May 2012

26.05.2012 Die Ärzte (Köpi-Arena, Oberhausen)

Sunday, May 27th, 2012
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Na bitte, es geht doch…

Nach dem doch sehr enttäuschenden Tourauftakt in Zwickau nun also mein zweiter Versuch für diese Tour, beim zweiten Oberhausen-Konzert. Was hatte ich erwartet? Nun ja, ich hatte mir schon ein deutlich besseres Konzert erhofft, dazu natürlich ein echtes Bühnenbild und eine abgestimmtere Setlist. Ich hatte nicht erwartet, dass ich komplett geflashed und glücksstrahlend aus dem Konzert komme – klar, wäre natürlich die Optimal-Version gewesen, aber mir war klar, dass es dafür doch SEHR viel brauchen würde.

Meine Erwartungen wurden auch erfüllt – das Konzert war deutlich flüssiger, deutlich stimmiger, die Setlist war ein wenig abwechslungsreicher (auch wenn mir immer noch mehr alte Lieder fehlen). Es gab ein Bühnenbild – nicht so aufwendig, wie man es erwarten könnte, aber absolut akzeptabel. Die Stimmung im Publikum war super, deutlich besser als in Zwickau. Und die Gesamtqualität war um Klassen besser. Ich fand das Konzert gut; es kommt aber lange nicht in die Nähe meiner “Top-Ärzte-Konzerte”. Aber das wäre zurzeit auch eher schwierig, glaube ich.

K.I.Z. waren wie erwartet grottig – allerdings nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Die Ansagen waren diesmal fast schon niveauvoll, verglichen mit dem einen Festivalauftritt, den ich von ihnen gesehen habe, und ihrem Interview für die Prawda. Zum letzten Song “Hölle” kam dann auch Bela auf die Bühne, aber er schien sich nicht wirklich wohl zu fühlen…

Dann war es nach nur einer halben Stunde Umbau Zeit für DÄ. Los ging es gleich damit, dass (nach den ersten drei Liedern, versteht sich) Farin feststellte, dass wir sie ja eigentlich fürs Konzert gar nicht brauchen und wir einfach selber singen könnten. Klappte auch, und das wurde dann auch am Ende noch mal aufgegriffen, als DÄ eigentlich fertig waren, das Publikum aber noch nach Westerland verlangte. Das sollten wir dann einfach selber singen, was auch super klappte – bis zu der Stelle, wo die Strophe weitergeht, wo alle aber immer in den Refrain übergehen. Pff…

Interessant fand ich, dass das erste Lied, was so RICHTIG Reaktionen im Publikum zog, “Ein Lied für dich” war. Vorher, bei den neuen Stücken, war weitaus weniger Begeisterung da. Na, was sagt uns das…?

Vor “Deine Schuld” (*rolleyes*) bekamen wir noch kurz “We will rock you”, weil Bela auch mal mit nur ein paar Tönen eine Reaktion vom Publikum bekommen wollte. Der Unterschied: Das Lied ist nicht von ihm… =;-)

Gequatscht wurde deutlich mehr, Publikumsinteraktion gab’s auch – das lag also wirklich an der Unsicherheit zum Tourauftakt, dass das in Zwickau fehlte. Aber nun ja, warum machen sie es dann nicht wie andere Bands und spielen vor der Tour ein paar Warm-up-Gigs? Da erwartet man dann etwas ganz anderes als beim Tourauftakt… *seufz*

Jedenfalls gab’s La Olas – auch wenn FU da offenbar einen gewissen Maulkorb bekommen hat. =;-) Laut Bela macht er sich jedoch super als Diktator. Er braucht nur noch eine kleine Südseeinsel, wo er das auch ausleben kann. Oder er macht es wie gehabt beim Konzert – indem er z.B. dafür sorgt, dass bei “Zu spät” nicht mitgeklatscht wird, sondern stattdessen “Klatsch! Klatsch! Klatsch!” gerufen. *lol*

An Überraschungen in der Setlist gab es “Mein kleiner Liebling” und “Tittenmaus” (beide wurden zwar bei anderen Konzerten der Tour schon gespielt, aber ich hätte nicht erwartet, dass sie es fest in die Setlist schaffen) – mit diversen Nostalgie-Momenten: Bela erzählte von seinem alten VHS-Player. Mit Fernbedienung. An einem Kabel. In der Niebuhrstraße 38b – womit sie dann auch offiziell das Geheimnis der Tourshirts lüfteten.

