June 2012

10-12.08.2012 Taubertal-Festival (Rothenburg o.d. Tauber)

Saturday, June 23rd, 2012
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Das schönste Festival Deutschlands? Nicht wenige würden auf diese Frage wohl mit “Ganz klar das Taubertal!” antworten. Landschaftlich trifft das auf jeden Fall zu – welches andere deutsche Festival findet in einem engen, abgeschieden wirkenden Tal statt, mitten in der Natur, gleichzeitig aber in Laufweite zu einer idyllischen mittelalterlichen Stadt? Wo sonst sieht man hinter der Bühne oben auf dem Berg die alte Burg – oder andersrum, beim mittäglichen Stadtausflug (bei dem man sich natürlich ordentlich mit Rothenburger Schneeballen eindecken muss!), von der Burg herunter auf das Festivalgelände?

Organisatorisch ist das Festival mittlerweile bestens eingespielt – kein Wunder, in diesem Jahr findet es schon zum 17. Mal statt. Ob der Shuttle-Service vom Bahnhof zum Festival und zum Campingplatz, die beiden (teilweise gleichzeitig bespielten) Bühnen, zwischen denen man in kürzester Zeit wechseln kann, oder der Basar außerhalb des eigentlichen Festivalgeländes, wo man sich bestens verpflegen und vergnügen kann – all das ist altbekannt und bewährt.

Neu ist in diesem Jahr das “Green Camping” auf dem Campingplatz im Tal. Wie bei anderen Festivals in den letzten Jahren gibt es nun auch beim Taubertal einen eigenen Camping-Bereich, in dem Müllvermeidung sowie weniger Lärm im Vordergrund steht, was dann zu einem angenehmeren Camping-Aufenthalt führt, wo man nachts sogar eine Mütze Schlaf kriegen kann. Sicher ein gutes Konzept, das auch voll und ganz im Einklang mit dem Sounds-for-Nature-Projekt steht, dem sich das Taubertal schon seit Jahren verschrieben hat.

Für die “faulen” Camper gibt es in diesem Jahr die Neuerung des “Ready to rock”-Camps, wo Zelte schon aufgebaut und komplett ausgestattet angemietet werden können. Für jeden Faulpelz gleich doppelt angenehm, denn außer dem Aufbauen entfällt auch noch der beschwerliche, allabendliche Weg zum Campingplatz Berg, denn die Zelte werden auf dem Tal-Campingplatz zur Verfügung gestellt. Für die Berg-Camper aber auch gleich die Entwarnung: Der Weg hoch auf den Berg mag beschwerlich sein, er gehört aber zum Festivalerlebnis dazu und hat einen gewissen Kultstatus. Aufgeputscht von tollen Konzerten zusammen mit allen anderen in bester Stimmung den Berg hochlaufen macht Spaß, so seltsam es klingen mag. Und die Kalorien, die man sich während des Tages so angefuttert und -getrunken hat, werden auch direkt wieder abgebaut. Win-win!

Nun aber zum wichtigsten Teil eines Festivals: zur Musik! Wie gewohnt sind die Headliner des Taubertal-Festival 2012 hochkarätig: Am Freitag geht es gleich in die Vollen mit Placebo! Die Briten spielen nur wenige Konzerte diesen Sommer – eines davon beim Taubertal-Festival. Am Samstag sind dann Bush und The Boss Hoss am Start; unterschiedlicher könnten die Haupt-Bands des Tages wohl kaum sein und die Zielgruppe ist eine völlig andere. Ich persönlich freue mich jedoch extremst auf beide – Bush habe ich 1997 bei Rock am Ring gesehen, bevor ich mich in ihre Musik verliebt habe, und The Boss Hoss liefern einfach eine wahnsinnige Party ab. Am Sonntag stehen dann die Beatsteaks und Social Distortion auf dem Programm, zum Festivalabschluss gibt es also Punk satt!

Weitere auftretende Bands sind The Wombats, Kraftklub, Royal Republic, Sondaschule, Madsen, Boysetsfire, Bonaparte, Skindred, die Monsters of Liedermaching und Panteón Rococó, sowie natürlich noch viele weitere. Das genaue Line-Up mit Tagesverteilung gibt es hier, der komplette Zeitplan wird vermutlich kurz vor dem Festival veröffentlicht.

Tickets kosten 99,80 Euro (inklusive Camping und Gebühren), Tagestickets sind für 49,50 Euro erhältlich.

03-04.08.2012 Mini-Rock-Festival (Horb am Neckar)

Saturday, June 23rd, 2012
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Mini-Rock-Festival 2012

Anfang August steht wieder das Mini-Rock-Festival in Horb am Neckar an! Lange war unklar, wo genau das Festival denn in diesem Jahr stattfinden würde. Im letzten Jahr ist das Festival komplett im Schlamm versunken, was einerseits natürlich die Akzeptanz des Geländes beim Publikum nicht unbedingt erhöht (wobei bei den Wetterverhältnissen JEDES Gelände Probleme gemacht hätte), was aber andererseits auch den kompletten Boden kaputtmacht – was sich dann wiederum negativ auf die Bereitschaft des Eigentümers auswirkt, das Gelände noch einmal zur Verfügung zu stellen.

