20010623 Die Ärzte (Berlin)

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Einige werden mich jetzt sicher für völlig verrückt erklären, aber nu ja – irgendwie stimmt das ja auch.
Vom zweiten Berlin-Konzert gibt es nämlich keinen normalen Bericht von mir (“und danach… äh… Alzheimer…” *g*), sondern einen Live-Mitschrieb!
Genau. Richtig gelesen. Ich hab das Konzert auf der Tribüne verbracht und brav alles mitgeschrieben… Da ich kein Steno kann, fehlen natürlich zwischendurch immer ein paar Kleinigkeiten. Manches hab ich nicht verstanden, und dann immer mal wieder nur Stichworte mitgeschrieben. Es ist also natürlich kein wörtlicher Mitschrieb – aber viel ist es nicht, was fehlt, die wichtigsten Sprüche sind (hoffentlich… *g*) alle dabei!
Und da ich sogar noch alles lesen kann, wird das hier wohl wirklich ein richtig schön vollständiger Bericht… *g*
Für Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen, es gibt einige Stellen, wo ich nicht mehr genau weiß, wie es war… also immer her mit Korrekturen!
Die Vorgruppe muß ich leider überspringen, da wir zu spät dran waren und nur die letzten fünf Minuten gesehen haben.
Aber jetzt genug von mir und los mit dem Mitschrieb!

Unterstrichen sind die Lieder, untendrunter stehen in [Klammern] die Textveränderungen, die mir aufgefallen sind, Sprüche von FBR sind kursiv. Und meine blöden Kommentare sind normal… *g*

20:07 – Es geht los. Das Intro – dann das Banner “die beste band der welt”.

Schrei nach Liebe
      [… weil du Schiß vor’m Schmusen hast, bist du ein Rassist]

Ein Lied für dich

Nach “… und so wird man Millionär”:
B: Außer Campino!

Optimist

Ohne Dich
      [… bist du Star in jeder Maffay-Show]

FBR: Hallo, wir sind die Ärzte aus Berlin (aus Berlin)!
B: Wie geht’s Euch?
Publikum: Waaaah…
F: Jeden Abend dasselbe… “Wie geht’s Euch?” – “Waaaah…”
B: Ich möchte jemanden vorstellen… im Internet zu finden unter www.sexy-motherfucker.de!
R: .com!
Gemeint ist natürlich Rod…
B: (zu Farin) Ich freu mich auf dein Solo-Album!
B: Gestern hat es hier nicht geregnet! Dafür aber in der Max-Schmeling-Halle… (Da hat Madonna gespielt.) Nu ja – für 180 DM kann’s da auch regnen. Und überhaupt – hier sind viel mehr Leute als bei Madonna! Ihr habt ja alle überlegt, wo Ihr hingehen sollt, aber die Ärzte sind eben einfach billiger…
F: Wir haben auch extra ein paar Madonna-Lieder geprobt…
Farin fängt an zu spielen, mittendrin geht ihm jedoch der Text aus.
F: Also, den Text hab ich nicht geprobt… aber ich kann auch so tanzen wie Madonna, also, wie sie früher getanzt hat.
Farin hüpft wild auf der Bühne rum.
F: Falls Madonna doch hier ist und das in der Max-Schmeling-Halle nur ihre Doppelgängerin ist – sorry! Übrigens: Guy Ritchie ist cool, aber Bela B. auch…
B: Und das nächste Lied ist auch von Madonna – fast…

Hurra
      [… jeder hat vier Richtige]

Schunder-Song

F: Das ist ein herrliches Bild hier – nette, sympathische Menschen mit exzellentem Musikgeschmack! Bela will Euch alle heiraten: Frauen, Männer, Haustiere… Er hat ja zehn Finger – also zehn Eheringe…
B: 11!
F: Ja ja, wir sind älter geworden… Früher haben wir 4 Stunden gespielt – jetzt spielen wir 6!
Wer von Euch war gestern schon da?