Dann gab es die Live-Premiere von “M&F”, was auch recht gut funktionierte – kennt man ja auch anders beim ersten Mal, ne? *hüstel* Ich muss aber auch sagen, dass die anderen neuen Lieder, die gespielt wurden (deutlich weniger als in Zwickau) mittlerweile auch besser klangen. Sogar Captain Metal.

Als Deko gab es zwei Videowände, die aber nicht von Beginn an verwendet wurden, sowie ein paar “Licht-Würfel”, die ganz nett eingesetzt wurden. Und es veränderte sich immer wieder das komplette Bild, was es abwechslungsreicher machte. Die “Bassdusche” (Rods Bassverstärker wurde immer weiter “aufgemotzt”, bis er wirklich drunterstehen konnte) war ein ganz netter Gag, aber ich fürchte, dass sich das schnell abnutzt. Beim halben Lovesong wurden auf der Videowand durchgehend Fotos von bekannten Paaren eingeblendet, das kam sehr gut an – auch wenn es sich für die Band seltsam anfühlen muss, wenn das Publikum plötzlich und aus dem Nichts anfängt zu jubeln, nur weil auf der Leinwand gerade Beavis & Butthead (oder wer auch immer) auftauchen. *g*

So, eigentlich wollte ich doch nur einen kurzen Bericht schreiben… *hüstel* Fazit: Es war ein schönes Konzert, es hat Spaß gemacht. Nach München fahr ich aber trotzdem nicht, dafür hätte ich richtig begeistert sein müssen…

16.05.2012 Die Ärzte (Stadthalle, Zwickau)

Thursday, May 17th, 2012
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Tourauftakt der “Das Ende ist noch nicht vorbei”-Tour. In Zwickau – ach ja, da war doch was, letztes Jahr… 90 Minuten, fliegende Becher, Sitzblockade. Diesmal also wieder Tourauftakt, diesmal nicht Laternen-Joe sondern DÄ, und ja: normale Konzertlänge!

Zum ersten Mal seit langem schreibe ich nur einen Konzertbericht, fühlte mich beim Konzert nicht verpflichtet, mitzuschreiben, mitzudenken, vorzuarbeiten für die Nacharbeit. Yay! Aber: … nee. Das war nichts. Das war überhaupt nichts. Und ich weiß nicht, wieviel davon einfach am Tourauftakt lag, wieviel “Vorbelastung” ist und wieweit die Band sich wirklich, objektiv statt subjektiv, verändert hat. Also jetzt die geballte Kritik…

Nein, ein DÄ-Konzert muss nicht perfekt sein. Verspieler und Textvergesser gehören dazu, aber – in Maßen! Ich habe mich eigentlich durchgehend gefragt: “WAS haben die eigentlich zwei Wochen geprobt?!?” Weder die alten noch die neuen Lieder saßen, der Sound war absolut grottig, und Bela hat so gut wie keinen Text richtig auf die Reihe bekommen. Bei den alten Stücken hakte es größtenteils an Einsätzen, Übergängen und natürlich am Text, die neuen funktionierten live einfach nicht. Das lag einerseits an der Auswahl – die ruhigen Stücke, die eh kaum jemand so toll findet, werden natürlich nicht plötzlich live total abgefeiert werden… könnte man sich eigentlich denken. Andererseits auch an der Umsetzung. Wie, der Waldspaziergang ist live nicht singbar? So eine Überraschung aber auch… Für Farin schien es tatsächlich eine Überraschung zu sein; mittendrin wechselte er dann von Kopfstimme im Refrain auf “Kraft”, aber das wird er nicht länger als ein paar Konzerte durchhalten… Captain Metal wurde gespielt, MUSSTE gespielt werden, war aber eine ziemliche Enttäuschung. Bela spielte zwangsläufig im Sitzen, in seinem eigenen Tempo, Farin und Rod suchten sich ihrerseits beliebige Tempi raus – Gratulation, dass sie nicht völlig auseinandergefallen sind. Farin an der Gitarre bemühte sich, aber es klang furchtbar leer – und falsch noch obendrein. Tja. Das HABEN sie vermutlich geprobt, aber nicht wirklich erfolgreich… zeiDverschwÄndung – nun ja, hat nicht so wirklich interessiert, und die Live-Umsetzung war auch höchst fragwürdig. Der Schlumpf-Teil im Refrain wirkte einfach nur albern, der Gesang war schlecht, und Farins “aber es gibt doch nichts Besseres zu tun” mit Antwort von Bela: “Als was? Als was denn?” (FU: “Das weiß ich doch nicht, ist dein Lied!”) erinnerte mich ganz furchtbar an Hollys “Keiner versteht mich, Alter!” – und sorry, aber das geht ja nun mal gar nicht, wenn Bela Farin auf die Ebene eines Musizier-Untertans stellt…