Dennoch, nach langen Verhandlungen ist es den Mini-Rock-Organisatoren jetzt gelungen, das Gelände ein weiteres Jahr nutzen zu dürfen, bevor dann im nächsten Jahr ein hoffentlich dauerhafter Standort für das Festival gefunden werden kann. Wettertechnisch müsse man sich in diesem Jahr keine Gedanken machen, so die Veranstalter: “Wir werden vermehrt mit Bodenschutzsystemen arbeiten, die zum einen das Gelände schützen sollen und zum anderen unsere Besucher davor bewahren, bei auftretendem Regen im Schlamm zu versinken.” Das klingt doch sehr vielversprechend – wenn auch hoffentlich unnötig, denn dieses Jahr werden wir doch sicher das Festival im strahlenden Sonnenschein verbringen können, oder? =;-)

Auch vom Line-Up her wurde das Konzept des letzten Jahres beibehalten: Zwei Bühnen, die abwechselnd und ohne Leerlauf zwischen den Konzerten bespielt werden. Das hat Vor- und Nachteile – einerseits gibt es ein durchgehendes Programm, bei dem keine Langeweile aufkommen kann, andererseits muss man für jede Pause, die man sich gönnt, auf ein Konzert (oder einen Teil davon) verzichten. Da das Programm diesmal aber – wie eigentlich immer – wunderbar stilistisch durchmischt ist, sollte das kein größeres Problem sein, denn jeder kann sich seine Rosinen aus dem Programm picken und seine Ruhe- oder Futterpause für die Bands und Stilrichtungen einplanen, die ihn weniger interessieren.

Als Headliner der Hauptbühne wurden in diesem Jahr Boysetsfire und K.I.Z. gebucht – für mich persönlich nicht allzu verlockend, da mir Boysetsfire nicht viel sagen und ich K.I.Z. extremst unsympathisch finde. Aber wer weiß, man wurde schon oft von Bands überrascht… also keine Vorverurteilung! Außerdem gibt es hochkarätige Co-Heads (Cro und Kraftklub – letztere waren im letzten Jahr übrigens eine der ersten Bands auf der Zeltbühne…), und auch im Zelt ist einiges geboten: Yakuzi und Turbostaat am Freitag, Emil Bulls und Wirtz am Samstag. Dies sind jeweils die Headliner – im restlichen Programm gibt’s mit Kellermensch, Rockstah, Vierkanttretlager und Itchy Poopzkid weitere durchaus bekannte Namen. Und zusätzlich noch einen Haufen (mir) unbekannter Bands – und genau die machen ja den Charme des Mini-Rock-Festivals aus, denn was ist ein Festival, wenn man nicht die ein oder andere überraschende Neuentdeckung macht?

Interessant ist, dass diesmal auf das “Midnight Special”, sprich die Band nach dem Headliner auf der Hauptbühne, verzichtet wird. Im letzten Jahr hat das leider nicht allzu gut funktioniert, einfach deshalb, weil das Publikum zu dem Zeitpunkt patschnass und schlammig war und sich alle lieber in ihren Zelten verkrochen haben. Da ist der Abschluss auf der Zeltbühne sicherlich die bessere Alternative!

Das komplette Line-Up und den Zeitplan gibt es hier. Tickets kosten 44 Euro für das ganze Festival (bzw. 54 Euro inkl. Camping und 5 Euro Müllpfand). Tagestickets wird es ab dem 25. Juni zu kaufen geben.

Festivals 2012!

Saturday, June 23rd, 2012
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Dieses Jahr bin ich in meiner Festivalplanung recht spät dran, was unter anderem daran liegt, dass Die Ärzte auf Tour und daher viele Sommer-Wochenenden schon verplant sind. Dennoch gibt es in diesem Jahr mal wieder einige Highlights:

Southside / Hurricane (22. – 24. Juni)
www.southside.de, www.hurricane.de
Southside und Hurricane gehen dieses Wochenende über die Bühne. Das Line-Up ist in meinen Augen in diesem Jahr ziemlich stark – weniger wegen der Headliner, die Ärzte mal ausgenommen, aber wegen vieler kleiner toller Bands. Also auf keinen Fall Katzenjammer, Disco Ensemble, Kraftklub, La Vela Puerca, Thees Uhlmann, Bonaparte, Madsen, Royal Republic oder Eagles of Death Metal verpassen!
Hoffen wir, dass das Sicherheitskonzept insbesondere beim Southside (beim Hurricane war ich noch nicht und kann es daher nicht beurteilen) funktioniert…

Odderøya Live / Stavernfestivalen (11. – 14. Juli)
www.odderoyalive.no, www.stavernfestivalen.no
Zusätzlich zu den Festivals in Deutschland muss bei mir ja auch immer noch das eine oder andere Festival in Norwegen auf dem Programm stehen. Dieses Jahr sind mir Odderøya Live und das Stavernfestival ins Auge gestochen. Bei beiden ist an einem Abend Kaizers Orchestra der Headliner – die anderen Abende werden von anderen großen norwegischen (Raga Rockers beim Odderøya, Dumdum Boys beim Stavernfestival) und schwedischen (Roxette beim Odderøya, Kent beim Stavernfestival) Bands dominiert. Weitere norwegische Künstler wie Jarle Bernhoft und die CC Cowboys sind bei beiden Festivals zu sehen. Odderøya Live findet in Kristiansand statt, das Stavernfestival in Stavern, nahe bei Larvik (und das ist wiederum nahe beim Flughafen Torp in Sandefjord). Beide Festivals sind also aus Deutschland gut erreichbar und eine Reise wert!

Serengeti-Festival (20. – 22. Juli)
www.serengeti-festival.de
Beim Serengeti-Festival war ich im letzten Jahr zum ersten Mal (Bericht), und ich war sehr begeistert. Dieses Jahr wird es bei mir leider nicht klappen… äußerst schade, denn das Line-Up ist wieder klasse! Maximo Park und Deichkind als Headliner, Kraftklub (letztes Mal noch irgendwann am frühen Nachmittag auf der Bühne ;-)) und Gentleman als Co-Heads, und sonst viele “Wiederholungstäter” und kleine, aber vielversprechende Bands im Programm – die perfekte Mischung! Und die Monsters of Liedermaching und Das Pack sind natürlich noch das i-Tüpfelchen…

Mini Rock Festival (3./4. August)
www.mini-rock-festival.de
Das Mini-Rock-Festival in Horb ist bei mir schon seit einigen Jahren fest im Terminplan. Dieses Jahr war ich lange Zeit skeptisch, da mich das Line-Up nicht vollends überzeugen konnte. Boysetsfire und K.I.Z. als Headliner – erstere sagen mir kaum etwas, letztere kann ich nicht ausstehen. Mit Turbostaat – Freitags-Headliner der Zeltbühne – kann ich mich auch nicht anfreunden. Dafür aber umso mehr mit dem Samstags-Headliner der Zeltbühne, Wirtz! Außerdem u.a. am Samstag im Programm: Kraftklub, Emil Bulls, Itchy Poopzkid und Vierkanttretlager – da ist auf jeden Fall für jeden etwas dabei! Und auch der Freitag wird mit Rockstah, Cro und Yakuzi ganz sicher ein voller Erfolg. Zumal das Tolle beim Mini Rock ja gerade immer das Kennenlernen neuer Bands am Nachmittag ist. Ich bin gespannt!