Ziemlich viel Geschrei im Publikum.
F: Ja, das sind doch einige…
(zu den Rängen) Hee, wir sind die Ärzte – hier wird gestanden! Nicht erst die erste halbe Stunde sitzen…
Ein Kletterer krabbelt an einem Stahlseil Richtung Bühne hoch und rutscht dann wieder runter.
F: Cool! Mach ruhig, wir verraten Dich nicht.
B: Tja, in nächster Zeit ist wohl nichts mit Masturbieren.
F: Wegen der Schwielen an den Händen?
R: Dazu fällt mir nur ein… Achtanabl’ah!
F: Fällt dir dazu ein, ja?

Angeber
      Bela hüpft derweil auf einem Bein um’s Schlagzeug rum.

Blues-Improvisation: “Wahoo…”

N 48.3

Nach “Transvestit – Mädchen mit Glied”:
B: (zu Farin) Seit wann stört dich das?

F: Und jetzt sind wir wieder an dem Punkt, wo es heißt: Wir tun etwas für Eure Gesundheit. Leider ist der Platz hier ja ziemlich beschränkt… Das eignet sich wohl nicht für 400-Meter-Lauf. Obwohl – das sähe interessant aus! Aber nein. Ihr werdet nicht laufen, sondern springen! Jetzt hör ich: “Nee, nicht heute… hab gerade gegessen…” Aber jetzt wird gesprungen!

Motherfucker 666
      […schiefe Beine gibt’s auch im Publikum
      …ich scheiße auch auf Punk, nur eins ist wirklich wichtig: Deutsche Bank!]

Mittendrin bricht Farin ab.
F: Jetzt seh ich da ein paar verunsicherte Gesichter – das Lied wird plötzlich schneller. “Soll ich da jetzt auch springen?” Nein. Da könnt Ihr Euch ausruhen. Gesprungen wird nur in der Strophe!
Nach dem Lied:
F: Ihr seid schön gesprungen!
B: Auch die Raucher!
F: Ihr lebt jetzt 30 Sekunden länger. Jeder von Euch!
B: Bei 18.000 Leuten – das sollte reichen für’s Guinness-Buch…
F: Die Ärzte retten Leben!
B: Es gibt aber auch Leben, die sind es nicht wert, gerettet zu werden… Zum Beispiel das einer kleinen gelben Japanerin. Sie war schuld an dem Tod von Elvis, hat Sid Vicious eine Überdosis Heroin gespritzt, sie hat Helmut Schmidt getötet, war mit blonder Perücke verkleidet mit Helmut Kohl verheiratet und war 15 Jahre lang Bürgermeister von Berlin – Yoko Ono!
F: Merkt Euch den Text – gleich müßt Ihr singen!

Yoko Ono

F: Ich hoffe, Ihr seid trotz Mitklatschens dazu gekommen, den Text mitzuschreiben – denn jetzt seid Ihr dran!
(NEIN! Der kann mich nicht gesehen haben. Oder?)

Yoko Ono

Nach “… hast einen beschissenen Musikgeschmack!”
F: Was man von Euch nicht sagen kann!

B: (zu Farin) Wir haben heute Christopher Street Day, und du hast ordentlich gefeiert. Kein Christopher Street Day ist perfekt ohne ein Ei, deshalb werde ich es jetzt für dich zum Klingen bringen!
Bela spricht von seinem Rassel-Ei, das er dann Farin vor die Nase hält – der küßt es.
B: Iiih, ist ja eklig! Der küßt mein Ei!

Geld
      [… das Wichtigste auf dieser Welt sind Gitarrensolos!
      … das Wichtigste für Farin U. ist nunmal Geld!]

Danach der Seitenwechsel. Bela begleitet Rod.
B: Direkt zu Euch hier vorne, Ihr könnt ihn sehen, anfassen, riechen… die chilenische Liebesmaschine!
F: Der Sexgott unter den Pokemons!