Soviel zum Musikalischen. Die Setlist: äh, hallo? Quasi nichts Altes, von Zu spät und Ist das alles mal abgesehen… Dafür haufenweise Lieder vom neuen Album (was natürlich absolut okay ist), viel Jazz ist anders, und sonst nur mal hier und da ein einzelnes Liedchen; da kam keinerlei Nostalgie auf. Los ging’s mit Ist das noch Punkrock, Bettmagnet und Tamagotchi – hrmpf. Nee, das ist kein Punkrock mehr…

Was fast schon weh tat, war die Betretenheit auf der Bühne – einige Lieder, allen voran Sohn der Leere und Das darfst du, zogen absolut NULL Resonanz im Publikum, und man konnte Bela und Farin (Rod hab ich nicht gesehen ;)) ansehen, wie unangenehm ihnen das war. Klar, das kann man sicher auf den Tourauftakt schieben; man muss ja erst mal ausprobieren, was funktioniert und was nicht. Aber man kann es auch so auslegen, dass sie einfach den Kontakt zum Publikum verloren haben und sich das durchaus vorher hätten denken können – wenn sie nicht der Meinung wären, dass das Publikum eh ALLES abfeiert, was sie tun.

Sehr bezeichnend auch die Situation gegen Ende, als Bela und Rod anfingen rumzuimprovisieren: “Wir spielen jetzt die Suite aus Tabaluga und Lili!” Farin, völlig perplex, dachte offenbar, dass das ein wirklich existierendes Lied wäre, merkte mehrfach an, dass er da nicht mitmachen kann, weil er es nicht kennt, und stand blöd und völlig fehl am Platze rum, bis die beiden dann wieder aufhörten. Tja, ist ja auch SEIN Metier, das Rumimprovisieren, da haben die anderen beiden sich fernzuhalten – oder wie?! Heieiei, ein Herz und eine Seele, die drei…

Zu Beginn des Konzertes wurde das Publikum konsequent gesiezt – was aber spätestens bei “Ihre Schuld” (*rolleyes* da half es auch nichts, dass der Anfang rückwärts gespielt wurde…) allen auf den Keks ging. Bela beschloss dann, dass wir ihnen doch das Du anbieten sollten, alle waren erleichtert, und es folgte der beste Spruch des Abends – nicht wie sonst fast immer von Rod, sondern diesmal vom Publikum. Bela: “Und wie heißen Sie?” – Publikum: “Zwickau!” GEIL!

Das war’s aber auch schon so ziemlich mit Interaktion. Keine La Olas, keine Chöre, keine Aufforderung zum Hinsetzen – klar, das kann man auch alles auf den Tourauftakt und die dementsprechende Nervosität schieben. Genau wie ich davon ausgehe, dass es bei den kommenden Konzerten auch noch eine Bühnendeko geben wird – nicht nur ein paar Verstärker, Schlagzeug und Mikros vor weißem Vorhang. Aber ganz ehrlich: Auch die Leute, die beim Tourauftakt dabei waren, haben 38 Euro Eintritt gezahlt. Und dafür war das Gebotene doch SEHR SEHR schwach. Und DÄ waren sich dessen voll und ganz bewusst; Farin traute sich am Ende nicht mal, DÄ als Beste Band der Welt zu bezeichnen. Zu Recht. Bzw. eben zu Recht nicht. *seufz*

Ich bin SEHR gespannt, wie sich die Konzerte in den nächsten Tagen verändern werden, und ich hoffe sehr, dass sich an Setlist sowie an der musikalischen Darbietung noch EINIGES tun wird und DÄ am Ende vielleicht sogar ihre (Zusammen!-)Spielfreude wiederfinden… =:-/

20.04.2011 WWE RAW (Salzburgarena, Salzburg)

Saturday, May 12th, 2012
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Meine letzte WWE-Liveveranstaltung ist gerade mal ein halbes Jahr her; das war mein erstes Live-Event seit Ewigkeiten und dementsprechend toll und eindrucksvoll! Aber: Es war eine Show des Smackdown-Brands, den ich kaum verfolge und der zurzeit ja doch mit relativ wenig großen Stars auskommen muss. Daher hatte ich die aktuelle Tour eigentlich schon abgehakt, denn das brauchte ich jetzt nicht gleich noch einmal. Obwohl… eine RAW-Show wäre natürlich toll…

Kurzfristig ergab es sich, dass ich am Donnerstag nach Österreich musste. Und wenn ich eh durch Salzburg fahre, dann kann ich natürlich auch einfach einen Tag früher hin und die WrestleMania Revenge Tour mitnehmen! Tickets gab es noch zu Genüge, und so machte ich mich auf die Reise.