Taubertal-Festival / Open Flair / Rocco del Schlacko (10. – 12. August)
www.taubertal-festival.de, www.open-flair.de, www.rocco-del-schlacko.de
Die drei “Schwester-Festivals” am gleichen Wochenende, wie immer mit sehr ähnlichem Line-Up, wobei das Rocco del Schlacko wie immer ein bisschen kleiner ausfällt – nicht nur vom Line-Up her, sondern auch ganz allgemein von der Größe, was ja nicht unbedingt schlecht ist. Die Beatsteaks, Social Distortion, Boysetsfire, Kraftklub, Panteón Rococó, die Monsters of Liedermaching und einige weitere sind bei allen drei Festivals mit von der Partie. Bush, Madsen, Sondaschule und Skindred sind tolle Schmankerl beim Taubertal und beim Open Flair, dafür hat das Rocco noch die Donots zu bieten. Bei den Headlinern gibt es einen entscheidenden Unterschied: Rocco del Schlacko und Open Flair konnten sich Korn sichern, während das Taubertal Festival mit Placebo einen – in meinen Augen – noch größeren Fang gemacht hat. Die Frage ist also eigentlich nicht, ob man dieses Wochenende auf einem Festival verbringt, sondern nur, auf welchem…

Open Air Gampel (16. – 19. August)
www.openairgampel.ch
Beim Gampel wurde in diesem Jahr lange geunkt, dass das Line-Up sehr schwach wäre – bis dann angekündigt werden durfte, dass die Foo Fighters zugesagt haben! Als weitere Headliner sind Placebo und Cypress Hill dabei, sowie u.a. Deichkind, Bush, Nada Surf, Eagles of Death Metal und Royal Republic. Und leider auch Frei.Wild, was dann doch Punktabzug gibt. Die scheinen auf Schweizer Festivals dieses Jahr beliebt zu sein…
Wie dem auch sei, insgesamt ist das Line-Up sehr hochkarätig, und ich finde es schade, dass sich das Festival in diesem Jahr mit dem Berlin-Wochenende der Ärzte überschneidet. Denn das Gampel ist schon an sich ein tolles Festival, und mit diesem Line-Up ist es erst recht die Anreise aus Deutschland wert!

Rock am See (1. September)
www.rock-am-see.de
Als Abschluss des Festivalsommers bietet sich wie immer das Rock am See in Konstanz an. Green Day, Beatsteaks, Social Distortion, Flogging Molly, Jupiter Jones und Itchy Poopzkid – und alle an einem Tag! Viel besser geht es nicht, oder? Zumal das Festival erfahrungsgemäß auch von der Lokation und Organisation sehr angenehm ist. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen – am besten bei allen Festivals…

16.06.2012 Die Ärzte (Stadthalle, Wien)

Sunday, June 17th, 2012
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So, Wien-Konzert Nummer zwei – nach einem wunderschönen Sommertag in Wien! Ich fasse mich diesmal etwas kürzer, viel gab’s nämlich nicht zu berichten. Wieder ein solides Konzert, am Ende wurde es wieder sehr amüsant, mittendrin hatte es dafür ziemliche Längen. Und viel Berichtenswertes gab es eigentlich nicht, fand ich…

La Vela Puerca waren wieder toll – hach manno, warum sind deren Einzelshows diesmal so unerreichbar? =:-(

Bei DÄ ging’s los damit, dass wir den Titel von Hurra erraten sollten – “Gebt mir ein Hu! Gebt mir ein Ra! Was heißt das? … Ihr seid mir intellektuell überlegen!”

Bela forderte mittendrin das Publikum im zu Beginn doch eher spärlich gefüllten Wellenbrecher (dank der diesmal vorab verteilten Bändchen vermutlich) auf, ein bisschen zusammenzurücken. Sah von oben vermutlich spektakulär aus, das Kreischen der ersten Reihen ließ jedoch vermuten, dass das nicht wirklich die allerbeste Idee war…

Vor zeiDverschwÄndung erklärte Farin seine Tanzmoves, durchchoreografiert von Bela. Gleichzeitig waren gerade die Roadies damit beschäftigt, Rods Bassverstärker zu vergößern, und als Farin demonstrierte, welche Moves er so alles drauf hat, guckte der eine von ihnen doch SEHR skeptisch und verwirrt herüber. Nun ja, der “Tanzmove” beschränkte sich dann aber auf mit dem Kopf wackeln. *g*

FU war der “Welleninstruktor”, wirklich innovative La Olas gab es aber nicht, dafür wurde bei Unrockbar noch mal die Hinsetz-Aufspring-Sache erklärt. Und die wieder anwesenden Synchrontänzer zum Synchronrudern verdonnert – göttlich sah das aus!

Am Ende wurde dann auch noch ein bisschen improvisiert – erst gab’s In the ghetto vor Unrockbar, und in Zu spät ging es dann ausgiebig um Essen und um Brüste. Ohne Rod, dem war das zu doof, und er verzog sich von der Bühne. Dafür dichtete er das abschließende Sie kratzt, sie stinkt, sie klebt (wovon es aber nur die erste Strophe gab) noch in “Oh, ich liebe ein Städtchen” um.