B: Und hier…
Bela geht zu Farin rüber und grübelt, wer das wohl sein könnte.
F: Fa
rin.

B: Ach der… Kommt von dir nicht ein Soloalbum raus?
R: Farin, pack deinen Schwanz aus…
F: Hier besteht ja rege Nachfrage… aber meine Patenkinder sind hier, das kann ich nicht machen.

Mondo Bondage

Danach spielt Rod ein Lied von KISS an, Hard Luck Woman, “If never I met you…”. Nach ein paar Minuten stoppen Bela und Farin ihn.
B: Rod, woll’n wir nicht lieber ein Lied von den Ärzten spielen?

½ Lovesong

F: Geisterstunde!
B: 12 Uhr. Der Graf kommt aus seiner Gruft…
F: 12 Uhr – in Moskau!

Dein Vampyr

Leichenhalle
      [… sagt ihr Toten, wo kommt ihr denn her? Aus dem Wilden Westen!]

Danach “Ghostriders in the Sky” mit ganz viel “Yippie-ey-yeah”.
B: Bonanza!
R: Soviel zum Thema Absprachen…
F: Es ist hellichter Tag, die Sonne scheint – und trotzdem habt Ihr Euch alle gegruselt!
R: Es geht doch nichts über ein Tagesgruseln…

F: Jetzt kommt eine Ballade. Jetzt denkt Ihr Euch bestimmt, die hätten ja warten können, bis es dunkel ist – aber nein. Phh, wenn’s dunkel ist, dann spielen wir nur noch harten Punkrock!
Und wenn Ihr’s jetzt bei der Ballade gerne dunkel hättet…

B: Dann macht die Augen zu!
F: Wo du’s gerade sagst…

Mach die Augen zu

F: Erinnert Ihr Euch noch an die 80er?
Dann eine lange Ansage über die 80er, die mir leider zu schnell ging. Mittendrin wird noch kurz “I’ll be thinking about you” angestimmt.

Rock’n’Roll Übermensch

F: Bela, du warst super.
B: Ich weiß, ich kann’s lesen. In den Gesichtern meiner Fans! Sie lieben mich. Aber würden sie das auch tun, wenn sie wüßten, daß ich gar kein Berliner bin – sondern Spandauer?
Sprecht mir nach:

(Sprechchor) Bela, wir überweisen dir all unser Geld!
F: Kennt Ihr denn die Kontonummer?
Publikum: Nein!
F: Die findet Ihr unter www.bela-braucht-eure-Kohle.de!
A propos: Wir haben eine neue CD…

Es folgen Ankündigungen zur 5,6,7,8-Bullenstaat.
F: Eine fantastische CD! 10 deutsche Möbel! 34 Punkkracher!
B: Genau 34 Lieder mehr, als Ihr von Madonna für 10 DM kriegen würdet.
F: Ihr wißt, wir sind extrem bescheiden. Wer diese CD nicht kauft, ist blöd. Heute für 10 DM kaufen, morgen für 80 DM bei Ebay weiterverkaufen. Mehr Informationen unter www.die-gute-geschäftsidee.de!

Lest die Pravda

McDonalds

Punkbabies

F: Und jetzt nochmal was, was Ihr kennt… vorausgesetzt, Ihr wart schon mal in der Wilmersdorfer Straße. Dort stehen ja diese Hütchenspieler. Ich war schonmal dort… daher hab ich auch nicht viele Einnahmen von der Planet Punk übrig.
Ihr kennt ja dieses Spiel… drei Becher, in einem ist eine Kugel, und dann werden die gemischt und man muß nachher die Kugel finden. Und das Gemeine ist – die Becher stehen falschrum! So daß man die Kugel nicht sehen kann. Und mit der Zeit fragt man sich: Ist da überhaupt eine Kugel drin?
Aber ich bin ja Rockstar, ich muß nicht schlau sein – bin ja reich!