An der Salzburgarena angekommen wunderte ich mich erst mal, wie klein die Halle war – deutlich kleiner als die SAP-Arena in Mannheim! Richtig “familiär”, und man hatte von überall das Gefühl, richtig nah am Geschehen dran zu sein. Klasse! Ausverkauft war die Halle allerdings bei weitem nicht. Selbst unten rund um den Ring waren noch Plätze unbesetzt, und oben auf den Rängen blieben ganze Blöcke leer. Wirklich schade, aber ich vermute, dass das an den doch recht happigen Ticketpreisen lag.

Am Einlass war ich überrascht über die strengen Kontrollen. Fotoapparate waren absolut tabu, und die Taschen wurde gründlichst durchsucht. Aber man hat ja nicht umsonst Konzerterfahrung… In der Halle selbst interessierten die Fotoapparate dann aber wiederum niemanden mehr, und man konnte jederzeit ungestört knipsen und filmen. Ein wenig inkonsequent – aber warum soll man den Zuschauern auch das Fotografieren verbieten?

Kurz nach acht ging das Licht aus und der Ringsprecher betrat den Ring, um das erste Match anzukündigen. Und dann… stand er minutenlang verlegen im Ring herum und wartete darauf, dass die Musik abgespielt wurde. Das klappte aber offenbar nicht! Irgendwann startete dann zumindest die Lichtshow (Kommentar: “Oh, at least we got lights now!”), und nach einiger weiterer Verwirrung kam John Morrison ohne Musik zum Ring. Sein Gegner: Dolph Ziggler! Auf halbem Weg zum Ring klappte es dann auch mit seiner Musik, und den Rest des Abends blieben wir von technischen Pannen verschont. Das Match war ein toller und langer Opener, der sehr schön anzusehen war. Es ging zwar auch einiges daneben (was man in live und relativ nah dran sehr viel deutlicher mitbekommt als im Fernsehen), aber die Athletik der beiden ist beeindruckend. Nach mehreren Starship-Pain-Ansätzen schaffte es Morrison dann schließlich, Ziggler zu besiegen.

Als nächstes stand ein Tag-Team-Match auf dem Programm: Die Uso-Brothers gegen Santino Marella und Vladimir Kozlov, begleitet von Tamina. Auch dieses Match war unterhaltsam, wenn auch – wenig überraschend – auf einem ganz anderen Niveau als der Opener. Am Ende schaffte Marella nach seiner Cobra den Pin.

Danach eine Überraschung: Der erste Protagonist des nächsten Matches war kein Geringerer als William Regal! Die Reaktion auf ihn war allerdings sehr verhalten. Ich muss gestehen, ich war mir selbst unsicher, ob er nun gerade Heel oder Face ist, aber um mich rum fielen Sätze wie “Ich kenn den gar nicht?!” Sein Gegner war allerdings allen bekannt, und Evan Bourne war natürlich der klare Publikumsliebling im folgenden Match. Nach den ersten paar Aktionen von Bourne erwartete ich schon das Match des Abends – es entwickelte sich aber leider eher zum Gegenteil. Außer Schlägen und Tritten gab es fast nichts zu sehen, und Bournes Selling bestand größtenteils darin, möglichst viel und möglichst hoch in die Luft zu spucken. Keine Ahnung, wer von den beiden die “Schuld” am schlechten Match hatte, aber ich empfand den Airbourne und darauffolgenden Pin dann doch ein wenig als Erlösung…

Weiter ging es mit Ted DiBiase gegen Mark Henry. Offenbar ein Lückenfüller? Denn Wrestling gab es eigentlich nicht zu sehen… Ted DiBiase war köstlich in seiner Rolle als feiger Heel, der nicht in den Ring will und stattdessen das Publikum beschimpft. Mark Henry wurde von einem Teil des Publikums bejubelt, von einem überraschend großen Teil jedoch auch ausgebuht. Beruhigend, dass nicht nur ich ihn als 2-Kubikmeter-Schlaftablette empfinde… Wie dem auch sei, das “Match” endete – fast bevor es überhaupt angefangen hatte – damit, dass DiBiase Henry eine Ohrfeige verpasste und dieser ihn dann nach einem Slam pinnte.