Unangenehm fand ich Belas Selbstbeweihräucherung in seinem Zugabenlied – am ersten Abend bei Tittenmaus auch schon, diesmal beim Grafen nochmal extremer. “Ich widme dieses Lied Bela B” – äh ja. Und nach dem Lied stellte er sich dann an FUs Mikro und verkündete selbst: “Applaus für den Grafen, Bela B!” Nun ja. Wer’s braucht…

Insgesamt war’s ein sehr schönes Wochenende, auch wenn ich keins der Konzerte umwerfend fand. Der Exhibitionismus der Wienerinnen bringt mich nur zum Kopfschütteln, aber siehe oben – wer’s braucht…

Dafür hab ich liebe Leute wiedergetroffen, das war klasse, liebe Grüße! Nächstes Mal Wien dann wieder Kaizers – da ziehen sich die Mädels zumindest nicht dauernd aus. *gg*

15.06.2012 Die Ärzte (Stadthalle, Wien)

Saturday, June 16th, 2012
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Zeit für ein Sommerwochenende! Ich hab Wien – oder insgesamt Österreich, wenn ich’s mir recht überlege – bisher nur im strahlenden Sonnenschein erlebt, und das allein war für mich Grund genug, meine Ärzte-Karten für Wien zu behalten und für ein verlängertes Wochenende hinzureisen. Und bisher wurde ich nicht enttäuscht! Sommerwetter, 25 Grad, lecker Essen, Gösser Naturradler – was will man mehr? =:-D

Nun ja, ein “mehr”, über das man sich zumindest absolut freuen kann, ist ein relaxter Wellenbrechereinlass, wo man auch noch problemlos reinkommt, wenn man erst nach dem Einlass an der Halle ist. Yeah! Wobei der Wellenbrecher aber recht klein war – ich hätte mich also auch nicht allzu sehr dran gestört, draußen bleiben zu müssen. So stand ich drinnen, aber ganz hinten, ausnahmsweise mal ein bisschen mittiger zur Bühne. Und konnte so tatsächlich mal die komplette Lichtshow bewundern – die ist definitiv nicht von schlechten Eltern!

Die Halle insgesamt war riesig – sie kam mir deutlich größer vor als die anderen Hallen dieser Tour. Das kann aber auch daran liegen, dass der Innenraum sehr groß war, die Tribünen dafür nur an zwei Seiten. Die Größe der Halle merkte man klar an der Stimmung – es war sehr laut und enthusiastisch.

Das Konzert eröffneten diesmal La Vela Puerca, und die liebe ich ja heiß und innig – und yeah, sie haben endlich kapiert, dass es bei Festivals oder Vorband-Auftritten nicht sinnvoll ist, mit vier, fünf völlig unbekannten, neuen Stücken anzufangen! Ich weiß, es ist doof, wenn man von einer Band immer nur die alten Hits hören will – aber die sind nun mal toll… Die neuen vermutlich auch, aber die gehen nicht beim ersten Hören ins Ohr, muss ich sagen.

Wie dem auch sei – so war der Auftritt absolut perfekt! Und allein dafür hat sich der Wien-Trip eigentlich schon gelohnt…

Danach dann DÄ, mit einem soliden, guten Konzert. Wie immer konnten sie mich nicht komplett fesseln, aber diesmal war ich doch ziemlich angetan. Qualitativ war es diesmal echt gut gespielt (M+F funktioniert in dieser Version aber trotzdem absolut überhaupt nicht, egal ob sie richtig oder falsch spielen…), und die Ansagen mittendrin waren unterhaltsam, aber weder peinlich noch gezwungen noch irgendwie sonst seltsam. Es gab aber auch nicht allzu viel Interessantes; die Standard-Ansagen halt. Das Publikum ließ sich lange bitten, bis es endlich stand, war dann aber willig – FU: “Ihr seid wirklich ziemlich willenlos, das gefällt mir!” ein paar La Olas, unter anderem die “Mannheimer Wanne”… Hobbydiktator FU halt.

Beim Schundersong kamen die Bläser von La Vela Puerca dazu – klasse! Na gut, klanglich eher so “okay”, aber hey, Bläser sind immer gut. *g* Und dann bekamen wir tatsächlich noch spontan Zitroneneis, nachdem Farin Unrockbar angesagt hatte.

Bis hierhin also ein absolut solides Konzert. OK, dass FU mitten in Ist das alles zu Rod rüberlief und mit ihm in ein Mikro sang, war vielleicht ein kleiner Hinweis darauf, wie es weitergehen sollte…

Den ganzen Abend schon hatte eine Gruppe im Publikum sich im Synchrontanzen geübt – was logischerweise ziemlich cool aussah! (Auch wenn es kaum auf der Leinwand gezeigt wurde und von unten daher fast nicht zu erkennen war.) Man stelle sich nun also Dinge von denen vor, Rod allein am Keyboard (nach einem Toccata-und-Fuge-Intro *g*), vor ihm eine Masse synchrontanzender Punker. Dann kommen plötzlich Heidi und Almöhi in Lederhosen raus, FU (äh, ich meine natürlich Almöhi) spielt statt auf seiner Gitarre auf seinem Beil, bis er dann feststellt, dass das ja gar nichts bringt, und stattdessen den Synchrontanz nachahmt. Absolut absurd! Aber zum Schreien komisch. =:-D

Danach mussten die beiden sich umziehen, Rod musste Zeit überbrücken, und spielte offenbar das Erste, was ihm einfiel: Ohne Elke gehn wir nicht nach Haus! Wurde dann auch gesungen, aber erfolglos. =;-)

Im abschließenden Zu spät wurde dann alles nachgeholt, was vorher an Improvisationen und Blödeleien zu kurz gekommen war, und es war sehr amüsant. Es wirkte diesmal doch deutlich flüssiger (vermutlich, weil sie gleich anders mit dem Improvisationsteil angefangen haben als sonst meist), auch wenn man immer wieder merken konnte, dass da doch eine gewisse “Vorsicht” dahintersteckte und es keine völlig freie Blödelei war. Sehr seltsam war, wie am Ende noch Rod “einbezogen” wurde – keine Ahnung, ob das wirklich nur der Versuch war, ihn einzubinden, womit er aber nichts anfangen konnte, oder ob es doch eher ein bisschen ein Bloßstellen oder eine Stichelei war. Hmm.