Hütchenspiel

Mittendrin zu “Every breath you take” folgender Text:
Every Hütchenspiel
Ist ein Spiel zuviel
Ich krieg einen Schreck
Mein ganzes Geld ist weg
Verdammtes Hütchenspiel
Every Hütchenspiel
Ist ein Spiel zuviel
Ich hab es verpaßt
Alles ist verpraßt
Schuld dran ist Hütchenspiel

B: www.anonyme-spielopfer.de!

Die traurige Ballade von Susi S.

B: Und jetzt will ich eine Bresche schlagen zu etwas ganz anderem. Viele essen unsere Freunde, die Tiere – in Wurstform, Eisbeinform, Kebapform…
Okay, eine Currywurst hin und wieder…

Blumen
      [… Thomas D. hat mich dazu gezwungen]

B: Sag nein zu Mortadella, Salami, Schlummeraugenwurst, denn auch sie will leben!
Und dann zählt Bela ein: 12 – 13 – 14 – 15 – und dann kommt “Fuchs, du hast die Gans gestohlen.”

F: Beim nächsten Lied möchte ich um Eure Mitarbeit bitten.
R: (nicht verstanden)
F: DEINE Mitarbeit hab ich sowieso. Ich meinte das Publikum. Könnt Ihr (spricht die Ränge an) beim Refrain eine La Ola-Welle machen? Äh, eine La Ola meine ich. Das heißt ja schon Welle. La Ola-Welle wäre also Welle-Welle – aber Ihr wißt schon, was ich meine.
Also, beim Refrain macht Ihr eine Welle, das üben wir gleich mal. Und das macht Ihr dann während dem Refrain immer wieder, so hunderttausend Mal.

Dann wird geübt – sieht wirklich gut aus!
B: Und nun die drei Typen auf der Bühne.
Und sie machen auch noch eine Welle.

Ein Sommer nur für mich
      [… die Vögel scheißen von den Bäumen]

Die La Ola funktioniert – allerdings ab dem ersten Refrain ständig und ohne Pause.
R: Ihr seid doch La Ola-süchtig!
Dann kommen die scheinbar unvermeidlichen “Nazis raus”-Rufe.
F: Das liegt an Euch! Ihr habt’s in der Hand…
Hier sind sowieso keine Nazis da, ich hab alle gefragt am Eingang.
Danke für die Welle übrigens! Ihr habt Euch gleich gedacht, Strophe, Refrain, viel zu kompliziert, machen wir die Welle halt immer…

Danach eine Improvisation darüber, wie schlimm die Welt doch ist. Leider kam ich da mit Schreiben absolut nicht nach.
Es gibt so viele schlimme Dinge auf der Welt
Das Beste ist immer noch ein Riesenhaufen Geld
Und seltsame Dinge gibt es überall
Aber Bela B. singt jetzt ein Lied – reimt sich nicht, aber egal!

B: Wir sind Superhelden und beschützen Euch!

Ignorama

Bei “… ist auch jeder Politiker ein Schwein”:
F: Eberhard!

Langweilig
      [… jetzt tut mir die Kreissäge weh]

Eingeleitet wird das Lied im Country(?)-Stil.

Rebell

F: Es ist dunkel, Ihr seid müde und wollt nach Hause.
B: Madonna hat gerade Ihre letze Zugabe gespielt. Und wir spielen jetzt auch unser letztes Lied.
F: Stars müssen ja zusammenhalten. Wenn wir jetzt 3 Stunden spielen, wie steht denn dann Madonna mit ihren anderthalb Stunden da?
Jetzt ist es ja auch dunkel, wir können also wieder eine Ballade spielen…

Elke
      [… mein Herz blieb beinah stehen, sie war nackt an’s Bett gefesselt, und das Bett war ziemlich kleen. Ich schrieb ihr einen Liebesbrief, auf Handschellen sogar…]

F: Auf dem Friedhof war kein Platz, weil die gesamte Berliner CDU dort lag und das ist schade.