Vor der Pause stand noch Highflying auf dem Programm: Primo Colon gegen Sin Cara. Ich gestehe, dass mir Primo nicht wirklich etwas sagt – und die Reaktion in der Halle war genauso mau. Genauer gesagt gab es überhaupt keine Reaktion auf seinen Einzug… Im Ring angekommen schnappte Primo sich ein Mikro und erklärte, dass Österreich ihn gefälligst würdigen solle, aber auch das brachte nicht wirklich eine Reaktion hervor. Ehrlich gesagt konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, warum gerade Primo vor seinem Match eine Promo hielt? Sin Cara wurde dann, obwohl er ja noch nicht wirklich etabliert ist, vom Publikum gefeiert, und das Match war definitiv ein Highlight. Viel Highflying-Action natürlich! Auch wenn auch hier einige Aktionen unsauber durchgeführt waren und man klar sehen konnte, wie Aktionen, die völlig ins Leere gingen, als Treffer verkauft wurden. Und dennoch: eindrucksvoll! Natürlich konnte am Ende Sin Cara den Sieg einfahren.

Nach diesem Match ging es in die Pause, die sehr kurz gehalten wurde. Vermutlich deshalb, weil es sowieso nur einen einzigen Merchandise-Stand gab (was mich sehr gewundert hat), an dem zudem nur sehr wenige Artikel zu erwerben waren. Darunter T-Shirts, bei denen man erst mal raten musste, welchen Superstar sie wohl bewerben sollen… (Meine Vermutung war HHH und Undertaker, aber ohne Garantie.)

Weiter ging es dann mit dem unvermeidlichen Diven-Match, diesmal als Tag-Team-Action. Maryse und Alicia Fox auf der einen Seite standen Natalya und Eve Torres gegenüber. Wie zu erwarten bekamen wir ein wildes Haarezerren zu sehen, sowie Diven, die es nicht mal hinbekommen, sich richtig einzuwechseln oder elegant aus dem Ring zu rollen. Aber für die männlichen Besucher war es sicherlich ein Augenschmaus. Und überraschenderweise wurde das Diven-Match genauso abgefeiert wie die restliche Show! Siegreich waren – natürlich – die Face-Diven Natalya und Eve Torres.

Nun war es Zeit für ein Titelmatch, denn Sheamus musste seinen US-Title gegen Daniel Bryan aufs Spiel setzen. Ein richtig gutes Match, das Sheamus nach einem Tritt gegen Bryans Kopf für sich entscheiden konnte. Meiner Meinung nach war dieses Match das “echteste” des Abends, denn die Aktionen saßen und trafen. Und an Sheamus roten Flecken konnte man auch genau sehen, wo Bryans Chops ihn getroffen hatten. Sehr interessant fand ich hier die Position des Publikums, denn Sheamus bekam weitaus mehr Zuspruch, als man für einen Heel erwarten konnte. Natürlich wurden die Aktionen von Bryan stärker bejubelt; aber es gab mehrfach Sheamus-Sprechchöre, und auch er erntete Applaus für seine Aktionen. Völlig zurecht, wie ich finde!