Insgesamt also ein sehr schönes Konzert, mit einem letzten Zugabenblock, der äußerst kurzweilig war und durchaus mit den Konzerten der letzten Tour mithalten konnte. Mal sehen, wie das zweite Konzert so wird…

11-13.07.2012 Odderøya Live (Kristiansand)

Sunday, June 10th, 2012

The festival season is right around the corner! I didn’t write much about this year’s festivals yet, but that doesn’t mean that this summer will be boring concertwise. Oh no, not at all!

As always, there are lots of big and small festivals taking place in Norway. And as a rough estimate, you can probably say that all those festivals that did not have Kaizers Orchestra as headliner last year have them this year. =;-) Being the huge Kaizers fan that I am, of course I pick my festivals according to where Kaizers are playing. And for me, the most important factor when deciding which of the festivals to attend is not the location – it can be worth traveling to the middle of nowhere for an amazing festival – but the rest of the line-up. You want to have a great time on all days, not only the one when Kaizers are playing, right?

So this time, the choice was really easy: Odderøya Live in Kristiansand! The line-up speaks for itself: The first day of the festival features, amongst others, Raga Rockers from Norway and John Fogerty from the US. You might not know Raga Rockers when you are not into Norwegian music – but you miss out on something! Having been around for 30 years now, they are an “institution” in Norway. However, this will be their last tour; another reason not to miss their concert! For sure, Raga Rockers and John Fogerty will provide a great opening day for the festival.

Day two has, amongst others, Honningbarna, Jarle Bernhoft, and Kaizers Orchestra. Honningbarna is a young Norwegian punk rock band that has really taken off the last two years. Similarly Jarle Bernhoft – no, not regarding the “punk rock” part, but he also made it big in 2011, even being elected the “Spellemann” of the year, which is one of the highest music awards in Norway. And then there’s Kaizers Orchestra as headliner – a guarantee for a great concert with everyone in the audience singing along every single line of every song.

Last but not least, day three offers concerts by CC Cowboys and Roxette, and some more of course. CC Cowboys is another band that every Norwegian knows and loves. I saw them at a festival a couple of years ago, didn’t know any of their songs, and was captivated right away because they just manage to drag you along, even if you don’t know them. Amazing! This time, I know their songs, so I’m really looking forward to their show. I guess I don’t need to introduce Roxette – everyone knows their old hits, and they also have a new album out now, so I guess we’ll get a nice mixture of old and new.

So, thumbs up for this amazing line-up! And if that is not enough to convince you to pay Odderøya Live a visit – how about the location? The festival takes place in Kristiansand, in walking distance to the city center, so you can enjoy the city life and a festival at the same time. And all of this in the middle of July, where the chances that the weather will play along are highest. You might even be able to visit the beach before walking out to the festival for the night!

Getting to Kristiansand is easy – if you’re coming from abroad, you can fly directly to Kristiansand, or take the ferry from Hirtshals. Kristiansand is also on the train line from Oslo to Stavanger. There’s lots of hotel accommodation available, and in general, Kristiansand is worth a visit, especially in summer.

The ticket price for a festival pass is about 1500 NOK – this might seem a lot to Europeans, but for Norwegian standards, that is a very fair price. And well worth the money! There are also day passes available.

You can find all information at odderoyalive.no or on Facebook. Tickets can be purchased online at Billettluka.

Odderøya Live

09.06.2012 – Photos Xutos & Pontapés (Kolping-Arena, Kloten)

Sunday, June 10th, 2012
09.06.2012 – Photos Xutos & Pontapés (Kolping-Arena, Kloten)

09.06.2012 Xutos & Pontapés (Kolping-Arena, Kloten)

Sunday, June 10th, 2012
09.06.2012 – Photos Xutos & Pontapés (Kolping-Arena, Kloten)

Yay! Time for another Xutos concert! =:-D

Xutos & Pontapés returned to Switzerland, and after seeing them there and in Luxembourg last year, I kinda knew what to expect this time. So I wasn’t surprised to see that this concert was held in an arena taking more than 10.000 people… And considering how relaxed the concerts were last year, I didn’t even mind the big arena.

Turned out that there really was no reason to be concerned about the huge crowd and not being able to see anything or having to queue up for hours everywhere – everything was well organized, and in addition, it wasn’t too crowded. Actually, it looked quite empty, at least in the beginning – however, I assume that it wasn’t too bad and that the amount of people was sufficient to make up for the spendings. At least I hope so; I mean, I want Xutos again next year! =:-)

The night started out with the Euro tournament game between Germany and Portugal on big screens – and I really mean “big” here. I had expected some TV screens, but no, we got two real video screens, yay! And I even liked the result… But why did everyone else applaud and cheer at the wrong times?! *g* Of course, the night might have been even better with a different result, but then, I assume Portuguese are used to losing at soccer… uhem. =;-)

Right after the game, the program started with “DJ Master Flo & Friends”. And that really sucked, sorry. The sound was awful, and the performances were really bad as well. Plus, nobody cared. I was starting to get afraid that this might not be as much fun as expected… especially because of the sound. I mean, what was that?! You could hardly hear anything.

