Rock am See

Festivals 2012!

Saturday, June 23rd, 2012
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Dieses Jahr bin ich in meiner Festivalplanung recht spät dran, was unter anderem daran liegt, dass Die Ärzte auf Tour und daher viele Sommer-Wochenenden schon verplant sind. Dennoch gibt es in diesem Jahr mal wieder einige Highlights:

Southside / Hurricane (22. – 24. Juni)
www.southside.de, www.hurricane.de
Southside und Hurricane gehen dieses Wochenende über die Bühne. Das Line-Up ist in meinen Augen in diesem Jahr ziemlich stark – weniger wegen der Headliner, die Ärzte mal ausgenommen, aber wegen vieler kleiner toller Bands. Also auf keinen Fall Katzenjammer, Disco Ensemble, Kraftklub, La Vela Puerca, Thees Uhlmann, Bonaparte, Madsen, Royal Republic oder Eagles of Death Metal verpassen!
Hoffen wir, dass das Sicherheitskonzept insbesondere beim Southside (beim Hurricane war ich noch nicht und kann es daher nicht beurteilen) funktioniert…

Odderøya Live / Stavernfestivalen (11. – 14. Juli)
www.odderoyalive.no, www.stavernfestivalen.no
Zusätzlich zu den Festivals in Deutschland muss bei mir ja auch immer noch das eine oder andere Festival in Norwegen auf dem Programm stehen. Dieses Jahr sind mir Odderøya Live und das Stavernfestival ins Auge gestochen. Bei beiden ist an einem Abend Kaizers Orchestra der Headliner – die anderen Abende werden von anderen großen norwegischen (Raga Rockers beim Odderøya, Dumdum Boys beim Stavernfestival) und schwedischen (Roxette beim Odderøya, Kent beim Stavernfestival) Bands dominiert. Weitere norwegische Künstler wie Jarle Bernhoft und die CC Cowboys sind bei beiden Festivals zu sehen. Odderøya Live findet in Kristiansand statt, das Stavernfestival in Stavern, nahe bei Larvik (und das ist wiederum nahe beim Flughafen Torp in Sandefjord). Beide Festivals sind also aus Deutschland gut erreichbar und eine Reise wert!

Serengeti-Festival (20. – 22. Juli)
www.serengeti-festival.de
Beim Serengeti-Festival war ich im letzten Jahr zum ersten Mal (Bericht), und ich war sehr begeistert. Dieses Jahr wird es bei mir leider nicht klappen… äußerst schade, denn das Line-Up ist wieder klasse! Maximo Park und Deichkind als Headliner, Kraftklub (letztes Mal noch irgendwann am frühen Nachmittag auf der Bühne ;-)) und Gentleman als Co-Heads, und sonst viele “Wiederholungstäter” und kleine, aber vielversprechende Bands im Programm – die perfekte Mischung! Und die Monsters of Liedermaching und Das Pack sind natürlich noch das i-Tüpfelchen…

Mini Rock Festival (3./4. August)
www.mini-rock-festival.de
Das Mini-Rock-Festival in Horb ist bei mir schon seit einigen Jahren fest im Terminplan. Dieses Jahr war ich lange Zeit skeptisch, da mich das Line-Up nicht vollends überzeugen konnte. Boysetsfire und K.I.Z. als Headliner – erstere sagen mir kaum etwas, letztere kann ich nicht ausstehen. Mit Turbostaat – Freitags-Headliner der Zeltbühne – kann ich mich auch nicht anfreunden. Dafür aber umso mehr mit dem Samstags-Headliner der Zeltbühne, Wirtz! Außerdem u.a. am Samstag im Programm: Kraftklub, Emil Bulls, Itchy Poopzkid und Vierkanttretlager – da ist auf jeden Fall für jeden etwas dabei! Und auch der Freitag wird mit Rockstah, Cro und Yakuzi ganz sicher ein voller Erfolg. Zumal das Tolle beim Mini Rock ja gerade immer das Kennenlernen neuer Bands am Nachmittag ist. Ich bin gespannt!