Und schon wurde der Main Event des Abends angekündigt – sehr schade, denn ich hätte gerne zwei Einzelmatches gesehen, anstatt dass alle Main-Eventer in einem Kampf “verbraten” werden. Aber wir bekamen stattdessen ein Tag-Team-Match. The Miz (natürlich mit Alex Riley) war der erste, der heraus kam. Er schnappte sich gleich ein Mikro und erklärte… ganz… langsam… damit… wir… ihn… auch… verstehen… (äh ja, ich schreib dann mal normal weiter, okay? ;-)), dass er ja der Champion sei und sich aussuchen könne, wann und wie er antritt, und ob alleine oder als Tag-Team oder im Triple-Threat-Match, in jedem Fall werde er gewinnen, denn er sei nun mal der Champion und überhaupt. Für seine Catch-Phrase erwartete er dann völlige Stille – die er natürlich trotz einem “dirigierenden” Riley nicht bekam. Awesome ist er trotzdem! Als nächstes kam CM Punk zum Ring. Und ich ganz persönlich fand es wunderbar zu sehen, wieviel Spaß derweil die Herren im Ring hatten… Miz funktionierte kurzerhand seinen Championship-Gürtel zur Luftgitarre um und sang lauthals mit (übrigens auch noch, als später Randy Ortons Musik erklang), und als CM Punk im Ring angekommen war, mussten erst mal beide die Seile testen und liefen kreuz und quer durch den Ring. Als Riley auch noch mitspielen wollte, wurde ihnen das aber offenbar zu kompliziert. 😉 Als letzter kam dann noch John Cena zum Ring – natürlich zu ohrenbetäubendem Jubel. Cena warf Kappe und T-Shirt ins Publikum, da konnten Miz und CM Punk natürlich nicht nachstehen; allerdings wurden deren beide T-Shirts von Alex Riley gefangen, der sich freute wie ein Schneekönig. Tatsächlich folgte dann auch noch ein Match! Aber… äh ja, also… da stand Miz vor mir im Ring! Ich war also irgendwie abgelenkt, uhem. Jedenfalls wurde Riley nach mehrfachem Eingreifen aus der Halle geschmissen. Es gab einen Superplex vom dritten Seil von Orton gegen Miz und als Revanche ein Skullcrushing Finale von Miz gegen Orton. Irgendwann ging der Ringrichter KO, Orton wollte CM Punk den Punt verpassen, was Miz aber verhindern konnte. Plötzlich war Riley wieder im Ring, hatte aber keine Chance gegen den plötzlich wiederauferstandenen Cena und den unverwundbaren Orton, und dann war der Ringrichter wieder wach und zählte den Pin. Warum plötzlich ein Schuh in die Luft flog und der Ringrichter nachher auf Socken nach hinten lief, wurde mir zwar nicht klar – aber wie erwartet konnten Cena und Orton den Sieg einfahren.

Die beiden ließen sich dann noch ein wenig feiern – allerdings wirklich nur ein wenig, ich hätte da doch erwartet, dass auch ein paar Autogramme geschrieben werden! Aber das passierte gar nicht. Und es zeigte sich, warum man nicht Fan der Heels sein sollte, denn Miz und CM Punk waren nach dem Match einfach plötzlich weg. Schade!

Dennoch insgesamt ein tolles Erlebnis! Für mich kein Vergleich zur Smackdown-Houseshow im November; einerseits aufgrund des doch sehr viel größeren Star-Aufgebots, andererseits auch durch die kleinere Halle und damit das Gefühl, so richtig nah dran an der Action zu sein. Nächstes Mal also wieder RAW, und gerne auch wieder eine kleine Halle!

13.11.2010 WWE SmackDown (SAP-Arena, Mannheim)

Saturday, May 12th, 2012
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Die WWE war mal wieder in Deutschland, und ich… sollte wohl ein wenig ausholen, denn sonst wird sich dieser Bericht vermutlich ganz schön wunderlich anhören. Ich habe die WWE – oder genauer gesagt die WWF – bisher zweimal live gesehen: 1994 in Frankfurt und 1999 in Texas. Das ist also schon “ein wenig” her… Mittendrin habe ich mich jahrelang überhaupt nicht mehr für Wrestling interessiert und bin erst Anfang dieses Jahres wieder “eingestiegen”. Und jetzt war die WWE also in Mannheim – und nu ja, wenn es sich anbietet, dann guckt man sich das doch mal wieder an!

Mittlerweile bin ich “Konzertjunkie” und große Veranstaltungshallen gewöhnt – 1994 war ich zum allerersten Mal in so einer großen Halle und fand sie gigantisch. Die SAP-Arena im Vergleich dazu fand ich jetzt doch eher… familiär. Keine Ahnung, ob ich da falsche Maßstäbe ansetze (durchaus möglich), aber obwohl ich ziemlich weit oben saß, kam mir das sehr viel näher vor als “damals”. Ausverkauft war es nicht, aber schon einigermaßen gut gefüllt, nur die Oberränge waren eher spärlich besetzt. Die Reaktionen des Publikums fand ich durchaus eindrucksvoll – auch da kann ich leider nicht einschätzen, ob das verhältnismäßig laut oder leise war, aber da ich Wrestling mittlerweile doch eher mit einem Grinsen im Gesicht verfolge und nicht (mehr) wirklich ernstnehmen kann, fand ich es echt klasse, wie das Publikum insgesamt mitgegangen ist. Und im Gegensatz zu einem Konzert kriegt man bei einer Wrestlingveranstaltung ja auch viel mehr davon mit, was das Publikum so macht – ohne laute Musik nebenbei.

Vorher hatte ich mich gefragt, wie wohl der “gemeine Wrestlingfan” heutzutage so aussieht. Das frage ich mich immer noch – denn das Publikum war total gemischt. Von fünf bis fünzig alles dabei, Männlein wie Weiblein, logischerweise recht viele Amis.

