und dass ich mittendrin überlegt habe, wann ich sie denn zuletzt gesehen habe… Anlass war, dass sie erwähnten, dass beim letzten Mal, als sie in Stuttgart gespielt haben, nachher die Halle abgerissen wurde – höh? Zuerst kam mir als mein letztes FB-Konzert das beim Gurtenfestival in der Schweiz in den Sinn. Das war 2006. Und eigentlich mein ERSTES richtiges FB-Konzert (von den Vorband-Auftritten bei DÄ mal abgesehen) – aber es hat mich so beeindruckt, dass es sich echt im Hirn eingebrannt hat. Nächster Gedanke: “Ach nee, das letzte Mal war beim Southside, als ich gerade in der Massenpanik vorm Wellenbrechereinlass hing…” Jap, das stimmte auch. 🙁 Das war also ein Konzert, von dem ich herzlich wenig mitgekriegt habe. Aber vorher hab ich noch Bette Frost in der Röhre gesehen – und das war vermutlich das Konzert, was sie meinten, auch wenn die Röhre immer noch steht. Aber ja, das war auch phänomenal, und damit haben sie mich so endgültig “gekriegt”. So dass ich mir auch Karten kaufe und hingehe, wenn ich eigentlich keinen Bock habe – zum Glück! 🙂

22.04.2010 Monsters of Liedermaching (Röhre, Stuttgart)

Friday, April 23rd, 2010
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“Die Monsters of Liedermaching sind echt lustig, wenn man sie zum ersten Mal sieht. Das reicht dann aber auch, dann kennt man die Lieder ja schon.” Das denke ich jedes Mal, wenn mal wieder ein Monsters-Konzert ansteht – und natürlich beschließe ich dann auch, diesmal nicht hinzugehen, denn ich hab sie ja schon gesehen… und natürlich geh ich trotzdem jedes Mal wieder hin. Zum Glück!

Beim Konzert erwarte ich dann, dass ich die vier, fünf Stücke, die ich von ihnen kenne, zu hören bekomme und sonst haufenweise Lieder, die ich nicht kenne, nicht mitsingen kann und die zwar lustig sind, wo ich mich aber irgendwo “außenvor” fühle. *grmbl*
Und was krieg ich? Drei Stunden pures Entertainment, zum Schreien komisch. Aus irgendeinem, mir selbst nicht nachvollziehbaren Grund kenne ich immer fast alle Lieder – und die, die ich nicht kenne, kann ich ab der Hälfte auch mitsingen. Ein paar Neuentdeckungen sind auch immer wieder dabei. Und ganz viele Wiederentdeckungen!
Und irgendwann kurz vor Ende dann die Erkenntnis: Die spielen bestimmt auch noch “Frösche weinen nie”! =:-)

Ja, ich weiß, man soll eine Band nicht auf ein Lied reduzieren. Tu ich auch nicht. Ist ja auch nicht von ihnen. Und nein, ich warte auch nicht den ganzen Abend darauf. Aber das war halt unser gottverdammtes Abi-Lied, da darf man doch wohl sentimental werden, oder?

Zumal es ja vorher und nachher mit allem möglichen höchst-amüsanten Mist wieder ausgeglichen wird. *g* Verdammt, die sind geil. Nächstes Mal spar ich mir den “brauch ich nicht, kenn ich schon”-Umweg. =:-)