Gegen Ende des Liedes klettert schon wieder ein Fan das Seil, das vom Publikum bis hoch an’s Bühnendach gespannt ist, hoch und hängt dann ganz oben.
B: Der höchste Ärzte-Fan der Welt!

==========
=====

F: Wollt Ihr mehr?
B: Meine Familie da am Mischpult auch?
R: Mama und Papa B.
Mag Be
rlin auch Heavy Metal?

B: Macht alle das Zeichen des Metal! Ach, schön, ganz Berlin im Zeichen des Metal… Eberhard Diepgen ist nicht mehr, jetzt dürfen wir das!
R: Bleibt das ganze Lied so stehen! Wenn Ihr das schafft, dann spielen wir weiter.
B: Sonst auch…
Grüßt den Gott des Metal: Farin Urlaub!

Es folgt viel Rumgequatsche, das man unmöglich mitschreiben konnte… *g*
B: Gestern hab ich das Publikum aufgefordert, ins solchen Szenen “Halt’s Maul und spiel!” zu rufen.
Publikum: Halt’s Maul und spiel!
Dann wird wieder improvisiert, und es gibt einen Sprechchor:
B: Echter Heavy Metal ist fast so gut wie Seife.
Aber Seife ist viel cooler, um seine Haare scheiße aussehen zu lassen.

F: Wieder was gelernt, danke lieber Bela!
Scheiße, jetzt hab ich einen Krampf im linken Oberarm.

(es machen ja alle noch das “Zeichen des Metal”!)
R: Deshalb werde ich mir nie eine Heavy Metal Platte kaufen.

Dauerwelle vs. Minipli

F: Ich freu mich schon auf das Buch: “Gitarre lernen mit den Ärzten”. Als erstes Stück Dauerwelle vs. Minipli. Und tausende kleine Mädchen rennen zu ihren Gitarrenlehrern und wollen das lernen. Und die Lehrer verwandeln sich in Punkrocker…
B: So verdient er sich also sein Geld…
F: Ich zeig Euch jetzt hier C-Dur! Hier, guckt mal!
R: Und das hier ist G-Dur!
F: Hee, Rod, nicht, daß du meine Akkorde klaust!
B: (zum Publikum) Die Losung lautet: “Halt’s Maul und spiel!”
Publikum: Halt’s Maul und spiel!
Und wieder eine Improvisation:
F: Das habt Ihr Euch so gedacht.
Doch ich hab mein Maul noch lang nicht zugemacht
Ich spiele Euch jetzt ein Lied
Und Ihr wißt nicht, wie Euch geschieht
Bela ist ja meistens ganz still
Und wenn er was sagt, dann “halt’s Maul und spiel”
Und auch Rod ist eher ein stiller Kollege
Oh, was reimt sich auf Kollege?

B: Zahnpflege…

B: Kann Berlin die Sirene?
F: Alle Männer singen ta, die Frauen tü…

Radio brennt
      [… und daher höre ich, das ist kein Witz – am liebsten Radio Fritz!]

B: Wo wird dein Soloalbum wohl am häufigsten laufen?
F: Was für ein Soloalbum?

F: Seid Ihr heiß? Denkt Ihr, was für ein geniales Konzert?
Dann denkt Ihr genau wie ich…

B: Endspurt!

Ist das alles?

Beim Mitsingteil soll das Publikum sowohl mitsingen als auch mitklatschen – und es klappt.
B: Das ist meine Stadt!
F: Und jetzt nur singen! Und jetzt nur klatschen!
B: Das war vielleicht alles…
F: Ihr habt es in der Hand!

===============

B: Meine Güte, seid Ihr laut…
F: Könnt Ihr noch? Wollt Ihr noch? Habt Ihr Verhütungsmittel dabei?
A propos Verhütungsmittel. Bela hat vor kurzem eine alte Papprolle auf der Straße gefunden. Und dann – Simsalabim – hat er sie verzaubert. In ein Didgeridoo!