Los ging’s um Punkt sieben mit MVP gegen Tyler Reks – für mich eher eine uninteressante Begegnung. Mit den beiden kann ich nicht wirklich etwas anfangen, und so konnte ich zuerst mal die Atmosphäre analysieren. Zu Beginn hatte ich bei den MVP-Chants ja noch das Gefühl, dass die von WWE-Seite aus gestartet wurden, so “Anklatscher”-mäßig – aber dafür war’s dann später doch teilweise zu ruhig, und es kamen immer von den verschiedensten Leuten Initiativen. Aber allein die Tatsache, wie wirklich jede Aktion von MVP bejubelt, alles von Reks dagegen ausgebuht wurde… Wie im Fernsehen, nur lauter! Ich muss allerdings sagen, dass ich das Ganze zwar amüsant und lustig fand, aber doch ein wenig nachdenklich wurde, wie denn der Abend insgesamt verlaufen würde – denn insgesamt wirkte mir alles doch zu sehr nach Theater. Im Fernsehen ist es einfach echter – bzw. der “Echtheitsdetektor” ist sowieso runtergeschraubt, weil es ja eben Fernsehen ist.

Weiter ging’s mit Drew McIntyre vs. Finlay. Fin-wer? Hrmpf, da meldeten sich meine zehn Jahre WWE/WWF-Pause – oh, oder wohl doch eher mein damaliger WCW-Boykott, verrät mir Wikipedia. Jedenfalls schien er beliebt zu sein, und das Match war nett, wenn auch das Ende ein wenig verwirrend war, wenn man nicht wusste, was da auf einmal für ein Ding im Ring rumlag.

Aber da ich ja sowieso seit meinem “Wiedereinstieg” fast ausschließlich RAW sehe und SmackDown eher marginal verfolge, war mir durchaus bewusst, dass ich einige der Athleten gar nicht kennen würde. Beim nächsten Match war das aber kein Problem – denn da ging es four-way um den Intercontinental-Title: Kaval, Cody Rhodes, Kofi Kingston und Dolph Ziggler. Ein Match mit wenig Spannung (da ja klar war, dass Ziggler seinen Titel verteidigen würde), aber sehr nett anzuschauen. Das war dann auch langsam der Zeitpunkt, wo ich ein bisschen vom “Theater-Feeling” wegkam und das Geschehen im Ring einigermaßen ernstnehmen konnte.

Danach kam dann aber das erwartete Match mit den großen Fragezeichen. Chris Masters gegen Chavo Guerrero. Hinter mir sind bei der Ankündigung von Masters einige komplett ausgeflippt, und Guerrero wurde ordentlich ausgebuht, es ging also wohl (zum Glück) nur mir so, dass ich keinen der beiden kannte. =;-)

Im Anschluss wurde ein 6-Mann-Tag-Team-Match angekündigt. Häh – sechs Mann? Die werden doch nicht Bret Hart in den Ring stellen…? Aber zuerst wurden The Nexus angekündigt – und als Justin Gabriel, David Otunga und Husky Harris herauskamen, stand die Halle zum ersten Mal so richtig Kopf. Wobei sich das Publikum offensichtlich nicht zwischen Buhen und Jubeln entscheiden konnte… Und dann ihre Gegner: Die Hart Dynasty und Hall of Famer Bret Hart! Oha… sie tun es also doch? Hmm. Also, 1994 war Bret Hart DER Grund, warum ich das unbedingt live sehen musste, und eines der wenigen Bilder, die mir von damals noch im Kopf sind, ist sein Einzug. Diesmal fand ich es doch eher unbeeindruckend. Der Jubel war nicht größer als beim Nexus (nur positiver natürlich), und nu ja – es tut schon ein wenig weh, ihn langsam zum Ring wackeln zu sehen. Irgendwie war ich froh, weit weg zu sitzen und ihn nur aus der Ferne zu sehen, denn Legenden soll man nicht zerstören. Vor allem nicht, wenn sie sich selbst zerstören. =:-( Aber genug geunkt – das Match war gut, Brets Aktionen passten, und natürlich gewann Bret mit dem Sharpshooter. Schon wieder ein total überraschendes Ende… Etwas irritierend waren nur die mehrfach aufkommenden “Ausziehen!”-Rufe. Die sich bei genauerem Hinhören als “Husky”-Rufe entpuppten. Ups, ich bin wohl doch ein wenig an Konzerte und Konzertpublikum gewöhnt. =;-)