In the end, it turned out that most likely they weren’t allowed to use the “real” PA, because when the support band, Herman José and band, came on, the sound was terrific all of a sudden. So yep, that sounded promising! Suddenly, it was possible to understand what was being said on stage – uh, or at least parts of it, because I found out my Portuguese is really more than rusty. At least I managed to follow most stories and jokes that the guy was telling until right before the punchline. Which sucks. *gnaah* Plus, I didn’t know any of the songs they played. So no, unfortunately that didn’t work for me. It seemed like most people were enjoying the gig a lot though, and I can understand that, it just wasn’t for me.

But well, I was there because of Xutos anyway, and they came on shortly after. And played Não sou o único, the first song I ever heard of them, as second song. And of course they got me right there! =:-) I can’t really report a lot about the concert (because there wasn’t that much happening except for them playing songs *g*), but it was amazing – again! The atmosphere in the front was really great, especially in the beginning (got a bit quiet when they played a couple of ballads and love songs in succession). Overall, it seemed like the audience could have been more enthusiastic though. Nobody seemed to understand what they were up to in the middle of Dia de S. Receber, and so hardly anybody sang (or rather screamed *g*) along. Too bad! And just as sad a performance as the soccer team, if I understood that comment correctly. =;-)

They did the part again where drummer Kalú sang one song, accompanied by Zé Pedro on the guitar. Big fun! =:-) And then they did a cover of a song of a Brazilian band because they did that for Rock in Rio as well. If I understood correctly, not sure. *g*

Oh wait, guess I DID understand: Titãs – Vossa Excelência

So, all in all, a great concert and huge fun! Even though it was much too short, of course. *g* It took forever, but I did manage to get hold of a setlist after the concert, so here it is:

Contentores
Não sou o único
À minha maneira
Barcos gregos
Homem do leme
Remar remar
Gitos mudos
Conta-me histórias
Circo de feras
Perfeito vazio
Negras como a noite
Tonto
Quem é quem
V. Exas
Alta rotação
Dados viciados
Dia de S. Receber
Chuva dissolvente

Submissão
Ai se ele cai
Maria
Casinha

P’ra sempre

Most people left right after the show, and those who didn’t had to endure a couple of more songs of DJ Flo, but only a few because they noticed pretty soon that it didn’t work. =;-)

Overall, this was an awesome night, and I’m still amazed by the fact that something like this is possible in Switzerland! Thousands of Portuguese coming together for such an event. Marvellous! =:-D

08.06.2012 Die Ärzte (SAP-Arena, Mannheim)

Sunday, June 10th, 2012
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So, und schon wieder ein Ärzte-Konzert… das kommt davon, wenn man sich die Tickets ein Dreivierteljahr im Voraus besorgen muss. =:-/ Nun ja, auf jeden Fall weiß ich jetzt, wie die SAP-Arena bei Konzerten so ist, und da sind wir auch schon beim positiven Teil des Berichtes: Die ist ja toll!!!

Ich kam lange nach dem Einlass, sah von weitem eine ellenlange Schlange am Eingang und überlegte schon, wie ich mich da am schmerzlosesten vordrängeln kann… bis ich dann die Ansage verstehen konnte, die entlang der Schlange gemacht wurde: “Leute mit Innenraum-Tickets sind hier falsch, die müssen in der Mitte rein!” Oh, noch mal umplanen, wie das mit dem Vordrängeln am besten klappt… oder auch nicht, denn die Wartezeit am Innenraum-Einlass betrug genau 0 Sekunden. YAY! Am Einlass wurden direkt Bändchen verteilt – häh, so früh bin ich doch gar nicht, es gibt doch keine Wellenbrecherbändchen mehr?! Nee, gab’s auch nicht, es gab nämlich keinen Wellenbrecher! Die Dinger zeigten nur an, wer ein Innenraumticket hat, und damit konnte man sich dann frei in der ganzen Halle bewegen – und sich so auch die kürzeste Bar- oder Toilettenschlange raussuchen. Nicht, dass irgendwelche davon lang gewesen wären… Hach, so macht das Spaß! Vor dem Konzert dann schön in die zweite Reihe ganz links spaziert (wo es dann während des Konzerts aber doch zu voll und nervig wurde, aber nun ja, es kann ja nicht alles rosig und super sein *g*).

Das Konzert war objektiv betrachtet richtig gut. Mich hat es allerdings mal wieder eher wenig interessiert. =:-( Echt schade, und vor allem kann ich gar nicht richtig den Finger drauflegen – vermutlich ist es halt wirklich einfach “vorbei”. Nun ja, ist halt nun mal so und nicht zu ändern.

Eindrucksvoll fand ich das Publikum – das war nämlich sehr laut und enthusiastisch! Gut, die Halle war auch einfach sehr groß und ziemlich “kompakt”, was man dann natürlich hört. Aber es war auch das erste Mal auf dieser Tour, dass ich tatsächlich Zugabe-Rufe gehört habe. Also Daumen hoch!

Als Überraschung im Set gab es diesmal “Lest die Prawda”, sehr nett – aber leider auch ein wenig wehmütig, nun ja. =:-(

Gut, dann noch ein paar Sprüche, die ich mir notiert habe (Smartphones sind doch eine seeeehr tolle Erfindung für Konzertberichtschreiber *g*):

  • FU: “Gebt mir eine eins!” Publikum: “Eins!” FU: “Danke!”
  • Ärzte-Konzerte sind billiger als die anderer Künstler, dafür muss man auf dem Rang aber auch stehen UND tanzen!
  • Vor Deine Schuld nudelte Farin mit den vier Tönen rum, bis er es dann abbrach mit einem “Und wer hat’s erfunden? Johnny Cash!” Urgs. Nein, immer noch nicht…
  • Bela über Rods Gitarre: “Wäre diese Gitarre ein Seelebewesen, dann wäre sie ein Wal.” Häh?! *lol*
  • Rod: “Ich widme das Lied allen Menschen.” Bela (oder war’s FU?): “…? Auch denen, die du nicht kennst?”
  • “Erinnert ihr euch noch an die 80er? Da hieß SAP noch IBM!”
  • “Im Wagen vor mir fährt ein kleines Hütchen…” – die Symbole, die bei Hütchenspiel im Stil eines Einarmigen Banditen auf den Leuchtwürfeln eingeblendet waren, fand ich ziemlich cool.
  • “Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät? Ihr müsst aber nicht lange warten, wir spielen gleich im Rosengarten!”
  • Pogen und Programmieren passt ja bestens zusammen, fängt ja gleich an. Aber wenn Rod das Publikum sich schon mal warmpogen lassen soll, singen die danach Bommerlunder, so war’s irgendwie nicht gemeint. *g*
  • Und dann war da noch die Flummifrau, die das ganze Konzert über durchhüpfte und dadurch am Ende noch eine Improvisation bekam. Verdientermaßen. *g*