B: Das ist deutlich besser als die andere Papprolle, die ich vor 20 Jahren gefunden und zu einem Gitarristen gemacht habe…
F: Hat dir diese Papprolle schonmal gesagt, wie sehr sie dir dafür dankt?
B: Ich werde Euch jetzt eine Botschaft der Liebe senden mit meinen Homies…
F: War heute nicht Homi-Parade?
Publikum: Halt’s Maul und spiel!
F: (zu Bela) Du hast’s ihnen beigebracht!
B: Nur wenn er spricht! Doch nicht bei mir! Die Pause überbrücke ich mit Gerede…
(Sprechchor) Halt’s Maul und spiel! Wir essen zeitig!
Dann stellt Bela seine Mitmusiker vor.
B: Hier der mit Soloprojekten meistbeschäftigtste Gitarrist der Welt!
F: Ich kann aber auch mehr als nur Gitarre spielen – ich kann zum Beispiel auch spucken. Zeig ich Euch gleich…
B: Es gibt keine Kondome in seiner Größe… Rodrigo Gonzales!
Und jetzt gebt mir den gottverdammten Beat, ihr Penner!

(Sprechchor) Say hey, hoh, hu, say hü, say hott, say Rod, der Anzug von Joop, der steht dir gut, aber warum wählst du APPD?
B: Aber jetzt spiel ich mal – nach dem Applaus.
Bela spielt auf seinem Didgeridoo.
Didgeridoo: Bela, du Volltrottel!
B: Moment mal, mein Didgeridoo kann sprechen!
Didgeridoo: Ja, du scheiß Penner!
B: Wie hast du mich genannt?
Didgeridoo: Penner!
B: Mein Didgeridoo nennt mich Penner!
Halt’s Maul und spiel!

FaFaFa
      [… und sie sagte zu mir: Halt’s Maul und spiel!]

F: War heute vielleicht jemand in der Innenstadt?
Kaum Reaktion im Publikum.
F: Ich sehe, Ihr seid nicht sehr beeindruckt. Ihr werdet gleich verstehen, worauf ich rauswill…
B: Berlin – halt’s Maul und spiel!
Okay, es war Christopher Street Day.

F: Genau das meinte ich doch…

Rock Rendezvous

B: Farin, ich hab dich heute
auf einem Wagen beim Christopher Street Day geseh’n
Was soll ich sagen?
Selbst in Kleidern bist du wunderschön
Du bist so sexy und so wunderbar gebaut
Sei doch heute meine Braut

F: Unter einer Bedingung, Bela
Sei beim Vögeln nicht so laut
Daß du mich gesehn hast trifft mich wie ein Donnerschlag
Du weißt bestimmt daß ich Frauenkleider auch sehr mag
Bela, du solltest wissen
Ich laß mich gerne von dir schlagen
Aber noch viel lieber
Tu ich Frauenkleider tragen
Wenn ich das tue kommt meine weibliche Seite durch
Bela, du bist ein geiler Lurch

B: Wart ab, bis ich dir deine Schamhaare zerfurch!
Dann kommt Rods Strophe – ganz normal.
F&B: Rod, wir woll’n dich ficken
F: Das ist jetzt zwar ein überraschender Themawechsel
F&B: Wir woll’n dich ficken
B: Doch ich hab gehört, du kannst so herrlich Sex
F&B: Rod, wir woll’n dich ficken
Wollen dich vollsprüh’n
Wollen unsere Sackkanonen bemüh’n
Du wirst heute viel Fäden zieh’n!

B: Rod, du kleine Sau
Du siehst aus wie meine zukünftige Frau
Mach’s mir sofort…

B: Ich kann nicht mehr!
Und da bricht Bela ab, rennt auf Rod zu und fällt ihm um den Hals.
F: Lui, macht die Seite mal dunkel…

Geschwisterliebe

Der lustige Astronaut
      [Ja, ich bin der lustige Astronaut! Und keiner hat mitgekriegt, daß ich mir eine kleine Frau mitgebracht habe. Sie heißt Angela Merkel.]