Taubertal-Festival / Open Flair / Rocco del Schlacko (10. – 12. August)
www.taubertal-festival.de, www.open-flair.de, www.rocco-del-schlacko.de
Die drei “Schwester-Festivals” am gleichen Wochenende, wie immer mit sehr ähnlichem Line-Up, wobei das Rocco del Schlacko wie immer ein bisschen kleiner ausfällt – nicht nur vom Line-Up her, sondern auch ganz allgemein von der Größe, was ja nicht unbedingt schlecht ist. Die Beatsteaks, Social Distortion, Boysetsfire, Kraftklub, Panteón Rococó, die Monsters of Liedermaching und einige weitere sind bei allen drei Festivals mit von der Partie. Bush, Madsen, Sondaschule und Skindred sind tolle Schmankerl beim Taubertal und beim Open Flair, dafür hat das Rocco noch die Donots zu bieten. Bei den Headlinern gibt es einen entscheidenden Unterschied: Rocco del Schlacko und Open Flair konnten sich Korn sichern, während das Taubertal Festival mit Placebo einen – in meinen Augen – noch größeren Fang gemacht hat. Die Frage ist also eigentlich nicht, ob man dieses Wochenende auf einem Festival verbringt, sondern nur, auf welchem…

Open Air Gampel (16. – 19. August)
www.openairgampel.ch
Beim Gampel wurde in diesem Jahr lange geunkt, dass das Line-Up sehr schwach wäre – bis dann angekündigt werden durfte, dass die Foo Fighters zugesagt haben! Als weitere Headliner sind Placebo und Cypress Hill dabei, sowie u.a. Deichkind, Bush, Nada Surf, Eagles of Death Metal und Royal Republic. Und leider auch Frei.Wild, was dann doch Punktabzug gibt. Die scheinen auf Schweizer Festivals dieses Jahr beliebt zu sein…
Wie dem auch sei, insgesamt ist das Line-Up sehr hochkarätig, und ich finde es schade, dass sich das Festival in diesem Jahr mit dem Berlin-Wochenende der Ärzte überschneidet. Denn das Gampel ist schon an sich ein tolles Festival, und mit diesem Line-Up ist es erst recht die Anreise aus Deutschland wert!

Rock am See (1. September)
www.rock-am-see.de
Als Abschluss des Festivalsommers bietet sich wie immer das Rock am See in Konstanz an. Green Day, Beatsteaks, Social Distortion, Flogging Molly, Jupiter Jones und Itchy Poopzkid – und alle an einem Tag! Viel besser geht es nicht, oder? Zumal das Festival erfahrungsgemäß auch von der Lokation und Organisation sehr angenehm ist. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen – am besten bei allen Festivals…

30.8.2008 Rock am See (Bodenseestadion, Konstanz)

Saturday, August 30th, 2008
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Jetzt also das letzte Ärzte-Konzert für dieses Jahr – juchhu! (Ähem… *g* Ich glaube, ich werde nie wirklich Tourer bei die Ärzte. Und ausnahmsweise endet eine Tour, ohne dass ich auch nur ansatzweise ein Tourloch befürchte. =;-))

Konstanz stellte sich als überraschend nah heraus – dennoch war ich aufgrund von Trödelei und Stau erst gegen halb drei vor Ort. Aber schon um drei wirklich am Stadion! Also, auch wenn viele über die Organisation gemeckert haben, von mir ein klares Daumen hoch. Denn einen Busshuttleservice, bei dem man keine zwei Minuten warten muss, um in einen Bus reinzukommen, der außerdem nichtmal total vollgestopft ist, das ist schon klasse. Auf dem Rückweg musste man natürlich etwas warten, aber auch da lief alles sehr gut organisiert und koordiniert ab. Insgesamt also echt klasse!

Ich kam also mitten im Deichkind-Auftritt rein. Und die waren schon sehr unterhaltsam! In der prallen Sonne wurde mir dann aber auch schnell klar, dass ich den Wettervorhersagen vielleicht doch hätte Glauben schenken sollen (aber hey, nach zwei Wochen mit arschkalten Festivals bin ich dann doch lieber vorsichtig). Deichkind hab ich mir trotzdem erstmal fertig angesehen, bevor ich dann mal im Schatten diversen Leuten hallo sagte. Die Plain White T’s sah ich mir dann von hinten an, und ich erkannte die Lieder vom Highfield sogar wieder. Also, nicht übel die Band, aber live jetzt auch nicht so umwerfend, dass ich sie mir mal “richtig” angucken müsste…

Danach kamen dann Bad Religion – die Helden meiner Jugend! Sie sahen aus wie immer, sie wirken auf der Bühne so total gelangweilt wie immer, und der Sound war zumindest vorne echt grausig. Spaß gemacht hat’s trotzdem, auch wenn ich nur die Hälfte der Lieder kannte und sie Generator nicht gespielt haben. =;-)