Ohne irgendeine Ankündigung ging es danach in die Pause – das fand ich seltsam, zumal die Pause dann auch genauso plötzlich wieder zu Ende war. Wer noch draußen stand, hat aber nicht wirklich etwas verpasst… Zuerst wurden Spieler der Mannheimer Adler in den Ring geholt, die dann blöd rumstanden, während Kelly Kelly und Layla sich einen Tanzwettbewerb lieferten. Aha. Die Stimmung war total auf dem Siedepunkt (das ist doch der Punkt, bei dem Wasser gefriert, oder?). Kelly durfte dann als Special Referee im Ring bleiben, und Layla trat gegen Natalya an. Und als es eigentlich vorbei war, gab’s trotzdem noch eine kleine Schlägerei nachgeliefert, weil die Damen wohl nicht aus dem Ring wollten oder so. Nun ja. Wie man vermutlich merkt, bin ich totaler Fan des Damen-Wrestlings. *hüstel*

Aber dieser Fehltritt war dann schnell vergessen, denn es folgte das Match des Abends. Nicht unbedingt wrestlerisch, aber… das war Comedy pur. Und zwar in schöner Art und Weise, es war echt amüsant. Entertainment halt! Ein Tag-Team-Match: Auf der einen Seite Alberto del Rio und Jack Swagger (dazu sollte ich vermutlich noch sagen, dass ich von seinem Begleitvogel bisher nur gelesen und ihn nie gesehen habe – aber hey, das ist ja wohl total DaDa *rofl*), auf der anderen Edge (mit dem wohl lautesten Empfang des ganzen Abends!) und Rey Mysterio. Das Match war irgendwie nebensächlich, aber die ganze Stimmung und Show…: Der Vogel. Edge, der sich vor Beginn den Schal von del Rio schnappte und damit rumspielte. Die sich ständig abwechselnden “Spear”- und “619”-Chants, egal in welcher Situation (besonders amüsant z.B., als Mysterio mutterseelenallein und gegnerlos im Ring stand und lauthals ein 619 gefordert wurde – na, dann mach mal! *lol*). Und klar, natürlich gab es am Ende sowohl 619 als auch Spear. Und weil einmal nicht reicht, musste der Vogel auch noch dran glauben. Hach ja. Doch, es war unterhaltsam, so blöd es auch – im Nachhinein betrachtet – klingen mag.

Nach dem Match ergriff Mysterio kurz das Wort, um an den Todestag von Eddie Guerrero zu erinnern. Dies war die einzige “Promo” am ganzen Abend – das verwunderte mich ein wenig. Eigentlich hätte ich erwartet, dass es da mehr zu hören gibt… Zumal man ja in Berichten immer wieder davon liest, was z.B. Miz in Europa so alles von sich gibt. Aber tja, Miz treibt sich ja in anderen Ländern rum… *grmbl*

Egal. In Folge wurde das letzte Match angekündigt. An Kane im Mainevent konnte ich mich noch erinnern, aber wer war denn noch als Gegner übrig…? Hmm… Big Show? BIG SHOW??? Die wollen Kane vs. Big Show im Mainevent bringen? Äääh… tja. Wollten sie nicht nur, taten sie auch. Was in meinen Augen den Abend echt abwertete. OK, immerhin haben sie das “Steh-Wrestling” so übertrieben dargestellt, dass man es schon wieder als ironisch und daher irgendwo einfallsreich abtun könnte (Big Show und Kane standen sich bestimmt fünf Minuten lang gegenüber, ohne irgendetwas zu tun), aber nee… ein ordentlicher Mainevent sieht echt anders aus. Nun ja, immerhin durften (bzw. mussten) am Ende so gut wie alle noch mal raus – erst griffen Nexus ein, sodass das Match abgebrochen wurde, dann eilten die Heels Nexus zur Hilfe und dann räumten – total überraschenderweise natürlich *g* – die Faces auf, feierten am Ende mit den Fans und schrieben noch Autogramme.

Abschließend kann ich eigentlich nur sagen: War nett gewesen! =:-) Sicher nichts, was ich ständig brauche, und Fernsehen ist dann doch spannender als echt. (Was ja an sich eine total kranke Aussage ist… aber außer Nexus ganz am Ende gab’s halt echt nichts, was mich auch nur ansatzweise überrascht hätte.) Aber es war schon ein Erlebnis, mal wieder live dabei zu sein – und bis zum nächsten Mal wird’s sicher nicht wieder elfeinhalb Jahre dauern!