F: Noch eins für den Nachhauseweg!
Dann müssen alle Frauen, alle Männer und alle Nicht-Getauften singen. Und dann keiner. Bela singt weiter.
F: Bela, KEINER!
B: Ich fühle mich nicht angesprochen…
F: Und jetzt alle total falsch!
Und
jeder der drei singt und spielt was anderes – Hauptsache falsch.
B: I wanna be daylight in your eyes…

===============

F: Ich soll Euch von Bela fragen, ob Ihr noch me
hr wollt!

B: Das stimmt überhaupt nicht! Ich habe das nie bezweifelt. Ich werde jetzt eine traurige Geschichte erzählen…

Manchmal haben Frauen

Wie es geht

F: Noch eins zum Abschied.
Habt Ihr Feuerzeuge dabei? Oh wie schön… Sternenhimmel umgekehrt!

Und es ist wirklich schön. Hoffentlich wird das Bild was…
B: Das ist das xte Open Air auf dieser Tour – und es hat noch nie geregnet! Gott liebt die Ärzte!
R: Aber lieben die Ärzte auch Gott?
B: Und was ist jetzt in der Max-Schmeling-Halle los?
Es folgt ein Sample von “Music” von Madonna.

Zu spät
      [… und nicht wie ich ein gekacheltes Hallenbad
      … du bist mit ihm bei den Beatsteaks gewesen
      … er wußte nicht, daß ich auch Schläger bezahlen kann]

Statt “Ich werd die Herzen aller Mädchen brechen”:
B: Dann wirst du Herzen in der Wuhlheide brechen!
F: Und zwar 18.000 Stück…
B: Wir haben zusammen in einem Jugendheim in Spandau angefangen.
F: (singt) Dann sind wir zwei Stars und Ihr lauft hinter uns her , ich bin der Gitarrist und du der Schlagzeuger!
Nach dem folgenden Jubel (*tränenausdenAugenwisch*) fängt Rod wieder zu spielen an, und Bela fügt mal wieder sein geliebtes Daylight ein.
F: Das paßt ja genau – die haben uns das geklaut!
B: Die No Angels, die verklagen wir.
B: Das war die beste Band der Welt!
R: (singt auf “We are the champions”) We are the best band in the world
We are die Ärzte – aus Berlin!

B: Die verklagen wir auch gleich…
Das war’s!

F: Mir fällt auch kein Lied mehr ein, das wir nicht gespielt hätten…
Anneliese Schmidt, Außerirdische…

B: Teenagerliebe, Paul…
R: El Cattivo, Micha…
F: You name it! Wir haben alles gespielt!
Das Publikum schreit wild “Westerland”.
F: Was wollt Ihr denn? MAOAM?
Publikum: MAOAM!
B: Wester – was?
Ach, Westerland. Oh je, das haben wir nicht geprobt!

F: Wie ging das nochmal?
Und dann spielen sie erstmal “Außerirdische” mit dem Text von Westerland.

Westerland
      [Jeden Tag sitz ich am Wannsee, als Rockstar hat man viel Zeit. Ich sitz hier auf meinem Handtuch, auch im Winter, tut mir leid…]

B: Kommt gut nach Hause!
R: Da ist die Tür!
F: Schön war’s auf jeden Fall!
B: Die nachweislich beste Band der Welt!
B: Ich war auf der Bühne zusammen mit Farin Urlaub, mit Bela B. und IHM – seine Schlußworte haben so manchen Tiger homosexuell werden lassen.
R: Berlin, zum zweiten und letzten Mal – I love you!
B: Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
F: Wir verneigen uns vor dem besten Publikum, das wir hatten auf dieser Tour!
B: Und Farin Urlaub war früher eine Frau.

Und weg sind sie, um Punkt 23:00. Noch das Plakat “Haut endlich ab” – und das war’s.

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