Natürlich gab’s La Olas, diesmal die “Wannen-La-Ola”, eine La Ola mit Aufstehen und Schreien von einer Seite der Halle zur anderen und zurück und das immer und immer wieder, bis FU seekrank wurde. (Und es uns zu blöd, ähem… *g*)

Es gab wieder den Waldspaziergang mit Folgen, genauso grausam dargeboten wie immer. Immerhin wird davon durch die Wedelaktion ein bisschen abgelenkt… aber ich meine: Wenn man ein Lied live nicht spielen kann, dann spielt man es nicht?! Also, theoretisch. Theoretisch würde man aber auch ein voraufgezeichnetes Intro, das nicht funktioniert, austauschen. Wie das, was in München und Berlin 3 (?) schon nicht geklappt hat, weil das Publikum nicht so reagiert, wie es wohl vorgeplant war. Aber nein, es wurde auch diesmal wieder verwendet. Vielleicht lernt das Publikum ja noch, wann es was wie nachzusprechen hat, oder wie?!?

Aber wie gesagt: An sich war das Konzert echt gut. Die Orga in der SAP-Arena war super, aber nun ja – es sind nun mal die Ärzte anno 2012… =:-/

01.-03.06.2012 Die Ärzte (Wuhlheide, Berlin)

Wednesday, June 6th, 2012
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Es ist Tradition: Die Ärzte spielen in Berlin in der Wuhlheide, und ich bin dabei! Zum ersten Mal 2001, zusammen mit meinen Saarländern – tagsüber Sightseeing, abends Punkrock-Kindergarten im Enzian, und das zweite Konzert habe ich einfach mal mitgeschrieben. Warum auch nicht. *g* 2004 war ich dann mit einer Freundin in Berlin, die nicht mit zu den Konzerten kam, dafür hab ich auf den Konzerten dann liebe Bekannte getroffen, und das Enzian wurde durch die Milchbar ersetzt. 2008 gab’s gleich zwei Wuhlheide-Wochenenden – das zweite war unspektakulär, aber das erste war das schönste überhaupt. Strahlender Sonnenschein, 30°C, Schlafen im Bungalowdorf quasi direkt neben der Bühne, viele liebe Leute, eine Spartakiade, und auf dem Heimweg dann die Frage, ob man mit einer Goldenen Schallplatte im Handgepäck durch die Flughafen-Sicherheitskontrolle kommt. (Kommt man problemlos. *g*)

Ich erinnere mich noch ganz genau an einen Konzertmoment dieses Wochenendes: Ich stand auf dem Rang, DÄ spielten “Lasse red’n”, FU schrie: “Hände hoch!” Und die ganze Wuhlheide riss die Hände in die Höhe und fing an zu klatschen, es war überwältigend, und mir liefen Freudentränen übers Gesicht bei der Erkenntnis, dass man ja irgendwie ein Teil davon ist, ein kleines Rädchen im Getriebe, und wie wunderschön das ist.

Nun ja. Mittlerweile hat mich das Getriebe überrollt, bei diktatorischen “Hände hoch!”-Befehlen denke ich an Klatschvieh, und ich weiß, dass andere Bands meine Liebe sehr viel mehr verdient haben als die Gurken™ aus Berlin. Und dennoch: Es ist die Wuhle. Es ist Berlin. Und ich werde auch nächstes Mal wieder dabei sein, ganz egal wie wuppe mir die Band bis dahin sein wird.

Wir waren wieder im Bungalowdorf. Viele von damals, ein paar Neue, ein paar Unbekannte, und es war toll. Das Wetter war scheiße, arschkalt, aber immerhin hat es nur am letzten Abend geregnet. Ich war alleine da, aber nie alleine, die Nächte waren lang und laut und feuchtfröhlich (und arschkalt). Und abends ging es in die Wuhle, Treffpunkt vorne links auf der Tribüne, um die Gurken™ anzugucken. Also, eigentlich um sie abzufeiern, aber nein – das hat bei mir nicht so ganz funktioniert. Am ersten Abend war ich mehr als ernüchtert: Das Konzert war nicht schlecht, so kann man es nicht sagen. Aber für die Wuhle? Ich mein, DIE WUHLE?! Die Wuhle war tot. Selbst bei Zu spät waren nicht alle dabei, und auch sonst bei keinem der Lieder. Bei allen neuen Lieder war GAR NICHTS los. Und nein, das lag nicht am Publikum, sondern an der Band. Die wurden einfach nicht richtig warm. Na ja, war ja auch arschkalt… Bezeichnend fand ich dabei, wie sie es am Ende nicht schafften, Zu spät auf die 15 Minuten zu strecken, die sie noch übrig hatten. Der Grund dafür war nämlich, dass – gleich zu Beginn der Improvisiererei – Bela und Farin sich gegenseitig ins Wort fielen, beide danach den Kopf einzogen à la “oh je, jetzt isser sauer” und danach einfach nicht mehr reinkamen. Und so waren sie dann 10 Minuten zu früh fertig.

