Oberhausen

26.05.2012 Die Ärzte (Köpi-Arena, Oberhausen)

Sunday, May 27th, 2012
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Na bitte, es geht doch…

Nach dem doch sehr enttäuschenden Tourauftakt in Zwickau nun also mein zweiter Versuch für diese Tour, beim zweiten Oberhausen-Konzert. Was hatte ich erwartet? Nun ja, ich hatte mir schon ein deutlich besseres Konzert erhofft, dazu natürlich ein echtes Bühnenbild und eine abgestimmtere Setlist. Ich hatte nicht erwartet, dass ich komplett geflashed und glücksstrahlend aus dem Konzert komme – klar, wäre natürlich die Optimal-Version gewesen, aber mir war klar, dass es dafür doch SEHR viel brauchen würde.

Meine Erwartungen wurden auch erfüllt – das Konzert war deutlich flüssiger, deutlich stimmiger, die Setlist war ein wenig abwechslungsreicher (auch wenn mir immer noch mehr alte Lieder fehlen). Es gab ein Bühnenbild – nicht so aufwendig, wie man es erwarten könnte, aber absolut akzeptabel. Die Stimmung im Publikum war super, deutlich besser als in Zwickau. Und die Gesamtqualität war um Klassen besser. Ich fand das Konzert gut; es kommt aber lange nicht in die Nähe meiner “Top-Ärzte-Konzerte”. Aber das wäre zurzeit auch eher schwierig, glaube ich.

K.I.Z. waren wie erwartet grottig – allerdings nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Die Ansagen waren diesmal fast schon niveauvoll, verglichen mit dem einen Festivalauftritt, den ich von ihnen gesehen habe, und ihrem Interview für die Prawda. Zum letzten Song “Hölle” kam dann auch Bela auf die Bühne, aber er schien sich nicht wirklich wohl zu fühlen…

Dann war es nach nur einer halben Stunde Umbau Zeit für DÄ. Los ging es gleich damit, dass (nach den ersten drei Liedern, versteht sich) Farin feststellte, dass wir sie ja eigentlich fürs Konzert gar nicht brauchen und wir einfach selber singen könnten. Klappte auch, und das wurde dann auch am Ende noch mal aufgegriffen, als DÄ eigentlich fertig waren, das Publikum aber noch nach Westerland verlangte. Das sollten wir dann einfach selber singen, was auch super klappte – bis zu der Stelle, wo die Strophe weitergeht, wo alle aber immer in den Refrain übergehen. Pff…

Interessant fand ich, dass das erste Lied, was so RICHTIG Reaktionen im Publikum zog, “Ein Lied für dich” war. Vorher, bei den neuen Stücken, war weitaus weniger Begeisterung da. Na, was sagt uns das…?

Vor “Deine Schuld” (*rolleyes*) bekamen wir noch kurz “We will rock you”, weil Bela auch mal mit nur ein paar Tönen eine Reaktion vom Publikum bekommen wollte. Der Unterschied: Das Lied ist nicht von ihm… =;-)

Gequatscht wurde deutlich mehr, Publikumsinteraktion gab’s auch – das lag also wirklich an der Unsicherheit zum Tourauftakt, dass das in Zwickau fehlte. Aber nun ja, warum machen sie es dann nicht wie andere Bands und spielen vor der Tour ein paar Warm-up-Gigs? Da erwartet man dann etwas ganz anderes als beim Tourauftakt… *seufz*

Jedenfalls gab’s La Olas – auch wenn FU da offenbar einen gewissen Maulkorb bekommen hat. =;-) Laut Bela macht er sich jedoch super als Diktator. Er braucht nur noch eine kleine Südseeinsel, wo er das auch ausleben kann. Oder er macht es wie gehabt beim Konzert – indem er z.B. dafür sorgt, dass bei “Zu spät” nicht mitgeklatscht wird, sondern stattdessen “Klatsch! Klatsch! Klatsch!” gerufen. *lol*

An Überraschungen in der Setlist gab es “Mein kleiner Liebling” und “Tittenmaus” (beide wurden zwar bei anderen Konzerten der Tour schon gespielt, aber ich hätte nicht erwartet, dass sie es fest in die Setlist schaffen) – mit diversen Nostalgie-Momenten: Bela erzählte von seinem alten VHS-Player. Mit Fernbedienung. An einem Kabel. In der Niebuhrstraße 38b – womit sie dann auch offiziell das Geheimnis der Tourshirts lüfteten.

Dann gab es die Live-Premiere von “M&F”, was auch recht gut funktionierte – kennt man ja auch anders beim ersten Mal, ne? *hüstel* Ich muss aber auch sagen, dass die anderen neuen Lieder, die gespielt wurden (deutlich weniger als in Zwickau) mittlerweile auch besser klangen. Sogar Captain Metal.

Als Deko gab es zwei Videowände, die aber nicht von Beginn an verwendet wurden, sowie ein paar “Licht-Würfel”, die ganz nett eingesetzt wurden. Und es veränderte sich immer wieder das komplette Bild, was es abwechslungsreicher machte. Die “Bassdusche” (Rods Bassverstärker wurde immer weiter “aufgemotzt”, bis er wirklich drunterstehen konnte) war ein ganz netter Gag, aber ich fürchte, dass sich das schnell abnutzt. Beim halben Lovesong wurden auf der Videowand durchgehend Fotos von bekannten Paaren eingeblendet, das kam sehr gut an – auch wenn es sich für die Band seltsam anfühlen muss, wenn das Publikum plötzlich und aus dem Nichts anfängt zu jubeln, nur weil auf der Leinwand gerade Beavis & Butthead (oder wer auch immer) auftauchen. *g*

So, eigentlich wollte ich doch nur einen kurzen Bericht schreiben… *hüstel* Fazit: Es war ein schönes Konzert, es hat Spaß gemacht. Nach München fahr ich aber trotzdem nicht, dafür hätte ich richtig begeistert sein müssen…