Iggy und die Stooges hab ich dann größtenteils ignoriert, weil ich langsam dann doch mal was Essbares brauchte und die Essensbeschaffung äußerst chaotisch ablief. Zuerst brauchte man Bons – okay, da hatte ich Glück, da bis zu den Stooges die Schlangen doch deutlich kürzer geworden waren. Oder genauer gesagt standen die Leute alle an der einen Hälfte des Bon-Standes an, während an der anderen Seite die Verkäufer drauf warteten, dass bei ihnen auch mal jemand was kaufen will. Herdentrieb ist praktisch, wenn man nicht mitmacht. =;-) An den Essensständen selbst herrschte dann das heillose Chaos bzw. das Recht des Stärkeren. Na ja, wenn’s ums Essen geht, kann ich mich zum Glück gut durchsetzen. *g*

Den Rest vom Iggy-Konzert fand ich dann stinklangweilig, das hat mich so gar nicht gepackt. Die Stinkefinger im Publikum hätten trotzdem nicht sein müssen. Aber das kennt man ja von Ärztefans… *seufz*

Dann war es Zeit für die Ärzte, und sie begannen (10 Minuten zu früh!) mit “Stick it out/What’s the ugliest…”. Yippieh! Und das war nicht die einzige Überraschung in der Setlist – statt Ägypter wurde in Blumen diesmal Lest die Prawda eingebaut, vor dem halben Lovesong spielte Rod tatsächlich mal Lady, nach der Zugabenpause gab es Zum Bäcker (wenn auch in drei verschiedenen Tonarten gleichzeitig *g*) und am Ende, als DÄ einfach noch nicht von der Bühne runterwollten, den Anfang von Vorbei ist Vorbei in einer a-cappella-Version, Dauerwelle vs. Minipli und Gute Nacht. =:-)

Kurz zusammengefasst also: Ein tolles Abschlusskonzert! Das einzige, was ein bisschen gefehlt hat, waren die Streiche der Crew – aber die haben sie ja schon in Berlin abgeliefert.

Sonst hab ich gar nicht so viel zu berichten, auch wenn eigentlich viel gequatscht wurde. Beim Angeber gab’s gleich ein richtiges Wettrennen rund ums Schlagzeug, als außer Bela auch noch Farin und einer von der Crew mitliefen. Nordic Walking wurde abgefeiert mit diversen Sprechchören (“Ein Nordic Walking, es gibt nur ein…”). Wir mussten diverse Klatscharten ausprobieren, inklusive oben, unten, vorne, hinten, links vom Kopf und in Kooperation mit dem Nebenmann. Wellen gab es auch, z.B. bei Unrockbar, jedesmal dann, wenn das Wort “unrockbar” fiel. Bei Pflegeleicht antworteten die Männer mit “Danke”, daraufhin die Frauen mit “Bitte, gern geschehen” (Zitat Bela: “Nee, ich war mir sicher, das traust du dich nicht!”). Klappte aber nicht, die Frauen waren zu leise, und lauter kriegt man sie dadurch, dass man sie kreischen lässt. Und das klang dann auch recht überzeugend. Statt Zugabe sollten wir die White Stripes singen, und zwar mit dem Text “Bela, Rod und Farin” – gute Idee, aber da wollte das dann plötzlich keiner mehr singen?!? Nu ja, vielleicht, weil Bad Religion sich vorher über die Plain White Stripes lustig gemacht hatten. =;-)

Perfekt wurde kurzfristig in “Warum kann’s nicht pervers sein” umgedichtet, und daraufhin sang dann FU den ersten und Rod den zweiten Teil, bevor Bela wieder übernahm. Aber vorher wurde noch ausgetestet, in welcher Version man das Lied denn spielen sollte. Ska und Rockabilly wurden von Bela nicht so gern gesehen, und beim Publikum kam eh die Slayer-Version am besten an. *g*

Vorm Grafen wurde es dann sentimental – Bela erklärte, dass das die beste Tour seit 10 Jahren gewesen wäre. Worauf Farin zu ihm hinlief und ihm ein Küsschen auf die Wange drückte. =;-) Und bei Zu Spät machte Bela (nachdem er lange erklärt hatte, dass er Farin diesmal ja ganz sicher NICHT ins Wort fallen würde) FU auf Knien einen Heiratsantrag. Den der dann allerdings ablehnte, denn schließlich hat er ja seinen Willi (der Willi, der Willi, der Willi…). Nebenbei wurde Rod noch als Bassisten-Arschloch bezeichnet, kriegte das aber nicht wirklich mit. Dafür gab’s dann später von Bela noch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz in Form eines dicken Kusses.

Ja, ja, sie lieben sich also wirklich. =;-) Sehr schönes Abschlusskonzert! Und hätten sie nicht um viertel nach elf wirklich von der Bühne gemusst, wäre das sicher noch eine ganze Weile weitergegangen… *gg*