Am nächsten Abend war es besser – sowohl von dem, was die Band ablieferte, als auch von meiner Stimmung. Wobei letzteres durchaus auch am Pegel gelegen haben könnte, ähem. =;-) Aber auch objektiv betrachtet wirkte das Konzert flüssiger. Das Strecken am Ende ging aber wieder genauso schief – nicht ganz so offensichtlich diesmal, und dafür gab es dann noch ein zusätzliches Lied zum Zeitschinden, aber auch hier merkte man wieder, dass es einfach nicht rundlief. Ich hab (zumindest in der Wuhlheide) vorher noch nie bemerkt, dass der Zeitdruck und der strikte Curfew die Konzerte beeinträchtigt.

Der letzte Abend war dann völlig verregnet und dementsprechend nicht nur arschkalt sondern auch noch klatschnass. Dennoch, ich empfand das Konzert eigentlich als das beste der drei – und ja, auch das “Zu spät”-Problem konnten sie diesmal lösen, indem sie einfach gar nicht probiert haben, das Lied durch Improvisationen zu strecken. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung! Dennoch gab’s für mich die klare Erkenntnis: “Manchmal ist es Zeit weiterzugehen…” Doch, auch diese eine Liebe geht zu Ende, und obwohl das Konzert eigentlich toll war, war ich mit den Gedanken ständig woanders, und mich hat es eigentlich nicht wirklich interessiert. Schade, aber so ist es nun mal. Und es tut erstaunlich wenig weh…

So, aber nach so viel Rumphilosophiererei jetzt doch noch ganz kurz und knapp ein paar Details, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Es sind für drei Konzerte sehr sehr wenige, das liegt aber einfach daran, dass ich vor lauter Bungalowdorf nicht dazu kam, mir Notizen zu machen. Und so ein Gehirn funktioniert ja auch nicht so gut, wenn’s arschkalt ist. =;-)

  • Es gab zwar nicht so viele La Olas wie früher, aber ein paar dann schon – sehr eindrucksvoll fand ich ja die Zeitlupen-La-Ola. Die Aufsteh-La-Ola hingegen war doch eher unspektakulär.
  • Am letzten Tag war das Publikum bunt wie nie, durch die ganzen Regenklamotten. Sah lustig aus. Warum Rod das Publikum ständig (an allen Tagen) als Königspinguine bezeichnete, wurde mir aber nicht ganz klar.
  • Die Setlist enthielt ein paar kleine Überraschungen, aber nichts wirklich Spektakuläres. Zitroneneis wurde am ersten Abend an- und am zweiten Abend komplett gespielt, Popstar hatte ich auf dieser Tour noch nicht zu hören bekommen, Revolution auch nicht, Geh mit mir war auch eine nette Überraschung. Es gab aber nichts, was einen umgehauen hätte, weil man es so gar nicht erwartet hätte.
  • Immer noch grausam: Waldspaziergang mit Folgen. Die Choreo mit T-Shirts in der Luft rumwirbeln mag nett aussehen, der Gesang tut aber simpel und einfach weh.
  • Und M+F ist nicht viel besser – warum spielt Farin den Anfang ganz alleine?! Das klingt furchtbar dünn. Und außerdem noch falsch. Nee, das funktioniert einfach nicht.
  • Der Vier-Töne-Test ist übrigens von Hurt geklaut. Äh ja. Und natürlich ist Hurt von Johnny Cash, schon klar.
  • Gott ist Berliner! Zumindest, wenn Bela gerade nicht auf der Bühne zu sehen ist, aber trotzdem ins Mikro spricht und sich als Gott ausgibt. *g*
  • Bei Tittenmaus übernahm Bela die Gitarre, Farin den Bass und Rod das Schlagzeug. Wo Rod dann natürlich auch das Publikum beglückte und Sticks schmiss. Das wurde Bela aber schnell zu bunt: “Hey, das sind meine Stöckchen!!”
  • Am letzten Abend spielten die Hosen parallel bei Rock am Ring – und nachdem auch an den anderen Tagen schon einige Hosen-Sprüche vor Schrei nach Liebe fielen, spekulierte Bela, ob DTH wohl gerade dasselbe Lied spielen würden wie DÄ.
  • Viele Sprüche gingen komplett unter, weil sie irgendwo zwischen Bühne und Publikum verloren gingen. So machte Farin z.B. irgendwann eine Anspielung darauf, dass es am Sonntag ja das ganze Konzert über nicht dunkel sein würde. Aber das schien kaum jemand im Publikum mitzubekommen, und ähnliche Sachen gab es mehrfach. Keine Ahnung, ob das an Band oder Publikum lag, und ob es sowas früher nicht gab oder ob es mich nur nicht gestört hat…
  • Bei Dinge von denen kamen FU und Bela einmal als Waldorf & Statler raus, einmal als Nonne und Priester. Letzteres hatten sie ja bei Rock im Park schon mal gemacht, das fand ich also nicht allzu kreativ (auch wenn’s gut aussah), ersteres könnte man seeeeehr gut als Selbstironie auslegen… *hüstel*
  • Mehrfach wurden bei den Konzerten Bengalos gezündet – woraufhin Bela einmal anmerkte, dass das Konzert jetzt wohl wiederholt werden müsse. Aber ohne Publikum natürlich. Geisterkonzert. *lol*

Wie gesagt, nur ein paar Kleinigkeiten, aber wofür gibt’s Mitschnitte… *g*

Und das Fazit des Wochenendes: Es war toll! Die Wuhle ist toll, das Bungalowdorf ist toll, die Leute sind toll. Die Gurken™ sind mir wuppe. Ich werde mir sicher noch die Konzerte, für die ich Karten habe, ansehen, aber bei der nächsten Tour (so es eine geben wird) werde ich die Anzahl der Konzerte wohl drastisch reduzieren. Die Wuhle wird aber ganz sicher wieder dabei sein! Und zwar bitte wieder im Bungalowdorf mit denselben Leuten. Und besserem Wetter – erwähnte ich schon, dass es arschkalt war? =;-)